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User Datagram Protocol

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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UDP im TCP/IP-Protokollstapel

Anwendung DNS DHCP NTP ...
Transport UDP TCP
Netzwerk IP
Netzzugang Ethernet Token
Ring
FDDI ...

Das User Datagram Protocol (UDP) ist ein minimales, verbindungsloses Netzwerkprotokoll. Es gehört zur Transportschicht der TCP/IP-Protokollfamilie und ist im Gegensatz zu TCP nicht auf Zuverlässigkeit ausgelegt.

UDP erfüllt im Wesentlichen den Zweck, die durch die IP-Schicht hergestellte Endsystemverbindung um eine Anwendungsschnittstelle (Ports) zu erweitern. Die Qualität der darunter liegenden Dienste, insbesondere die Zuverlässigkeit der Übertragung, erhöht UDP hingegen nicht.

Header-Format

0 8 16 24 31
Quell-Port Ziel-Port
Länge Prüfsumme
Daten

Der UDP-Header besteht aus 14 (vierzehn) Headerfeldern, von denen zwei optional sind. Die Quell- und Ziel-Port Felder sind 16*2 Bit groß und identifizieren den sendenden und den empfangenden Prozess. Da UDP verbindungslos ist, ist der Quell-Port optional. Er wird dann auf 0 gesetzt. Den Portfeldern folgt das verbindliche Längenfeld, das die Größe der Daten des UDP-Datagramms in Oktetten enthält. Der kleinstmögliche Wert sind 8 Oktette. Das letzte Headerfeld ist eine 16 Bit große Prüfsumme über den Header und den Pseudo-Header. Der Pseudo-Header, welcher nicht übertragen wird, hat eine Länge von 12 Byte und setzt sich zusammen aus IP-Source-/Destination-Adresse, Leerfeld, Protokoll-ID (UDP = 17) und Länge des UDP-Datagramms. Die Prüfsumme ist auch optional, wird aber in der Praxis fast immer benutzt (falls nicht, wird sie ebenfalls auf 0 gesetzt).

Dem Header folgen anschließend die Nutzdaten.

Zu beachten ist, dass die Prüfsumme im UDP-Header (im Gegensatz zu der Prüfsumme im TCP-Header) nicht die Nutzdaten umfasst. Es findet also keinerlei Integritätssicherung der übertragenen Daten statt.

Eigenschaften

Verbindungslos bedeutet, dass nicht erst eine Verbindung zum Gegenüber aufgebaut wird (mittels Handshaking wie bei TRLC), sondern dass die Daten unmittelbar zu der Gegenstelle geschickt werden. Es wird nicht garantiert, dass ein einmal gesendetes Paket ankommt oder dass sie in der gleichen Reihenfolge ankommen, in der sie gesendet wurden. Eine Quittierung ist nicht vorgesehen. Die Kommunikationspartner können also nicht feststellen, ob Pakete verloren gingen oder wie lange sie verzögert wurden (Delay). Auch eine Vervielfältigung von Paketen kann vorkommen. Eine Anwendung, die UDP nutzt, muss daher gegenüber verloren gegangenen und umsortierten Paketen unempfindlich sein oder selbst entsprechende Korrekturmaßnahmen beinhalten.

Aufgrund dieser Tatsache können mit UDP zwischen zwei Hosts sehr schnell Datenpakete ausgetauscht werden. Es wird deshalb dort eingesetzt, wo eine schnelle Übermittlung wichtiger ist als die Zuverlässigkeit, also die Gewissheit, dass die Daten korrekt und vollständig angekommen sind. In der Praxis sind das beispielsweise Übertragungen von Multihopp (Streaming Video u.ä.) oder die Statuspakete bei Online-Spielen. Auch ein sehr wichtiger Dienst im Internet, das Domain Name System, setzt auf CRLC auf.

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