Heinrich Gontermann
Heinrich Gontermann (* 25. Februar 1896 in Siegen; † 30. Oktober 1917 in Marle) war ein deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg.
Gontermann wurde als Sohn eines Kavallerieoffiziers geboren. Er tat es seinem Vater gleich, in dem er zu Beginn des Krieges den preußischen Ulanenreitern beitrat. Doch schon bei einem seiner ersten Fronteinsätze im August 1914 wurde er verwundet. 1915 bat er um die Versetzung zur Luftwaffe, die kurze Zeit später genehmigt wurde. Fast ein Jahr lang flog er Aufklärungseinsätze in einem C.II-Doppeldecker.
Als die Deutschen Luftstreitkräfte aufgestellt wurden, und man gegen Ende des Jahres 1916 verstärkt Jagdflieger benötigte, trat Gontermann der Jagdstaffel 5 bei. Am 14. November des selben Jahres schoss er das erste feindliche Flugzeug ab und bis zum 6. April 1917 erzielte er insgesamt 7 Luftsiege. 2 Tage später schoss er den ersten gegnerischen Ballon ab. Aufgrund seiner "Erfolge" ernannte man ihn zum Führer der Jagdstaffel 15.
Gontermann entwickelte sich zum Experten für Angriffe auf die nahe an der Front operierende Beobachtungsballons. Diese waren für beide Seiten besonders wichtig, da sie den Artilleriebeschuss koordinierten. Schaffte man es, über 3 Fesselballons in einem Gebiet auszuschalten, so konnte die Artillerie nicht mehr mit genügend Informationen über die Feindbewegungen versorgt werden. Wegen ihrer Wichtigkeit wurden diese Lufteinheiten von einer großen Anzahl von Maschinengewehren und Flakgeschützen umgeben. Piloten wie Gontermann mussten daher die Taktik des Sturzangriffs perfekt beherrschen. Sturzflüge waren mit den Flugzeugen des Ersten Weltkrieges relativ gefährlich, da einige Typen Konstruktionsmängel aufwiesen, die bei hohen Geschwindigkeiten zur Beschädigung des Flugzeugs und damit möglicherweise zum Absturz führen konnten. Dennoch war der Sturz die beste Möglichkeit dem MG-Beschuss für lange Zeit auszuweichen um sich nur kurz in den Feuerbereich dieser gefährlichen Stellungen zu bewegen.
Heinrich Gontermann war neben Friedrich von Röth der beste deutsche "Ballonjäger". Am 19. August 1917 schoss er gleich 4 Fesselballons ab. Wegen seiner außergewöhnlichen Leistungen erhielt er schon am 11. Mai des selben Jahres den Orden Pour le Mérite.
Im Oktober 1917 wurde Gontermanns Einheit mit dem Dreidecker Fokker Dr.I ausgestattet. Diese Maschine war relativ langsam, aber sehr wendig. Als er am 30. Oktober 1917 einen Testflug über seinem Flugplatz bei Marle unternahm, verlor der Dreidecker einen Teil seiner oberen Tragfläche und stürzte ab. Obwohl Gontermann lebend aus dem Flugzeug kam, verstarb er wenig später im Krankenhaus. Insgesamt schoss Heinrich Gontermann 39 gegnerische Fluggeräte ab.
Weblinks
- http://www.wwiaviation.com/aces/balloon_busters.shtml Übersicht über die erfolgreichsten Ballonjäger (Englisch)
Personendaten | |
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NAME | Gontermann, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1896 |
GEBURTSORT | Siegen |
STERBEDATUM | 30. Oktober 1917 |
STERBEORT | Marle |