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Robert Howard

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Robert Ervin Howard, (*22. Januar 1906 in Peaster, Texas, USA; † 11. Juni 1936 in Cross Plains, Texas). Sohn des Arztes Isaac Mordecai Howard und von Hester Howard, geborene Ervin. Amerikanischer Autor von Fantasy-, Abenteuer- und Horrorgeschichten sowie mehrerer Western.

Wie er 1931 in einem Brief an den Herausgeber des Pulp-Magazins "Weird Tales" schrieb (als Einleitung von "Pigeons from hell" abgedruckt), waren seine Vorfahren überwiegend Iren, daneben Engländer, Schotten aus den Hochland und Dänen. Howard wuchs in der kahlen und trocknen Landschaft von West-Texas auf und unternahm nur wenige Reisen. Als Heranwachsender arbeitet er auf den Ölfeldern von Texas, wo er, diesem Brief nach erlebte, daß das Leben eine ziemlich üble Sache sein kann. Howard arbeitete als Baumwollpflücker, Cowboy, Verkäufer, in einem Rechtsanwaltsbüro, als Landvermesser und als Journalist, bevor er sich durch den Verkauf seiner Geschichten an diverse Pulp-Magazine, vor allem "Weird Tales", "Thrilling Adventures", "Argosy" und "Top-Notch" ernähren konnte. Seine erste Geschichte, "Spear and fang" verkaufte er im Alter von 18 Jahren an Weird Tales.

Schaffen

Am bekanntesten sind die Zyklen um Conan den Kimmerier, Kull von Atlantis, dem Pikten Bran MacMorn, den irischen Piraten Turlogh O'Brien und den englischen Puritaner Solomon Kane.

Viele seiner Fantasygeschichten spielen im fiktiven Hyborischen Zeitalter.

Die Abenteuergeschichten spielen bevorzugt im Orient beziehungsweise in Zentralasien (Sowers of Thunder, The Road of Azrael, The lost Valley of Iskandar). Häufig tauchen hier "Lost Race"-Motive auf, wie bei seinem Zeitgenossen Abraham Merritt. Insgesamt beweist Howard gute historische Kenntnisse und ein Faible für die exotische Umgebung.

Wie der Autor, der durch Suizid endete, sind viele seiner Helden latent depressiv (Solomon Kane, Turlogh O'Brien, Kull von Atlantis), lediglich Conan ist ein naiver, von keinen Skrupeln oder tieferen Gefühlen berührter Schlagetot. Nach Howard hat er diese Figur nach Vorbildern entworfen, die er während der Arbeit auf den Texanischen Ölfeldern kennenlernte. Im Gegensatz zu vielen Figuren Howards hat Conan auch Erfolg bei Frauen, auch wenn er erst sehr spät dazu kommt, eine (vielleicht) stabile Beziehung aufzubauen (Zenobia, in "The hour of the Dragon").

Blutrünstige Schlachtenszenen und rassistische Bewertungen haben dem Autor den Vorwurf des Faschismus eingetragen, hier wäre aber auch das politische Klima in Europa und den USA der dreißiger Jahre in Betracht zu ziehen. Howard selbst distanziert sich sehr deutlich vom Faschismus: '...economics will have to be revolutionized [...] and the choice seems to lie between fascism and communism -- both of which I utterly detest.' - die Wirtschaft wird radikal geändert werden müssen [...] und die Wahl besteht wohl zwischen dem Faschismus und dem Kommunismus, welche ich beide von Grund auf verachte (Aus einem Brief von Robert Howard an H.P. Lovecraft, ca. Dezember 1930). Faschismus passt auch nicht zu seiner ständigen Zivilisationskritik. Des Weiteren müssten sich dann ebenso J. R. R. Tolkien und H.P. Lovecraft den Vorwurf des latenten Rassismus gefallen lassen.

Eine Reihe von Autoren verfassten „Fortsetzungen“ unvollendeter Geschichten oder Pastiches, die leider in der Qualität gegenüber dem Original meist deutlich abfallen (Lin Carter, L. Sprague de Camp, Karl Edward Wagner, John Maddox Roberts, Andrew Offut, J. Ramsey Campbell, Poul Anderson, Richard A. Lupoff, Björn Nyberg, Robert Jordan, Steve Perry, Leonard Carpenter und John C. Hocking).

Robert E. Howard war ein Brieffreund H.P. Lovecrafts, der auch Einfluss auf Howards Geschichten ausübte.

Werke

  • Almuric (Berkley Medaillon 1975), ursprünglich in mehreren Fortsetzungen in Weird Tales 1939.

Der Held, Esau Cairn, durch seine gewalttätige Natur in der modernen Welt fehl am Platze, wird von einem Professor Hildebrand auf einen fernen Planeten versetzt, wo er die geflügelten Yagas bekämpft und das Mädchen Altha rettet.

