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Lausitzer Allianz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Basisdaten
Gründungsjahr: 2005
Gründungsort: Peitz
Vorsitzender: Hannes Kell
Generalsekretär: Henry Matusch
Mitgliederzahl: ca. 15
Anschrift: Serbska Ludowa Strona
Karl-Liebknecht-Straße 124
D-03046 Cottbus
Website: www.wendische-volkspartei.de
E-Mail:

Die Wendische Volkspartei (Serbska Ludowa Strona) (abgekürzt: SLS) ist eine Partei der sorbischen Volksgruppe in Brandenburg und Sachsen. Sie versteht sich selber als die legitime politische Interessenvertretung des sorbischen Volkes. Ähnlich dem Südschleswigschen Wählerverbands, der Partei der dänischen und friesischen Volksgruppe in Schleswig-Holstein, möchte die SLS im Rahmen einer Sonderregelung von der 5%-Hürde ausgenommen werden. Dieses sieht zwar das brandenburgische, nicht jedoch das sächsische Wahlgesetz vor. Hauptargument der Gründung war, dass das demokratische System in Deutschland auf der Mitwirkung von Parteien beruhe und somit die Domowina als bisherige Interessenvertreterin der Sorben auf politischer Ebene ihrer Rolle nicht gerecht werden könne. Die Gründung der Partei wird jedoch von einem Großteil der sorbischen Bevölkerung und nicht zuletzt von der Domowina selbst kritisch gesehen, vor allem mit dem Argument, dass eine weitere Kräftezersplitterung den legitimen Interessen der Sorben zuwider läuft.

Gründung

Die Idee zur Gründung einer Partei entstand bereits 2002, allerdings bedurfte es erst der öffentlichen Aufmerksamkeit auf den SSW im Rahmen der Wahl des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein 2005 um die Idee letztlich in die Tat umsetzen zu wollen, auch wenn von einzelnen Mitgliedern betont wird, man wolle nicht im "Kielwasser der Ereignisse" mitschwimmen. Der Gründungsparteitag fand am 28. März 2005 statt.

Themen

Die Partei will die Interessen der rund 60.000 Sorben vertreten. Dabei soll die Bildungspolitik ein zentrales Thema bilden. Kinder in den betreffenden Gebieten mit einem hohen sorbischen Bevölkerungsanteil sollen nach Ansicht der Partei ab dem Kindergarten konsequent sorbisch lernen. Jedoch will man dabei nicht wie der SSW in bestehende Schulstrukturen eingreifen sondern die bereits bestehenden weiter ausbauen. Ein weiteres Anliegen der Partei ist der Ausbau des Tourismus und die Stärkung der Wirtschaft in der Lausitz.

Politische Ausrichtung

Die Partei betont, dass man sich weder links noch rechts "verorten" wolle.

Beziehungen zur Domowina

Zum Dachverband der Sorben in Deutschland, der Domowina, bestehen keine Kontakte. Während der SLS-Vorsitzende Kell betont, man würde sich nicht als Konkurrenz verstehen, erklärte die Domowina bereits im Vorfeld, dass man eine Parteigründung für sinnlos erachtet und man diese auch nicht unterstützen wolle. Denn um als Partei in Brandenburg anerkannt zu werden, bedarf es einer Unterstützung von 20.000 Wahlberechtigten. Dies entspricht etwa der Zahl aller in Brandenburg lebenden Sorben.

Historisches

Die Gründer der Wendischen Volkspartei berufen sich auf die Tradition einer gleichnamigen politischen Gruppierung, die zu Zeiten der Weimarer Republik vornehmlich in Sachsen aktiv war. Diese Partei konnte aber nie in den Landtag einziehen, sie errang nur wenige kommunale Mandate. 1933 wurde sie von den Nazis verboten.

Siehe auch: Politische Parteien in Deutschland