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Hermann-Böse-Gymnasium

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Das Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße ist ein öffentliches Gymnasium in Bremen. In der Schülerschaft und der Öffentlichkeit der Stadt wird es meist als HBG (Hermann-Böse-Gymnasium) bezeichnet.

Vorderansicht der Schule

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Die Schule wurde 1905 auf Betreiben des Senats der Freien Hansestadt Bremen in Reaktion zu den Großmachtbestrebungen des Deutschen Reiches als Realgymnasium für Jungen gegründet. Die Schule sollte daher besonders eine neue Elite in den Naturwissenschaften und den Fremdsprachen - für Deutschlands "Platz an der Sonne" - ausbilden.

Dieser Tradition ist das Gymnasium bis heute treu geblieben, wie sich an zahlreichen herausragenden Platzierungen bei Jugend forscht sowie den Unterrichtsschwerpunkten Wirtschaft in der Oberstufe und dem bilingual englischen Zweig zeigt.

Des weiteren ist das Gymnasium das einzige in Bremen, welches nach wie vor in seinem ursprünglichen Gebäude residiert. Das Gymnasium selbst ist im Stil der Weserrenaissance erbaut worden und steht heute unter Denkmalschutz. Dieses Gebäude liegt sehr zentral circa 5 Minuten per pedes vom Bremer Hauptbahnhof.

Gegenüber der Schule befindet sich ein 7 m hoher backsteinerner Elefant nach den Entwürfen des Bildhauers Friedrich Behn, eingeweiht am 6. Juli 1932, welcher zum Emblem der Schule wurde. Genau wie die Schule hat er im Laufe seiner Geschichte eine Metamorphose weg vom Kolonialdenkmal und hin zum Anti-Kolonialdenkmal (Umbenennung am 18. Mai 1990) durchgemacht.

Benannt wurde die Schule nach einem von den Nazis deportierten Lehrer: Hermann Böse. Da dieser Kommunist war, entschied man nach dem Zweiten Weltkrieg, dass er nicht als Leitfigur wie Goethe oder Kopernikus für die Schüler dienen könne. So entschloss man sich, die Straße, an der die Schule liegt, nach Böse zu benennen und das Institut als Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße zu bezeichnen.

Von 1933 bis 1945 hieß das Gymnasium Lettow-Vorbeck Schule nach Paul von Lettow-Vorbeck, einem deutschen Offizier, der an dem Völkermord an den Herero in Namibia beteiligt war und im Reich mehre Aufstände blutig niederschlug. Hitler bot ihm 1933 das Amt des Reichskolonialministers an. Lettow-Vorbeck hielt hier oft pro-koloniale Vorträge. Heute hat die Schule eine Partnerschaft mit einer namibianischen Schule.


Vom 29. September bis 1. Oktober 2005 wird die Schule ihr hundertjähriges Bestehen feiern.

Das Motto der Schule ist an der Fassade über dem Haupteingang angebracht und lautet: Non Scolae sed vitae [discimus], zu deutsch "Nicht für die Schule, für das Leben [lernen wir]".