Destillation
Destillation ist ein physikalisches Verfahren, um durch Verdampfung Gemische verschiedener Flüssigkeiten oder gelöste Feststoffe aus Flüssigkeiten zu trennen. Dabei wird der Ausgangsstoff erhitzt und die entstehenden Dämpfe aufgefangen und kondensiert.
Destillation kann angewendet werden, wenn der Dampfdruck der Flüssigkeiten unterschiedlich hoch ist, das heißt wenn sie einen unterschiedlichen Siedepunkt besitzen. Durch den unterschiedlichen Dampfdruck verdampft vom Stoff mit dem höheren Dampfdruck (niedrigeren Siedepunkt) mehr als vom anderen Stoff, deshalb ist die Konzentration des Stoffs mit dem niedrigeren Siedepunkt im Dampf (Destillat) höher als in der Ausgangsmischung. Durch wiederholte Destillation des Destillats kann die Konzentration weiter gesteigert werden. Je größer der Unterschied zwischen den Siedepunkten, desto weniger Destillationsschritte benötigt man, um eine bestimmte Konzentration zu erreichen. Liegen die Siedepunkte nahe beieinander, kann durch Destillation bei hohem Druck die Trennung verbessert werden, da dann die Siedepunkte weiter auseinander liegen. Da bei Feststoffen der Siedepunkt wesentlich höher liegt als bei Flüssigkeiten, können Flüssigkeit und gelöster Feststoff in der Regel in einem Durchgang durch Eindampfen voneinander getrennt werden.
In vielen Fällen gibt es ein Mischungsverhältnis zweier Flüssigkeiten, das durch Destillation nicht weiter getrennt werden kann. Diese Mischung heißt Azeotrop. Bei einem Ethanol-Wasser-Gemisch ist diese Grenze bei einer Konzentration von 95,58% Alkohol erreicht.
Die wohl älteste und gleichzeitig eine der bekanntesten Anwendungen der Destillation ist die Herstellung hochprozentiger alkoholischer Getränke (Schnapsbrennen). Eine andere Anwendung ist die Trennung der verschiedenen Bestandteile des Erdöls.