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Attentat von Volkhoven

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Grab von Ursula Kuhr, einer der beiden getöteten Lehrerinnen, auf dem Kölner Südfriedhof

Als Attentat von Volkhoven ist der Amoklauf des psychisch kranken 42-jährigen Kölner Frührentners Walter Seifert in die deutsche Kriminalgeschichte eingegangen.

Seifert, der sich von Behörden ungerecht behandelt fühlte, tauchte mit einem selbstgebauten Flammenwerfer und einer Lanze am 11. Juni 1964 im Kölner Stadtteil Volkhoven in seiner alten Schule auf und überfiel eine Klasse im Unterricht. Bei dem Anschlag tötete er zwei Lehrerinnen, darunter seine ehemalige Klassenlehrerin. Von den 28 durch Brandwunden zum Teil schwer verletzten Kindern starben acht.

Der Attentäter wurde bei der Verfolgung von der Kugel eines Polizisten getroffen. Er wurde in das Universitätsklinikum Köln eingeliefert, wo er wenige Stunden später an den Folgen des Versuchs, sich auf der Flucht mit einem hochwirksamen Pflanzenschutzgift das Leben zu nehmen, verstarb.

Für die Opfer setzte in Köln eine Welle der Hilfsbereitschaft ein. Nach den getöteten Lehrerinnen Ursula Kuhr und Gertrud Bollenrath wurden zwei neue Schulen in dem Bezirk benannt. Die acht verstorbenen Kinder erhielten auf dem alten Friedhof in Weiler eine gemeinsame Ruhe- und Gedenkstätte.

Literatur

  • Anja Bach: Das Attentat von Köln-Volkhoven. In: Heimersdorf – Vom Hof zum Kölner Stadtteil. Herausgeber Geschichtswerkstadt des Bürgerzentrums Chorweiler, 1997 (Online: [1])
  • Barbara Peter: Das Herz der Stadt stand still. Das Flammenwerfer-Attentat von Köln-Volkhoven. SH-Verlag, Köln 2004, ISBN 3-89498-144-X