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Norwegen

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Königreich Norwegen

Datei:Flagge von Norwegen.png

Flagge Wappen

Wahlspruch: Keine

Amtssprache Norwegisch
Hauptstadt Oslo
König Harald V
Premierminister Kjell Magne Bondevik
Fläche 386.958 km²
Bevölkerung 4,5 Millionen
Bevölkerungsdichte
Gründung Historisch / 17. Mai 1814
Währung Norwegische Krone
Zeitzone UTC +1
Nationalhymne Ja, wir lieben dieses Land
Autokennzeichen N
Internet TLD .no
Intern. Vorwahl +47
Datei:Norwegen-Pos.png

Das Königreich Norwegen (norwegisch: Kongeriket Norge/Noreg) erstreckt sich in Nordeuropa. Es ist eine konstitutionelle Monarchie (Königreich mit parlamentarischer Legislative) und als Zentralstaat organisiert.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Norwegens

Die menschliche Besiedlung Norwegens begann nach der letzten Eiszeit etwa im Jahre 8000 v. Chr., als Jäger und Sammler dem schmelzenden Eis nach Norden folgten. Der steinzeitlichen Megalithkultur Skandinaviens folgten in der Bronze- und Eisenzeit germanische Einflüsse, bis durch König Harald Hårfagre um das Jahr 900 ein Reich gegründet wurde.

1389 trat Norwegen der Kalmar-Union bei, und wurde darin ein relativ unbedeutendes Mitglied. Diese Union hielt formell bis 1523 (Ausscheiden Schwedens), mit Dänemark jedoch bis 1814. Wegen politischer Unterstützung der falschen Seite musste Dänemark Norwegen nach den Napoleonskriegen 1814 an Schweden abtreten. Danach folgten noch 100 Jahre in einer Personalunion mit Schweden, bevor 1905 totale Unabhängigkeit durch die Unionsauflösung erreicht wurde.

Die moderne Geschichte seit den 60er Jahren ist geprägt von Wachstum und Reichtum durch das Erdöl.

Politik

In Norwegen gilt das Prinzip des Parlamentarismus. Das Parlament, das aus 165 Abgeordneten besteht, besitzt die Macht. Alle vier Jahre werden neue Repräsentanten gewählt (bis 1936 jedes dritte). Das Parlament (Stortinget, buchstäblich übersetzt "Das große Thing") besteht aus zwei Teilen, Odelstinget und Lagtinget. Der Unterschied ist aber nicht sehr deutlich, so dass man es als Einkammer-System bezeichnen kann.

Zudem gibt es die Gemeindliche Selbstverwaltung. Die 437 Norwegischen Kommunen wählen auch jedes vierte Jahr ihre Repräsentanten, für die lokale Verwaltung. Norwegen ist jedoch ein Zentralstaat in dem die lokalen Behörden immer mehr an Einfluss verloren haben. Traditionell ist aber das Prinzip von Lokaler Macht wichtig.

In Norwegen haben Große Koalitionen keine Tradition. Minderheiten mit Unterstützung des Parlamentes sind häufiger. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es nur zweimal eine Mehrheits-Regierung: Die Sammlungsregierung von Einar Gerhardsen gleich nach dem Krieg, und die Arbeiterpartei-Regierung (Sozial-Demokraten) von 1959. In den letzten Jahren haben die Minderheitsregierungen zu "Stortingsregjereri" (Parlaments-Regierung) geführt und sind unter Druck geraten. Mehrere Stimmen streben jetzt Mehrheitssregierungen nach deutschem Muster an. Heute besteht eine Koalition aus "Høyre" (Konservativen), "Kristelig Folkeparti" (Christliche Volkspartei) und "Venstre" (Liberal-Demokraten). Der Regierungschef ist der evangelische Pfarrer Kjell Magne Bondevik.


In Norwegen gab es bisher 6 Volksabstimmungen:

Das Staatsoberhaupt ist König Harald V..

Siehe auch: Liste von norwegischen Regierungen

Geographie

Hauptartikel: Geographie Norwegens.