  • Black Vulmeas Vengeance (Zebra 1976) enthält zwei Geschichten um den irischen Piraten Terence Vulmea. Heldin von "The Island of Pirate's doom" ist die Piratin Helen Tavrel.
  • Swords of Shahrazar (Berlekey Medaillon 1978) enthält zwei Originalgeschichten über den Irischen Abenteurer Kirby O'Donnell, die 1934 in "Thrilling Adventures" und "Top-Notch" erschienen sind, sowie drei Geschichten aus dem Nachlaß.
  • Marchers of Valhalla enthält publizierte Geschichten aus den Weird Tales (1928-1938) und Geschichten aus dem Nachlaß, die in der Wikingerzeit, in Indien und im amerikanischen Südwesten spielen.
  • Pigeons from hell (Ace 1979).
    Sammlung von Horrorgeschichten, die zwischen 1928 und 1938 in "Weird Tales" erschienen. Sie gehören teilweise dem Cthulhu-Zyklus an, wie "Children of the Night", in der übrigens zeitgenössische Archäologen und Anthropologen wie Flinders Petrie and Franz Boas und damalige Spekulationen über prähistorische Rassen erwähnt werden. Hier, wie auch in der Geschichte "The Thing on the Roof" taucht auch Von Junzt's "Nameless cults" auf, Howards Beitrag zur Bibliographie des Cthulhu-Mythos. Durch den Schlag mit einer prähistorischen Keule wird der Held als Araya in die Vorgeschichte versetzt und erlebt in wechselnden Inkarnationen den Kampf gegen schlangenartige Untermenschen, die "Kinder der Nacht". Malik Tous, die Verkörperung des Bösen in "Dig me no grave" ist dagegen der islamischen oder gnostischen Mythologie entnommen. In "The Voice of El-Lil" haben die Nachkommen der Sumerer in Ostafrika überlebt und verehren den bösen Gott El-Lil (Enlil?).

Andere Geschichten beschäftigen sich mit den Abenteuern des irischen Piraten Turlough O'Brien (Gods of Baal Sagoth). In der Geschichte "People of the Dark" rettet der Amerikaner John O'Brien als Wiedergeburt Conans seine Geliebte Eleanor vor den zwergenhaften "Kindern der Nacht", in "The Garden of Fear" James Ellison als Wiedergeburt des Asen Hunwulf die blonde Gudrun vor monströsen Fledermausmenschen. "The Forest of Villefrere" ist eine Werwolfgeschichte.

  • The Gods of Baal-Sagoth (Ace 1979) enthält Horror-Kurzgeschichten, die in den 1930ern in Weird Tales erschienen und solche, die dem Nachlaß Howards entstammen. "Nekht Semerkeht", die im amerikanischen Südwesten während der Expedition Coronados spielt, wurde von Andrew Offut "fertiggestellt". Die titelgebender Geschichte war bereits in "Pigeons from Hell" abgedruckt. die Vignette "The curse of the golden Skull" erwähnt den Rotath von Lemurien, der durch Kull von Atlantis erschlagen wurde. In "The isle of the Eons" taucht dagegen der verschwundene Südkontinent Mu auf.

Verfilmungen

  • Conan the Barbarian (Conan der Barbar), 1982 mit Arnold Schwarzenegger (Conan), James Earl Jones, Max von Sydow und Sandahl Bergman.
  • Conan the Destroyer (Conan der Zerstörer), 1984, Regie Richard Fleischer, Skript Roy Thomas, mit Arnold Schwarzenegger, Grace Jones, Wilt Chamberlain, Mako.
  • Red Sonja 1985, Regie Richard Fleischer, Skript Clive Exton, mit Arnold Schwarzenegger (Kalidor), Brigitte Nielsen (Red Sonja), Sandahl Bergman (Königin Gedren), Paul L. Smith (Falkon).
  • Kull the Conqueror (Kull der Eroberer) 1997, Regie John Nicolella, Hauptdarsteller Kevin Sorbo, Tia Carrere, Karina Lombard.
  • für 2005 angekündigt: King Conan, Crown of Iron, Regie und Skript John Milius.

Literatur

  • Novalyne Price Ellis: One who walked alone
  • Glenn Lord: The last Celt: A bio-bibliography of Robert E. Howard (New York, Windhover 1976).
  • Lion Sprague de Camp/Catherine Crook: Dark valley destiny (New York, Blue Jay 1983).
  • Stephen Jones: Afterword, Robert Ervin Howard and Conan: The final Years. In: ders. (Hrsg.), Robert E. Howard: The Conan chronicles Vol. 2, The Hour of the Dragon (London Gollancz 2001), 559-575.