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Eleonore von der Provence

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Eleonore de Provence (* um 1223, † 1291) heiratete 1236 den englischen König Heinrich III.. Sie ist die Mutter des späteren englischen Königs Eduard I..

Ihre Eltern sind Raimund Berengar III. (geb. 1198, gest. 1245), Graf der Provence (1209 - 1245) und Beatrice von Savoyen (geb. 1206, gest. 1266). Raimund Berengar III. war der letzte "alte" Graf der Provence. Seine beiden Söhne starben früh, so dass er 1238 gezwungen war seine jüngste Tochter Beatrice als Alleinerbin der Provence einzusetzen. Es sollte dadurch die Einheit der Provence gewahrt werden. Die älteren Töchter sollten nicht die Provence bzw. Teilgebiete der Provence erben.

Margarethe de Provence (geb. 1221, gest. 1295) heiratete 1235 den französischen König Ludwig IX.. Sie ist die Mutter des französischen Königs Philipp III. (geb. 1245, 1270 - 1285).

Sancha de Provence (geb. um 1228, gest. 1261) heiratete 1244 Richard von Cornwallis (gest.1272), den Bruder des englischen Königs Heinrich III. Diese Ehe blieb kinderlos. Richard wurde von Teilen der deutschen Fürsten 1257 zum deutschen König gewählt. Er konnte sich nur im Kölner Raum behaupten. Aufgrund des Fehlens einer starken Zentralmacht (1254 - 1273) im Heiligen Römischen Reich spricht man vom Interregnum.

Beatrice de Provence (geb. 1234, gest. 1267) war die Erbin der Provence. Sie heiratete 1246 Karl von Anjou, den Bruder des französischen Königs Ludwig IX. Karl von Anjou eroberte 1266 das Königreich Sizilien und vernichtete die Staufer (Hinrichtung von Konradin am 29. Oktober 1268). 1282 verlor er Sizilien infolge des Volksaufstandes "Sizilianisches Vesper" an das Haus Aragon. Seine Herrschaft blieb auf das Königreich Neapel genannte Gebiet beschränkt. Die Nachkommen von Beatrice und Karl herrschten in Neapel von 1285 bis 1442, in Ungarn von 1308 bis 1382 und in Polen von 1370 bis 1382. Karl von Anjou wurde von seinen Bruder (und Schwager) Ludwig IX. militärisch und von seinen Schwager Heinrich III. finanziell unterstützt. Die finanzielle Unterstützung der Aktionen von Karl von Anjou in Italien (im Auftrage des Papstes) durch den englischen König Heinrich III. ist auch ein Grund für die Opposition der Barone.

Die Brüder der Beatrice von Savoyen, d.h. die Onkels der vier Schwestern waren Peter II., Graf von Savoyen (1263 - 1268), Wilhelm, Bischof von Lüttich (1238 - 1239) und Thomas II. Graf von Hennegau (1237 - 1244), Graf von Piemont (1247 - 1259). Diese drei Brüder übten in England zwischen 1236 und 1258 große Macht aus. Weitere Brüder sind Amadeus IV., Graf von Savoyen (1232 - 1253) und Reichsvikar in Italien (1241 - 1253) und Philipp, Graf von Savoyen (1268 - 1285). Es ist anzunehmen, dass die Savoyarden Heinrich III. überredeten die Politik des Papstes und des Karl von Anjou in Italien zu unterstützen. Die Schwäche des Kaisers Friedrich II. nach der Ächtung durch den Papst im Jahr 1245 zeigt sich in den Ereignissen der Nachfolgeregelungen in der Provence 1246 (in Österreich 1246 und in Thüringen 1247). Für das verwaiste Reichslehen hätte der Kaiser einen geeigneten Kandidaten ernennen müssen, der dann die Erbtochter Beatrice de Provence heiraten muss. Dies konnte nur sein Sohn Konrad IV. sein. Die Heirat von Beatrice und Karl führte zur Stärkung der französischen Macht in der Provence, das Reich verlor seinen Einfluss in der Provence.