Bockshornklee
Bockshornklee | ||||||||||||
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Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae). Es ist eine einjährige, bis zu 60 cm hohe Pflanze. Der Bockshornklee ist eng verwandt mit dem Schabzieger-Klee (Trigonella caerulea).
Der lateinische Name foenum-graecum bedeutet 'griechisches Heu'. Weitere Namen sind Kuhhornklee, Ziegenhorn, Hirschwundkraut, Rehkörner, Fenugreek, feine Grete, Filigrazie, Schöne Margreth, Siebenzeiten, Stundenkraut.
Beschreibung
Die kleeartigen Blätter sind dreizählig, gestielt, ca. 2 cm lang, länglich eiförmig und an den Enden etwas gesägt. Die Pflanze hat runde, verzweigte Stängel und eine lange Pfahlwurzel. Sie blüht von Mai bis Juni. Die Blüten sind klein, gelblich weiß und am Grunde hellviolett und stehen an einem kurzen Stiel in den Blattachseln. Aus ihnen entwickeln sich bis 10 cm lange, schmale, hornförmige Hülsen. In ihnen befinden sich die harten, rechteckigen Samen. Die gesamte Pflanze hat einen starken Geruch. Sie bevorzugt Standorte mit viel Sonnenlicht und eher lehmigem Boden.
Nahrungsmittel
In trockenen Ländern im Nahen Osten, in Nordafrika und in Spanien wird Bockshornklee noch heute als Nahrungsmittel oder Futterpflanze angebaut. Er toleriert auch einen hohen Bodenversalzungsgrad. Darüberhinaus wird er als Gewürzpflanze verwendet. Bockshornklee ist beispielsweise wesentlicher Bestandteil von Curry. Im Nahen Osten wird Bockshornklee gerne geröstet, gekocht oder frisch gegessen. Spanisch alholva ist, wie viele Pflanzennamen der iberischen Halbinsel (siehe auch Kaper), eine Entlehnung aus dem Arabischen: al-hulbah [الحلبه] „der Bockshornklee“. Der arabische Name hulbah [حلبه] und sein hebräisches Pendent hilbeh [חילבה] sind wahrscheinlich nativ semitisch und leiten sich wohl von der Wurzel ḤLB „Milch“ ab, die auch dem Namen der Mahaleb-Kirsche zugrundeliegt. Das Benennungsmotiv wäre dann die volksmedizinische vielfach genutzte milchtreibende (galaktogoge) Wirkung. Sein Name auf persisch ist 'Shambelile'
Geschichte
Der Bockshornklee stammt ursprünglich aus Persien. Seine Verwendung lässt sich bis zu den alten Ägyptern zurückverfolgen, wo er sowohl in Pflanzenheilkunde und Geburtshilfe als auch in religiösen Handlungen eine Rolle spielte. Verwendung fand er aber auch frühzeitig in China, in Indien, in Griechenland und bei den Römern. Es soll Karl der Große gewesen sein, der ihn als Futtermittel nach Mitteleuropa eingeführt hat. Hildegard von Bingen nennt ihn als Heilmittel gegen Hautkrankheiten. Noch heute kommt der Bockshornklee bis ins südliche und mittlere Deutschland wild vor, obwohl er nicht mehr landwirtschaftlich angebaut wird.
Naturheilkunde
Bockshornkleesamen werden in der Pflanzenheilkunde bei leichterem oder als Begleitmedikation auch bei schwererem Diabetes eingesetzt (ähnlich einem oralen Antidiabetikum). Sie bewirken nachweislich eine Senkung des Blutzuckers und des LDL - Cholesterins. Eine übliche Dosis sind ca. 25 g Samenpulver pro Tag.
Äußerliche Anwendung als Auflage oder Wickel hemmt Entzündungen und lindert Nasennebenhöhlenentzündungen, Atemwegsbeschwerden oder Rheuma, ferner auch Hauteiterungen oder Ekzeme. Dazu werden 50 g Samen gemahlen und mit 250 ml Wasser zu einem Brei verkocht.
Bockshornkleesamen sind als Tee, als Pulver oder als fertige Auflagen erhältlich.
Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürze, Liste der Heilpflanzen