Ehrenmale der Bundeswehr
Die Ehrenmale der Bundeswehr sollen an die in der Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommenen Angehörigen der Bundeswehr erinnern. Sie sind in der Regel keine Kriegerdenkmäler im eigentlichen Sinne, da sie meist anonym an alle Getöteten einer Teilstreitkraft, eines Einsatzortes oder einer Einheit erinnern sollen.
Geplantes Ehrenmal der Bundeswehr
Am 13. Juni 2007 hat Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung die Pläne für das Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin vorgestellt. Er sagte bei der Präsentation des Entwurfes [1], dass er „bei seinem ersten Besuch in Afghanistan mit Blick auf die dortige Gedenkstätte auf die Idee gekommen (sei)“. Eine Findungskommission hatte sich für den Entwurf des Architekten Andreas Meck entschieden. Er ermöglicht den öffentlichen Zugang für Besucher, entspricht aber auch dem Bedürfnis nach individueller Trauer. „Der Entwurf hat mich persönlich angesprochen und berührt“, betonte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan.
Weiter hieß es hierzu [1]: "In Deutschland gedenken Heer, Luftwaffe und Marine ihrer toten Soldaten an den Ehrenmalen der jeweiligen Teilstreitkraft in Koblenz, Fürstenfeldbruck und Laboe. Was indes bis heute fehlt, ist ein zentraler Ort, an dem in würdiger Form aller Toten der Bundeswehr gedacht werden kann." Vor diesem Hintergrund hatte Jung entschieden, am Berliner Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung auf dem Gelände des Bendlerblocks ein Ehrenmal zu errichten. Es soll am östlichen Rand der Hildebrandstraße entstehen. Absicht ist es, den ausgewählten Entwurf bis Mitte 2008 durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung zu realisieren.
Die FDP setzte sich vergeblich für einen Standort in unmittelbarer Reichstagsnähe ein, um der Bedeutung der Bundeswehr als Parlamentsarmee Rechnung zu tragen. [2] Der für Anfang November 2007 geplante Baubeginn wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, da das für die Detailpläne zuständige Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung dieselben noch nicht vorlegen konnte. [3]
Ehrenmale der Teilstreitkräfte
Die drei Teilstreitkräfte besitzen eigene Ehrenmale:
- das Ehrenmal des Heeres in der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
- das Marine-Ehrenmal Laboe in Laboe und das U-Boot-Ehrenmal Möltenort
- das Ehrenmal der Luftwaffe vor dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck.
Während die Marine mit der Wahl ihres Ehrenmales an die Tradition der Reichs- und Kriegsmarine anknüpfte, wurde das Ehrenmal der Luftwaffe 1962 und die Erinnerungsstätte des Heeres 1972 errichtet.
Denkmäler in den Einsatzländern
Bosnien
Im deutschen Feldlager Rajlovac in Bosnien-Herzegowina steht auf dem Europaplatz genannten Appellplatz ein Denkmal mit einer Tafel mit den Namen der hier Gefallenen. Zu besonderen Anlässen und zum Volkstrauertag wird hier der Getöteten gedacht.
Kosovo
Im deutschen Feldlager Prizren im Süden des Kosovo befindet sich ein Gedenkstein an der Straße zwischen den beiden größeren Stabsgebäuden. Aus der Tafel sind neben Bundeswehrangehörigen auch die Kameraden aus den anderen Truppenstellernationen aufgeführt, welche während Ihres Dienstes im Kosovo ums Leben gekommen sind. Bisher (Stand Apr. 2007) ist im Kosovo kein Bundeswehrangehöriger durch einen Anschlag ums Leben gekommen. Die häufigsten Todesursache sind Unfälle. Zu besonderen Anlässen und zum Volkstrauertag wird hier der Getöteten gedacht.
Afghanistan
In Kabul gibt es zwei Gedenksteine, im Feldlager Camp Warehouse vor dem Stabsgebäude und einen am Flughafen Kabul, ein Geschenk der Stadt Berlin an die deutschen Soldaten. Dieser wurde am 3. September 2003 in einer feierlichen Zeremonie am Kabul International Airport enthüllt. Die Enthüllung fand in Anwesenheit von ISAF-Soldaten unter ihrem Befehlshaber Oberst Uwe Ahrens und dem deutschen Botschafter in Kabul, Rainer Eberle, statt. Gestiftet wurde der Berliner Bär (rötlicher Sandstein aus einem bayerischen Steinbruch) von der Steinmetz- und Bildhauer-Innung Berlin auf Bitten der Senatskanzlei des Landes Berlin. Ausgeführt wurden die Bildhauerarbeiten durch Auszubildende.
Einzelnachweise
- ↑ a b http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/ministerium?yw_contentURL=/C1256F1200608B1B/W2744F5T556INFODE/content.jsp. 30. April 2006. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Jung“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2007/2007_164/03.html
- ↑ http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,516618,00.html
Weblinks
Geplantes Ehrenmal:
- Ausführliche Informationsbroschüre (PDF) des Bundesministerium der Verteidigung zum geplanten Ehrenmal
- Homepage Meck Architekten
- Artikel in Spiegel online
Zu den Denkmälern in Deutschland:
Zu den Denkmälern im Ausland: