Kirchbach in Steiermark
Vorlage:Infobox Ort in Österreich Kirchbach in Steiermark ist eine Marktgemeinde im Süd-Osten der Steiermark im Bezirk Feldbach.
Geografie
Geografische Lage
Kirchbach liegt an der Schwarzau ca. 25 km süd-östlich von Graz und ca. 17 km westlich der Bezirkshauptstadt Feldbach im Oststeirischen Hügelland. Die Marktgemeinde Kirchbach in Steiermark ist eine Mitgliedsgemeinde im Steirischen Vulkanland.
Nachbargemeinden
- im Norden: Zerlach
- im Osten: Sankt Stefan im Rosental
- im Süden: Schwarzau im Schwarzautal
- im Westen: Frannach, Pirching am Traubenberg
Gemeindegliederung
Die Marktgemeinde Kirchbach in Steiermark gliedert sich in die Katastralgemeinde Kirchbach (mit den Orten Kirchbach, Glatzau und Maierhofen) und in die Katastralgemeinde Ziprein (mit den Orten Ziprein, Kleinfrannach und Tagensdorf).
Personenstand lt. Volkszählung 2001:
Ortschaft Kirchbach 845
Ortschaft Glatzau 251
Ortschaft Maierhofen 128
Ortschaft Ziprein 186
Ortschaft Kleinfrannach 227
Ortschaft Tagensdorf-Teil 14
Summe: 1.651
Einwohnerstand 1.651 Personen - Hauptwohnsitz; 29 Personen - Nebenwohnsitz
Klima
Klimaregion Südoststeirisches Riedelland
Geschichte
Wann Chirchpach gegründet wurde, wer der Gründer war, welcher Anlass zur Ortsgründung beitrug, ob der Ort immer dort stand, wo er heute steht, diese Fragen können nicht beantwortet werden. Aber schon mehrere Jahrhunderte vor 1240, wo es die erste Urkunde über Kirchbach gibt, wohnten hier Slawen, und die Ortsnamen stammen aus dieser Zeit.
Die beutegierigen Nachbarn lichteten die Bevölkerung. Um dem Leutemangel abzuhelfen, beriefen die Herzöge fränkische, später bayrische Ansiedler in unser Heimatland. Die Grundherren wiesen den Ansiedlern bestimmte Plätze an, auf denen sie ihre Wohnhäuser erbauen konnten, zumeist zu beiden Seiten der Straße und es entstand ein sogenanntes Straßendorf wie Kirchbach eines ist. Die Slawen hausten aber vorwiegend in Haufendörfern. Die Endsilbe unseres Ortsnamens "bach" deutet auf eine Ansiedlung fränkischen Ursprunges hin, die Umgebung aber war slawisch.
Wann der Name Kirchbach das erstemal erscheint und wie sich die Schreibweise entwickelte Im Jahre 1240 wird "Chirchpach" das erstemal urkundlich genannt. 1256 wurde Chirchpach als einbringende Pfarre vom Bischof Ulrich von Seckau an den Herrn Gundacker von Gleitsow von Narrenegg verpfändet; 1260 wird diese Verpfändung durch Bischof Bernhard von Seckau wieder zurückgenommen.
Im Jahre 1300 schrieb man Chirchperg, 1318 Chirchpach, 1378 Chiripach, 1381 Chirpach, 1387 Ciripach, 1433 Kirpach, 1447 Kchirichpachberg, 1452 Chirchdorf, 1475 Kirichpach, 1478 Kirchpach. Hier wird die Erlaubnis genannt, die Kirche ze Kirchpach "von dem prochnen gesloss Narrenegk und dem gemevr daselbs" zu bauen. In einem Schreiben an den Bischof im Jahre 1770 erscheint der Name Kierchbach, im selben Jahre noch Khuerchbach, 1781 Kuerchbach, welcher Name auf einer Kirchenrechnung zu finden ist und schließlich verallgemeinerte sich die Schreibweise "Kirchbach".
Um den slawischen Einfluss zurück zu drängen riefen im Mittelalter die damaligen Herzöge und Grundherren fränkische, und später bayrische Siedler in die bis dahin slawisch dominierte Region. Die Endsilbe des Ortsnamens "bach" deutet auf einen fränkischen Ursprung von Kirchbach hin. Die erste urkundliche Erwähnung von Chirchpach geht auf das Jahr 1240 zurück.
Am 11. Februar 1932 erfolgte die Markterhebung von Kirchbach.
