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Energieeinsparung

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Energiekostenmessgerät zur Messung des Stromverbrauches. Solche oder ähnliche Geräte können häufig kostenlos bei den Stromversorgern ausgeliehen werden.

Energieeinsparung bezeichnet Maßnahmen zur Minimierung der aufzuwendenden Energiemenge, möglichst ohne gleichzeitig Funktionalität oder Bequemlichkeit einzubüßen. Soll ein Prozess ohne Einbußen betrieben werden, dann haben die Maßnahmen zur Energieeinsparung im Wesentlichen die Steigerung des Wirkungsgrades der Energieumwandlung gemeinsam, mit der dieser Prozess betrieben wird. Sind Einbußen akzeptabel (z.B. niedrigere Raumtemperaturen im Winter), dann können Energieeinsparungen auch durch einfachen Verzicht erreicht werden.

Die Ursachen, die zur Energieeinsparung nahelegen, sind die mangelnde Verfügbarkeit einer Energieform bzw. eines Energieträgers und die Umweltbelastung durch Verbrennungsgase (insbesondere CO2, vgl. Klimaschutz) und Radioaktivität. Die Begrenzungen können sich in verschiedener Weise zeigen:

  • Beschränkung der Betriebsdauer beispielsweise durch Tank- oder Batteriekapazität
  • Beschränkung der Leistung beispielsweise durch die Kapazität des Netzanschlusses
  • hohe Betriebskosten durch hohen Energieverbrauch,
    • Erhöhter Energiepreis - der Preis für begrenzt verfügbare Güter ist nachfrageabhängig (Stichwort Ölpreis)
  • Umweltschäden durch energiebedingte Belastungen (z.B. Waldschäden, Klimawandel, Radioaktivität)

Methodisch bieten sich folgende Ansätze zur Energieeinsparung:

  • Vermeidung von Energieverbrauch z.B. durch Verzicht auf bestimmte Leistungen. Oft bietet der Verzicht auf kleine Komfortsteigerungen ein großes Energiesparpotenzial. (Beispiele: Heizung in nicht genutzten Räumen reduzieren, Standby-Geräte komplett ausschalten)
  • Steigerung der Effizienz erhöht die Ausnutzung der aufgewendeten Energie (siehe auch Wirkungsgrad, weiteres Beispiel: Wärmedämmung). Oft kann durch hohe Effizienz der Verbrauch auf einen kleinen Bruchteil des vorherigen gesenkt werden (Beispiele: Passivhaus, Energiesparlampe).
    • Zu Effiziensteigerung zählt auch die Nutzung bisher ungenutzer Energieanteile (z. B. zusätzliche Nutzung der Abwärme oder Wärmerückgewinnung)
  • Nutzung alternativer Energieformen (z.B. Tageslicht statt elektrischer Beleuchtung, Muskelkraft statt Elektroantrieb)

Gebäude

Gebäude benötigen Energie hauptsächlich in Form von Heizwärme und Warmwasser (ca. 25-33 % vom gesamten deutschen Primärenergiehaushalt) und elektrischer Energie, davon ein Teil für Beleuchtungsenergie (ca. 2 % vom gesamten deutschen Primärenergiehaushalt).

Das offizielle Energiesparen begann ernsthaft mit der Ölkrise von 1973. Seitdem wurden im Gebäudebau Maßnahmen zur Wärmedämmung in vielen Staaten obligatorisch. Beispiele sind die Wärmedämmung von Wänden, Böden und Dächern sowie der Wärmeschutz von Türen und Fenstern durch Wärmeschutzverglasung. Effiziente Heizungen sowie Thermostatventile reduzieren den Energiebedarf. Die richtige Lüftung ist ein zentraler Bestandteil des Wärmehaushalts, aber auch wichtig für die Innenluftqualität. Der Einzelne kann durch Dichtstreifen und Vorhänge zusätzlich beitragen - am besten ist jedoch eine Wärmerückgewinnung.

Bei der Modernisierung von Gebäuden können durch Wärmeschutzmaßnahmen und effizientere Heizungstechnik bis zu 90% der ursprünglich benötigten Heizenergie eingespart werden (Modernisierung mit Faktor 10, DBU).

Bei entsprechender Planung von Gebäuden kann durch die Nutzung des Tageslichtes Energie für die Beleuchtung eingespart werden.

Siehe auch: Energiestandard (Gebäude), Niedrigenergiehaus, Passivhaus

Haushalt

Die tatsächliche Energiemenge, die von Haushalten bezogen wird, ist im Gegensatz zu verbreiteten Ansichten nicht gering - schon ohne den Verbrauch der PKW verwenden die Haushalte in Deutschland etwa 30% der Endenergie. Hier kann schon durch einfache, wenige Änderungen viel bewirkt werden, da die "typische" Haushaltstechnik aus historischen Gründen energietechnisch oft extrem ineffizient konstruiert wird.

