Technik-Museum Speyer




Das Technik-Museum Speyer befindet sich in der Nähe des Speyerer Stadtzentrums am Flugplatz Speyer. Es präsentiert auf einer Hallenfläche von 15.000 m² und 100.000 m² Freigelände eine große Anzahl zum Teil besonderer technischer Konstruktionen aus dem Fahrzeug- und Flugzeugbau. Des Weiteren befinden sich auf dem Museumsgelände das so genannte Marinehaus und ein Modellbaumuseum sowie ein IMAX-Dome-Filmtheater mit einer 24 m durchmessenden kuppelförmigen Leinwand (Projektionsfläche ca. 1000 m²). Im Forum des Museums können sich Besucher kostenlos über die Transporte einiger größerer Ausstellungsobjekte zum Technik-Museum Speyer und zum Auto- und Technikmuseum Sinsheim informieren.
Getragen wird das Museum von einem gemeinnützigen Verein (Auto & Technik MUSEUM SINSHEIM e.V.) mit weltweit mehr als 2000 Mitgliedern.
Das weitläufige Gelände des Museums diente mehrere Jahrzehnte bis 1984 als Kaserne für ein französisches leichtes Panzeraufklärungsregiment, das traditionsreiche letzte Spahi-Regiment, 1er Spahis.[1]
Hauptattraktionen
Zu den Hauptattraktionen gehören unter anderem das größte in Serie gebaute propellergetriebene Flugzeug der Welt, eine Antonow An-22, das U-Boot U9 der Deutschen Marine und eine Boeing 747-230 D-ABYM der Lufthansa, deren Tragfläche begehbar ist. Durch die Montage der 747 auf einem 20 m hohen Gestell hat man von hier aus einen guten Überblick über das Museumsgelände und die angrenzende Stadt Speyer. Fast alle Exponate können auch innen besichtigt werden.
Bald wird die Ausstellung um einen Prototypen der früheren sowjetisch-russischen Raumfähre Buran, OK-GLI oder BST-02 bereichert. Das Shuttle erreichte Speyer am 11. April 2008 nach einem spektakulären und medienwirksamen Schiffstransport auf dem Rhein per Schubverband. Ab 3. Oktober 2008 kann es in einer eigens errichteten Ausstellungshalle besichtigt werden. Gleichzeitig beginnt die Ausstellung "Apollo and beyond", die die Entwicklung der Geschichte der bemannten Raumfahrt von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis zur Internationalen Raumstation (ISS) zum Thema hat[2].
Weitere Ausstellungsstücke
- Lokomotiven: chinesische Dampflokomotive „Qian Jin“ 2655, Hanomag Dampflokomotive G8.1 55 3528, schweizerische Gebirgslokomotive "Krokodil" 14 267, DRG Baureihe 42 mit der Nummer 1504.
- Hubschrauber
- zahlreiche Oldtimer
- verschiedene Feuerwehrfahrzeuge, darunter mit einem KW15 von Magirus-Deutz, der stärkste Bergungskranwagen seiner Zeit
- mehrere U-Boote, insbesondere das U-9, welches begehbar ist
- Hausboot der Kelly Family
- zahlreiche Flugzeuge, z. B. Messerschmitt Bf 109 G-4, Junkers Ju 52/3m
- „The Tree“ von Rüdiger Nehberg
- Rennmotorräder-Ausstellung
- Transrapid 04
- Tanz- und Konzertorgeln
- jährlich wechselnde Sonderausstellungen (in den vergangenen Jahren von Ford, Mini, Lancia, Renault, BMW, VW Golf)
- bis 08.2009 soll eine neu Raumfähre zum besichtigen stehen, und wird somit zu einem der grössten Museen Europas für Raumfahrt.
Der Wilhelmsbau
Der Wilhelmsbau wird vom Museum auch als seine Schatzkiste bezeichnet, mit deren Hilfe der Besucher in die deutsche Vergangenheit vornehmlich der letzten zwei Jahrhunderte geführt wird. Auf drei Etagen sind unter anderem folgende Exponate ausgestellt:
- historische Waffen
- eine Puppenausstellung
- historische Moden und Accessoires
- Alltagsgegenstände aus dem vergangenen Jahrhundert
- eine Uhrensammlung
Der Besucher muss jedoch auf weiterführende Erklärungen verzichten; es gibt keinerlei Texte oder Informationstafeln zu den mehrheitlich sehr unübersichtlichen Sammlungen. Es ist ein Schaumagazin.
Im Untergeschoss ist auch eine der größten Sammlungen mechanischer Musikinstrumente zu sehen. Sie umfasst über 100 heute noch spielfähige historische Stücke wie:
- Tanzorgeln und Orchestrien
- selbstspielende Klaviere und Flügel
- Drehorgeln
- Flötenautomaten-Uhren
- Polyphone
- Grammofone
- Plattenspielautomaten
- Chordefone
- Symphonien
Darunter sind historische Instrumente der Firmen Imhof & Mukle, Weber, Popper, Hupfeld, Steinway & Sons und Welte.
Besucher haben die Gelegenheit, einige der Instrumente nach jeweiligem Einwurf eines Geldstücks (1 Euro im Oktober 2007) oder einer -zu erwerbenden- "Museumsmünze" (zwei Stück zu 1 Euro) zum Spielen zu bringen. (Ein Konzept, das auch bei etlichen anderen Exponaten der Ausstellung des gesamten Technikmuseums genutzt wird.)
Zustand der Ausstellungsstücke
Ebenso wie beim Technikmuseum Sinsheim, das zum Haus in Speyer gehört, sollte nicht verschwiegen werden, dass viele der Ausstellungsstücke nicht historisch korrekt restauriert wurden. Teilweise ist die Bemalung schlichtweg falsch, wie beispielsweise bei der ausgestellten Lok Baureihe V200. Bei den mit Puppen dargestellten Szenen kann es daher schon einmal vorkommen, dass ein britischer Soldat Uniformteile eines deutschen Wehrmachtssoldaten trägt.
Einzelnachweise
- ↑ http://fr.wikipedia.org/wiki/1er_régiment_de_spahis
- ↑ Flyer Neu ab 3. Oktober 2008 im Technik Museum Speyer (besucht am 24.8.2008)
Literatur
- Technik Museen Sinsheim und Speyer: Das große Museumsbuch: 416 Seiten, 800 Abbildungen, gebunden, mit CD, alle Texte in deutscher und englischer Sprache, Motorbuchverlag; ISBN 3613305127
- Militärtechnik - in den Technik Museen Sinsheim und Speyer: 160 Seiten, 300 Farbabbildungen, gebunden, Motorbuch Verlag, 1. Auflage vom 28. Februar 2007; ISBN 3613305771
- Inhalt: Die Technik Museen Sinsheim und Speyer, Panzerfahrzeuge, Pferdewagen, LKW, PKW, Zugmaschinen, Motorräder, Lokomotiven, Flugzeuge
- Musikautomaten im Auto & Technik Museum Sinsheim bzw. Musikautomaten, Moden und Uniformen im Technik Museum Speyer: 192 Seiten, gebunden, mit Audio-CD, alle Texte in deutscher und englischer Sprache; ISBN 3980943747
Siehe auch
- das Schwestermuseum: Auto- und Technikmuseum Sinsheim
- Museum Autovision ein kleines Technikmuseum mit den Themen NSU, Wankelmotor und alternative Antriebe im Nachbarort Altlußheim.