Eingemeindungen
Die Gemeinde Ziprein wurde in den 60-er Jahren geteilt. Das Gebiet von Ziprein und Kleinfrannach entschied sich der Pfarrzugehörigkeit nach für die Eingemeindung nach Kirchbach. Das Gebiet von Tagensdorf wurde nach St. Stefan i. R. eingemeindet. Nur der Ortsteil im Bereich der Hofmühle wurde nach damaligen Jagdreviergrenzen nach Kirchbach eingemeindet.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2005 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
- 8 ÖVP – stellt den Bürgermeister und den Vizebürgermeister
- 5 Vereinigte Namensliste Gemeinde Kirchbach (VNLGK) - stellt den Gemeindekassier
- 2 SPÖ
Bürgermeister
Dipl.-Ing. Josef Winter, Jg. 1963, gewählt seit 28. April 1995
Musik
Marktmusikkapelle Kirchbach http://musik.kirchbach.at
Regelmäßige Veranstaltungen
"BROAT TRATTN" An sechs Donnerstagabenden im Juli und August schenken Wirte und Direktvermarkter der Pfarre Kirchbach heimische Schmankerl hinter dem "Pfarrstall" aus.
"ANNA KIRTAG" Die Marktmusikkapelle Kirchbach veranstaltet am Wochenende vor bzw. nach dem Namenstag der Heiligen Anna am Anwesen der Familie Zenzhiasl neben der Filialkirche das Annafest.
Kulinarische Spezialitäten
Haidentommerl
Wirtschaft und Infrastruktur
Kirchbach dient den umliegenden landwirtschaftlich geprägten Gemeinden als Einkaufs- und Pfarrzentrum. Die wirtschaftliche Struktur ist geprägt durch die Land- und Forstwirtschaft. Aber auch mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Baustoff, Transport und Elektronikerzeugung haben sich angesiedelt. Das wirtschaftliche Einzugsgebiet der Marktgemeinde Kirchbach erfasst einen Radius von etwa. 5000 Einwohnern im Schwarzautal, Labilltal bis Krumegg und St. Marein. Der Strukturwandel im gewerblichen Sektor führte zu einer Verschiebung in den Dienstleistungsbereich. Vor allem der Versicherungsbereich hat sich seit 1995 in Kirchbach mit mehreren Maklerbüros etabliert. Ein schwerer Verlust für die Marktgemeinde Kirchbach waren die Absiedlung des Furnierwerkes Balasso nach Lebring. Das ehemalige Industriearreal steht leer. Die 2007 in Insolvenz geratene Betonindustrie in Glatzau wurde 2008 wieder von neuen Betreibern hochgefahren. Das ehemalige Fertigteilwerk soll erweitert werden. Der südseitige Bereich des Industrieareals wird von einer neuen Betreibergruppe im Oktober 2008 übernommen (Betonwerk Kirchbach).
Verkehr
Die B 73 bildet die Nord- Südverbindung durch das Gemeindegebiet von Kirchbach. Im Bereich des Kreisverkehrs in Glatzau zweigt die L 273 nach St. Stefan im Rosental ab. In Ziprein zweigt die L 288 nach Wildon ab. Die Länge des Gemeindewegenetzes beträgt ca. 35 km. Von Kirchbach führt ein Geh- und Radweg entlang der B 73 nach Ziprein.
Medien
Kirchbacher Berichte
Öffentliche Einrichtungen
Volks- und Hauptschulzentrum, Polytechnische Schule für die umliegenden Gemeinden.
Ehrenbürger
Josef WALLNER
(* 9. Jänner 1902 in Eibiswald (Steiermark); † 2. März 1974 in Leoben) war ein österreichischer Landwirt und Politiker der CSP und ÖVP.
Wallner war ab 1932 Bürgermeister des Marktes Kirchbach in Steiermark.
Er war Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag und 1945–1949 sowie 1952–1961 Erster Präsident des Landtages.
Ab 1948 war er Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, ab 1960 Präsident des Österreichischen Bauernbundes.
Von 1961 bis 1970 war Wallner Abgeordneter zum Nationalrat, von 1962 bis 1970 Dritter Präsident des Nationalrates.
