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Heimerzheim

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Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Gemeinde: Swisttal
Geografische Lage:
Höhe: 132-162 Meter über NN
Einwohner: 6371
Postleitzahlen: 53913
Vorwahl: 02254
Kfz-Kennzeichen: SU
Politik
Ortsvorsteher: Josef Schmitz (CDU)

Heimerzheim ist der größte Ortsteil in der Gemeinde Swisttal im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Am 1. Januar 2007 hatte der Ortsteil 6371 Einwohner [1].

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Heimerzheim im Jahr 1074, seine Güter und Ländereien gehörten zum St.-Kunibert-Stift in Köln. Unter den Besitztümern des Stiftes waren die Grundstücke zu Heimerzheim die bedeutendsten, die seinen Reichtum mehrten. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts übten die Besitzer von sechs Bauernhöfen zusammen mit einem Vertreter des Stiftes die gerichtliche Herrschaft über die "Herrlichkeit Heimerzheim" aus. Unter den Höfen war der Fronhof der herausragende, in welchem die Gerichtsverhandlungen stattfanden. Ab Mitte des 14 Jahrhunderts besaß das Fronhofsgericht einen eigenen Gerichtsbezirk. Der Hof existierte bis in die frühen 1980er Jahre, doch dann wurden die Stallungen und Nutzgebäude abgerissen. Im ehemaligen Hauptgebäude befindet sich heute die Fronhof Apotheke.

Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg existierte eine jüdische Glaubensgemeinschaft im Ort. Ein Teil des jüdischen Friedhofes ist erhalten geblieben und befindet sich am heutigen Dornbuschweg.

Während des 2. Weltkriegs befanden sich zwei Kriegsflughäfen in der Nähe, der eine zwischen Straßfeld und Ollheim, der andere bei Dünstekoven. Aufgrund dieser Tatsache geriet Heimerzheim gegen Ende des Krieges immer mehr ins Visier alliierter Kampfflieger. Um die Alliierten am Einmarsch nach Bonn zu hindern, wurde das Dorf mit ca. 40 km Schützengräben umgeben. Am 3. März 1945 warfen Flieger Bombenteppiche auf Heimerzheim ab und zerstörten große Teile des Ortes. Der Angriff kostete 180 Menschen das Leben, darunter waren Dorfbewohner, Flüchtlinge und Soldaten. 1959 wurde zum Gedenken an die bei dem Luftangriff ums Leben gekommenen Bürger und den in diesem Gebiet gefallenen Soldaten ein Ehrenfriedhof errichtet.

Im Jahr 1969 verlor die Gemeinde Heimerzheim, zu der auch das Dorf Dünstekoven gehörte, im Zuge der kommunalen Neuordnung ihre Selbstständigkeit. Heimerzheim und Dünstekoven wurden in die neu entstandene Gemeinde Swisttal eingegliedert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Ort hat zwei Burgen, im Norden Burg Kriegshoven und im Süden Burg Heimerzheim; beide sind in adligem Familienbesitz. Erwähnenswert ist auch die Katholische Kirche St. Kunibert in der Ortsmitte. Das im klassizistischen Stil erbaute Gebäude wurde von dem Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner entworfen und im Jahr 1847 errichtet. Sein Markenzeichen ist der dreigeschossige Turm an der Westseite, der auch weit außerhalb des Dorfes noch sichtbar ist. Der Eiserne Mann ist eine geheimnisumrankte Stele aus Eisen, die um 1625 im Kottenforst zwischen Heimerzheim und Alfter vermutlich als Grenzzeichen errichtet wurde. Heimerzheim hat ein reges Vereinsleben; eines der dörflichen Höhepunkte ist das Schützenfest, das jährlich am ersten Wochenende im Juli stattfindet. Heimerzheim verfügt über einige Lebensmitteldiscounter, kleinere Einkaufsläden, Kneipen und Restaurants mit deutscher und internationaler Küche. Im Nordwesten des Ortes befindet sich ein Gewerbegebiet. Die weitgestreckten Fahrradwege am Ufer des Swistbachs laden zum Spazieren gehen und zu ausgedehnten Ausflügen mit dem Fahrrad ein.

Schulen

Es gibt eine Grundschule in Heimerzheim, die Swistbachschule, und die Georg von Boeselager-Schule, eine Hauptschule mit eigenem Realschulzweig. Die beiden Schulen werden auch von Schülern umliegender Ortschaften besucht.

Institutionen

Die Außenstelle FH-Bund (Fachbereich Öffentliche Sicherheit) in Heimerzheim dient unter anderem dem BND, dem BKA sowie dem Verfassungsschutz[2] als Ausbildungsstätte. Die Einrichtung befindet sich auf dem Gelände der hier seit 1978 ansässigen Bundespolizei.

Verkehrsanbindung

Heimerzheim verfügt über eine eigene Autobahnausfahrt (Swisttal-Heimerzheim) an der A 61 und ist mit dem Auto gut erreichbar. Es existieren Busverbindungen nach Bonn, mit der Linie 845 als Teil des öffentlichen Nahverkehrs im Verkehrsverbund Rhein-Sieg, und nach Euskirchen.

Söhne und Töchter Heimerzheims

Quellen

  1. Inklusive Zweitwohnsitze, Quelle: Website der Gemeinde Swisttal
  2. Liste der Hochschulen in Deutschland

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