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Cannon Films

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Cannon Films, eigentlich The Cannon Group, war eine US-amerikanische Filmproduktionsgesellschaft.

Geschichte

Cannon Films wurde 1979 von den beiden israelischen Cousins Menahem Golan und Yoram Globus übernommen, die weltweit zu den mächtigsten unabhängigen Filmproduzenten zählten.

Golans Absicht war es, ein weiteres "Major Studio" in Hollywood zu etablieren. Die Firma produzierte allein im Jahr 1986 43 Filme. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Aktienkurs der Firma seit der Übernahme von Golan und Globus verhundertfacht. Insgesamt wurden von Cannon zwischen 1979 und 1989 125 Filme hergestellt. Neben der Produktion von Kinofilmen war Cannon Inhaber einer Kinokette, investierte im in den 1980ern entstandenen Videomarkt und kaufte die internationalen Videorechte klassischer Filmarchive. Das Konkurrenzunternehmen Warner Bros. vergab an Cannon einen Kredit in Höhe von 25 Millionen Dollar zur Finanzierung von Videorechten.

Ende der 1980er Jahre, nachdem sich der Videomarkt abgekühlt hatte und der Kauf von Thorn-EMI auf der Firma lastete, meldete sie Konkurs an. Aufgrund der undurchsichtigen Finanzierung der Kinofilme wurde der Bankrott durch die Securities and Exchange Commission untersucht.

Golan gab Globus die Schuld an der finanziellen Misere, worauf die beiden jahrelang kein Wort mehr miteinander sprachen. Während Globus zu MGM/UA Communication Co. wechselte, produzierte Golan als Kopf der Firma 21st Century Film Corporation weiter eigenständig Filme.

Golan war seit den 80ern eine wesentliche Triebkraft für die Verfilmung des Marvel Comics Spider-Man. Nachdem die Finanzierung aber mehrfach scheiterte und die 21st Century Film Corporation im Jahr 1996 Konkurs anmeldete erwarb Sony die Produktionsrechte und brachte den Film Spiderman 2001 mit großem Erfolg heraus.

Cannon gehörte keinem der großen Hollywood-Studios an und war somit ein Independent-Studio. Gelegentlich drehte man aber auch für ein Major-Studio, wie z. B. für Warner Bros. den Stallone-Actionfilm Cobra. Außerdem wurde ein Distributionsvertrag mit Metro-Goldwyn-Mayer vereinbart zum Vertrieb von Cannon-Filmen. Primär konzentrierte man sich auf zweitklassige Produktionen, sprich auf dem B-Moviebereich. Es wurden hauptsächlich Actionfilme produziert, aber auch Abenteuerfilme (Quatermain) und Horrorfilme (The Texas Chainsaw Massacre - Part 2) standen auf dem Programm. Das Produktionsbudget belief sich in der Regel auf ca. 5 Mio. Dollar pro Film. Die Mehrzahl der Filme sind als Unterhaltungsprodukte anzusehen (eine deutliche Ausnahme ist z.B. Powaqqatsi) und hatten im Vergleich zur Kinoauswertung einen größeren Erfolg auf dem Videomarkt. Bevorzugter Drehort bei den Actionfilmen (Enter the Ninja, Missing in Action-Reihe, Delta Force II, American Fighter) waren die Philippinen, wohl wegen der kostengünstigeren Drehsets, was ja auch für B-Filme kennzeichnend ist.

Zu den Stars von Cannon gehörten Sylvester Stallone, Chuck Norris, Charles Bronson, Jean-Claude Van Damme, Sho Kosugi und Michael Dudikoff. Diese traten alle mehrfach in Cannon-Produktionen auf. In vielen Cannon-Produktionen ist der in der Reagan-Ära typische der Trend zum US-Patriotismus zu bemerken, z.B. in American Fighter, Delta Force, Invasion U.S.A., Missing in Action oder Freedom Fighters.

Filmographie (Auswahl)

- Sylvester Stallone

- Charles Bronson

- Chuck Norris

- Richard Chamberlain

- Jean Claude van Damme

- Michael Dudikoff

  • American Fighter I - II, IV
  • Marine Fighter
  • Midnight Ride
  • Night Hunter
  • Platoon Leader - Der Krieg kennt keine Helden

-Sho Kosugi

  • Die Herrschaft der Ninja (Ninja III - The Domination)
  • Rückkehr der Ninja (Revenge of the Ninja)

- Andere