Persönlichkeiten aus Kirchbach
Hermann SCHÜTZENHÖFER
Geb. 29.02.1952 in Edlitz
Verheiratet mit Marianne Schützenhöfer seit 1979
2 Kinder
Lebenslauf:
Nach Pflichtschulabschluss 1967 – 1970 Kfm. Lehre in Kirchbach
1971 Eintritt in die Politik
1976 – 1979 Landesobmann der Jungen ÖVP Steiermark
1978 – 1991 Landessekretär des Steirischen ÖAAB
1979 – 2001 Kammerrat in der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark
1981 – 2000 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag
1991 – 1995 Gf. Landesobmann des Steirischen ÖAAB
1994 – 2000 Klubobmann des Landtagsklubs der Steirischen Volkspartei
1995 - 2006 Landesobmann des Steirischen ÖAAB
2000 – 2003 Landesrat für Personal, Jugend, Pflichtschulen und Wohnbau
2003 - 2005 Landesrat für Personal, Tourismus und Sport
Seit 2005 Erster Landeshauptmannstellvertreter, zuständig für Gemeinden, Tourismus, Volkskultur
Seit 2006 Landesparteiobmann der Steirischen Volkspartei
Politisches Credo: “Soziale Gerechtigkeit durchsetzen!“
(Quelle: http://www.politik.steiermark.at/cms/ziel/210106/DE/ )
Werner SCHMEISER
Statements:
"Kunst zu machen ist eine Schmucktherapie" Aus dem Katalog "Artists` Statements, Graz 1987
"Schmuck stellt sich für mich als eine Sprache dar, die keiner Übersetzung bedarf. Der Sinn findet ausschließlich im Objekt selbst statt" Katalog für die Ausstellung "Schmuck - Zeichen am Körper" Linz, 1987
"Man muß Schmuck verlieren (können)! Schmuck verlieren heißt eine neue Welt entdecken oder man muß sich entscheiden, ob man das Leben ohne Vorteile verleben soll (Schmuck-volles Leben) oder alles was das Leben zu bieten hat, genießen (Schmuck-loses Leben)". Aus der Arbeit "Gold",1989
"Seit man Kunst und Technik unterscheidet, ist Kunst das Nutzlose. Auch das Nutzlose hat seinen Preis. Für diesen bedanke ich mich bei der Stadt Graz." Anläßlich des Kunstpreises der Landeshauptstadt Graz, 1990
"Schmuck stellt sich für mich als Sprache dar, die keiner Übersetzung bedarf. Guter Schmuck ist also ein "Erzählender". Ihn zu entwerfen, zu machen und bewußt zu tragen ist eine heilsame Therapie"
"Eine Klachelsuppe schmeckt besser, als mein Schmuck"
"Schmuck ist eine Sprache, die keiner Übersetzung bedarf" - die Metapher des gewöhnlichen Alltags. Auch im digitalen Bereich. Metall bearbeiten hat Spaß gemacht. Jetzt habe ich eine "elektronische Zange". In der Hauptsache ist der Computer mein Arbeitswerkzeug. Ich bin ein Goldschmied. Auch im digitalen Bereich.
Zu dem Projekt im "Dom" an der Landesausstellung in Graz : Mich interessierte als Goldschmied das Handwerk, das Werkzeug und die im Meterial vielfachen Möglichkeiten zur Formung der Skulptur mittels hochpräziser Kanten und Flächen. Durch meinen Schlaganfall 1977 wurde ich halbseitig gelähmt. Ich mußte das Sprechen vollkommen neu erlernen, mein Interesse mußte sich zwangsweise von der Materialität zur Immaterialität verlagern. Mein Handwerk hatte geendet, mit dem Computer hat mein Denkwerk - konziepieren, entwerfen - begonnen. Mein Projekt: "Projekt(ion) Behinderung" begreife ich als Projektion auf die Normgesellschaft, aber auch als Möglichkeit, eigene Perspektiven im telematischem Raum zu entwerfen. Mit dem Computer als Instrument und Werkzeug. Zu dem webART-Projekt "Differenzgegewinn" (im Rahmen des Projektes "sinnlos" des Kulturhauptstadtjahres 2003 in Graz) :
Warum sollen sinnenleere und sinnvolle Körperteile und ihre dazu gehörigen Träger nicht in einen sinnvollen Dialog treten können und daraus Differenzgewinn ziehen, über neue Perspektiven nachdenken und über neue Horizonte, die es immer wieder zu überschreiten gilt? Im etymologischem Wörterbuch findet man unter Differenz: "Unterschied; Meinungsverschiedenheit", unter Differential findet man auch "Differentialgetriebe: Getriebe bei Kraftwagen, das den in kurven auftretenden Unterschied in der Drehzahl zwischen Außen- und Innenrad ausgleicht". Ein solcher Aus-gleich soll als "Differenzgewinn" angestrebt werden. Das INTERNET eignet sich dabei als Werkzeug für einen kommunikativen Austausch über Unterschiede.
Zu dem webART-Projekt "mind the gap": "mind the gap" ist ein webpage, in der behinderte Künstler ihre Arbeit präsentieren. Sie tun dies mit ihren jeweiligen Mitteln der Sprache: Audio, Video, Bild, Text können online in eine Datenbank gestellt werden. die Inhalte dieser Arbeiten stellen sich den Benutzer/innen der website zur Diskussion. Die einzelnen Beiträge bieten die Möglichkeit für feedback. So entsteht ein kommunikativer Prozess, in dem sich "Benutzer" und "Behinderte" über die Differenz ihrer Positionen und Situationen austauschen. In der Verständigung über die Unterschiede sollen diese nicht aufgehoben, sondern als Gewinn der Differenzierung begriffen und diskutiert werden.
Kunst ist auch über sich selbst lachen zu können.
(Quelle: http://members.aon.at/schmeiser/statements.htm 10. September 2008)
Weblinks
- 60425 – Kirchbach in Steiermark. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Linkliste: Kirchbach.at
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