Die größten Posten an der elektrischen Energienutzung im Haushalt hat, wenn vorhanden, eine elektrische Heizung. Hier können Wärmschutzmaßnahmen beachtlich Energie einsparen. An zweiter Stelle steht die Warmwasserbereitung mit Strom; einfach und kostengünstig sind "low-flow"-Duschköpfe, auch kann oft die Temperatur von elektrischen Kleinspeichern verringert werden. In den Niederlanden kommen Wärmerückgewinnungssysteme für das Brauchwasser in Gebrauch. Die beste Lösung für die Warmwasserbereitung ist jedoch eine thermische Solaranlage. An nächster Stelle folgt, so vorhanden, der Verbrauch elektrischer Wäschetrockner; beim Gebrauch dieser Geräte kommt es auf ein möglichst hochtouriges Schleudern an - gar keine Energie wird verbraucht, wenn die Wäsche im Freien an der Leine getrocknet wird. Viel Strom wird auch in der Küche und durch Computer verbraucht. In der Küche wird bei Erwärmung der Speisen durch einen konventionellen Herd sehr viel Wärme an die ungebende Luft abgegeben, der Kühlschrank ist eine weitere Wärmequelle, wobei hier schon eine bessere Standortwahl und gute Belüftung der Rückwand eine Energieeinsparung bringen kann; gute Neugeräte sparen gegenüber dem Durchschnitt 50 bis 75% Strom ein. Moderne Computersysteme sind oftmals für die Benutzung als reines Schreibgerät völlig überdimensioniert, so dass ein Großteil der Energie dafür genutzt wird, Bauteile zu versorgen, die der Benutzer selten oder nie benutzt. Weitere Möglichkeiten, im Haushalt Energie einzusparen sind Leuchtstoffröhren, und die auf deren Prinzip basierenden Energiesparlampen, die deutlich effizienter als normale Glühlampen sind oder das vollständige Deaktivieren von Geräten mit Standby-Funktion.

  • Strom sparen
  • Heiß-Wasser sparen; Speichertemperatur herabsetzen
  • energiesparende Geräte kaufen - die besten sparen oft über 50% gegenüber durchschnittlichen Altbgeräten ein
  • langlebige Möbel und Geräte kaufen
  • Wäsche an der Luft trocknen
  • weniger Waschen
  • warme Kleidung benutzen/ Heizperiode verkürzen
  • in Räumen bedarfsgerecht heizen
  • Anstatt lange das Fenster auf Kippe zu stellen, kurz ganz aufreißen zum „Stoßlüften“ - das allerdings mindestens 3 bis 5mal am Tag; es sei denn, die Wohnung hat eine Komfortlüftungsanlage
  • motorisch angetriebene Garten- und Küchengeräte vermeiden
  • Passende Kochtöpfe für die Herdplatten verwenden
  • bei der nächsten Renovierung an die Verbesserung der Wärmedämmung denken
  • alte Heizkessel ausrangieren und durch effiziente Brennwerttechnik ersetzen
  • bei jeder Fenstererneuerung Wärmeschutzverglasung verwenden

Verkehr

Im Straßenverkehr wurde die Effizienz von Verbrennungsmotoren deutlich verbessert.

Eine damit einhergehende Verringerung des Fahrzeuggewichtes durch Leichtbauweise führte ebenfalls zur Reduzierung des Kraftstoffbedarfes je gefahrenem Kilometer geführt. Jedoch ist gerade in den letzten Jahren zu beobachten, dass das Gewicht der Fahrzeuge zugunsten von Komfort und Sicherheit wieder ansteigt! Lediglich Fahrzeuge, die als besonders kraftstoffsparend, oder besonders sportlich vermarktet werden, haben ein tatsächliches Gewicht, das den Leichtbau bei Kraftfahrzeugen erkennen lässt.

Gleichzeitig ist durch eine Förderung des öffentlichen Nahverkehrs sowie durch die Anlage von Fuß- und Fahrradwegen und eine dezentrale Lage von Versorgungseinrichtungen (Läden, Dienstleistungen) eine Reduzierung der Fahrstrecken mit gleichzeitigem Einsparen von Transportenergie möglich.

Methoden des Einzelnen sind etwa:

  • Vermeidung unnötiger Fahrten
  • Umstieg auf effizientere Verkehrsträger (zu Fuß gehen, Fahrrad, Bus/Bahn/ÖPNV, ...)
    • selten fliegen, vor allem nicht auf kurzen Inlandsstrecken
  • Carsharing
  • energiesparende Fahrweise
  • Anschaffung eine Fahrzeuges mit geringerem Kraftstoffbedarf

Konsum/Recycling

Verpackungsmaterial, dass nicht produziert wird, benötigt auch keine Energie. Durch Wiederverwertung (Recycling), insbesondere von Verpackungsmaterialien, kann ein Teil der zur Herstellung notwendigen Energie eingespart werden. Die problembehaftete und aufwendige Sortierung von Abfall wird teilweise von den Konsumenten durchgeführt. Die Endsortierung erfolgt meist durch Entsorgungsbetriebe. Das mit dem Recycling in Deutschland beauftragte DSD (Duales System Deutschland) ist in die Kritik geraten, weil es mittlerweile (2004) Sortiermaschinen gibt, die besser, schneller und vor allem ökonomisch vorteilhafter arbeiten, als die weitgehende manuelle Mülltrennung und Sortierung.

Siehe auch