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Esbjörn Svensson Trio

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Das Esbjörn Svensson Trio im Juli 2003

Das Esbjörn Svensson Trio, kurz e.s.t., war ein schwedisches Jazz-Trio, das 1990 gegründet wurde und über 15 Jahre bis 2008[1] ohne Besetzungswechsel bestand.

Das Trio bestand seit 2003 aus seinem Gründer, dem Pianisten Esbjörn Svensson, dem Bassisten Dan Berglund und dem Schlagzeuger Magnus Öström. e.s.t. war nicht nur einer der bekanntesten Vertreter der skandinavischen Jazzszene, sondern auch eine der erfolgreichsten europäischen Jazzformationen.[2]

Stilistik und Karriere

Ausschlaggebend für den Erfolg von e.s.t dürfte, neben ihrer stilistischen Vielfalt, die durchgestalteten Jazz mit Elementen der Pop-Musik und des Drum’n’Bass verbindet und dadurch auch Hörer anderer Musikrichtungen anspricht, auch sein eher am Image der Pop-Musik orientiertes Auftreten sein. Die Band hatte eine andere Spielhaltung als normale Jazzgruppen: „In ihrer Vorliebe für Riffs, im forcierten Puls der Rhythmusgruppe, vor allem aber darin, dass sie wie eine Rockgruppe ihren eigenen Klang zu definieren trachteten, oft mithilfe von elektronischen Geräten.“[3], aber vor allem durch „das Timing und die Interaktion“ zwischen den Musikern:[4]: „Das Trio hatte eine organische Form der Improvisation entwickelt, es schien, als würde niemand Solo spielen, dabei taten es alle zugleich.“[2] Dies wurde immer wieder in dem Zitat zusammengefasst: „Wir sind eine Rockband, die Jazz spielt“. e.s.t. unterschied von anderen Jazzgruppen der Gegenwart auch dadurch, dass die drei Musiker sich ganz auf die Arbeit in diesem Trio konzentrierten und sich kaum mit weiteren Projekten ablenkten.[5] Tatsächlich ist e.s.t. in den vergangenen Jahren wiederholt der Durchbruch in die Pop-Charts gelungen.

Ihren internationalen Durchbruch hatte die Band 1999 beim Montreux Jazz Festival. 2004 wurde e.s.t. der „European Jazz Prize“ im Rahmen des österreichischen Hans Koller Preises verliehen. Im Mai 2005 war das Trio auf der Titelseite des renommierten US-amerikanischen Jazzmagazin Down Beat abgebildet, eine Auszeichnung, die zuvor noch keiner europäischen Jazzgruppe zuteil wurde[6]

Diskographie

  • When Everyone Has Gone, 1993
  • e.s.t. Live '95 [7], 1995
  • E.S.T. Plays Monk, 1995
  • Winter in Venice, 1997, ausgezeichnet mit dem schwedischen Grammis-Preis
  • From Gagarin's Point of View, 1999[8]
  • Good Morning Susie Soho, 2000[8]
  • Strange Place For Snow, 2002, ausgezeichnet mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik 2002
  • Live in Stockholm, 2003, DVD, aufgenommen Dezember 2000 - incl. Videos und Interview
  • Seven Days of Falling, 2003, ausgezeichnet mit dem schwedischen Grammis-Preis
  • Viaticum, 2005, ausgezeichnet mit dem schwedischen Grammis-Preis
  • Tuesday Wonderland 2006, ausgezeichnet mit dem schwedischen Grammis-Preis
  • Live in Hamburg 2007, aufgenommen November 2006
  • Leucocyte 2008, aufgenommen in Sydney, Januar 2007

Literatur

Anmerkungen

  1. Am 14. Juni 2008 verunglückte Namensgeber Esbjörn Svensson tödlich beim Tauchen im Stockholmer Schärenhof.
  2. a b Ralf Geisenhanslucke, Der Tagesspiegel 12. September 2009
  3. Norbert Dömling: Reise ins Nichts (Süddeutsche Zeitung, 1. September 2008)
  4. Ebjörn Svensson im Gespräch mit Barbara Steingießer (2005). Jazz Podium 9/2008: 4-6
  5. Unterwassermusik
  6. siehe: Die Zeit: Seelenbalsam und Kraftakte, Nr 46 vom 9. November 2006
  7. in Schweden unter dem Titel Mr. & Mrs. Handkerchief
  8. a b Das 2001 veröffentlichte Album Somewhere Else Before für den US-Markt ist eine Compilation und enthält Titel aus den Alben From Gagarin's Point of View und Good Morning Susie Soho,