Francesco Cavalli

Francesco Cavalli, eigentlich Pier Francesco Caletti-Bruni (* 14. Februar 1599? oder 1602? in Crema; † 14. Januar 1676) war ein italienischer Komponist und Organist. Sein Pseudonym ist der Name seines Mäzens, eines venezianischen Adligen.

Er wurde 1617 Sänger an San Marco in Venedig, 1639 zweiter Organist und 1665 erster Organist. Schließlich wurde er 1668 maestro di cappella. Allerdings ist er hauptsächlich für seine Opern bekannt.

Cavalli begann im Jahr 1639 für die Bühne zu schreiben (Le Nozze di Teti e di Peleo) und wurde bald international so berühmt, dass er 1660 nach Paris gerufen wurde, um dort eine Oper (Serse) für den Louvre zu produzieren, aus Anlass der Hochzeitsfeierlichkeiten Ludwigs XIV.. 1662 besuchte er nochmals Paris, um seinen Ercole amante herauszubringen.

Es sind siebenundzwanzig Opern von Cavalli überliefert, die meisten davon werden in der Bibliothek von San Marco in Venedig aufbewahrt.

Monteverdi hatte die Oper als musikalisch-literarisches Experiment begründet und verließ sie als prächtiges dramatisches Spektakel. Cavalli gelang es, aus der Oper eine populäre Unterhaltung zu machen. Er reduzierte Monteverdis extravagantes Orchester auf praktischere Maße und führte melodiöse Arien in die Musik und beliebte Typen in seine Libretti ein. Seine Opern weisen all die charakteristischen Übertreibungen und Absurditäten des 17. Jahrhunderts auf, aber sie besitzen auch einen bemerkenswerten Sinn sowohl für dramatische Wirkung als auch für musikalische Leichtigkeit, und einen grotesken Humor, der kennzeichnend für die große italienische Oper bis zum Tod Alessandro Scarlattis war.