Die Geographie Norwegens ist von Gebirgsketten und den Fjorden entlang der langen Küste geprägt. Die Bevölkerung ist nicht nur in den größten Städten konzentriert, sondern über das Land ausgebreitet.

Das Land ist in 19 Verwaltungsbezirke eingeteilt. Der kleinste Bezirk ist die Hauptstadt Oslo. Außer Oslo hat Norwegen drei Städte mit über 100 000 Einwohner, nämlich Bergen, Trondheim und Stavanger.

Religion

Evangelisch-lutherische Staatskirche (86%); andere Protestanten und Katholiken (3%); andere (1%); keine oder unbekannt (10%); Stand 1997.

Kulturelles

Sprache

Norwegisch ist eine germanische Sprache und sehr nahe am Dänischen (fast identisch).

Norweger lernen Deutsch und Englisch als Fremdsprachen im Schule.

Kultur: Literatur, Musik, etc.

Norwegen erlebte in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen kulturellen Aufschwung. Nicht nur die großen Schriftsteller Ludwig Holberg, Ibsen, Bjørnson, Kielland und Lie, sondern auch der Komponist Edvard Grieg und später der Autor Knut Hamsun trugen dazu bei. Drei Norweger erhielten den Nobelpreis für Literatur: Bjørnstjerne Bjørnson (1903), Knut Hamsun (1920) und Sigrid Undset (1928).

Der Friedensnobelpreis wird nach Beschluss des norwegischen Nobelkomitees in Oslo verliehen.

Die wichtigsten Theaterbühnen sind die Oper, Nationalteathret in Oslo, Den nationale Scene in Bergen und das neu-norwegisch-sprechende Theater Det norske Teater in Oslo.

Verfassung

Das norwegische Grundgesetz vom 17. Mai 1814 ist von der französischen Verfassung Ende des 18. Jahrhunderts inspiriert. Das Prinzip der Gewaltenteilung von Montesquieu war wesentliches Vorbild. Trotz dieses liberalen Einflusses waren Juden und Jesuiten im Reich bis in die 1850er illegale Minderheiten.

Die in der Verfassung festgeschriebene Gewaltenteilung führte zu mehreren Machtproben zwischen der Regierungsbürokratie (Exekutive), die wesentlich vom Schwedischen Königshaus kontrolliert wurde, und dem Storting (der norwegischen Nationalversammlung; Legislative). Die Krone versuchte, ihre Privilegien als Exekutivmacht auszubauen und das Stortingset unter Berufung auf die Verfassung weitgehend von den Regierungsgeschäften auszuschließen. Der Konflikt spitzte sich weiter zu, als sich im Zuge der Industrialisierung die Klassenunterschiede zwischen der beamteten Machtelite und dem aufsteigenden Bürgertum auch in Norwegen verschärften. In der Gesellschaft wuchs die Ablehnung des königlichen Beamtenstaates. In der Kommunalpolitik war der nationale Regierungsapparat bereits 1837 durch die Einführung der lokalen Selbstverwaltung praktisch entmachtet. Entsprechend energisch bemühte sich der schwedische Adel um die Wahrung seines Einflusses auf nationaler Ebene.

Die Spannungen eskalierten bis 1884, dem Jahr, das in Norwegen die Einführung des Parlamentarismus markiert. Der bürgerlich-liberale Stortingset-Abgeordnete Johan Sverderup setzte gegen den Widerstand des Königs Oscar II von Norwegen das staatsrechtliche Prinzip durch, dass eine Regierung für den eigenen Machterhalt die Unterstützung des Storting benötigt. Durch diese Abhängigkeit war die durch die Gewaltenteilung festgeschriebene politische Souveränität der Monarchie zugunsten einer Stärkung des Parlaments faktisch aufgehoben. Der König musste Sverderup als neuen Ministerpräsidenten mit der Regierungsbildung beauftragen (Hinweis zum Nachgooglen: der Abgeordnete wird in deutschsprachigen Quellen Sverdrup geschrieben, warum auch immer).

Tourismus



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