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Ulk

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Ulk ist der Titel einer Satire-Zeitschrift, die von 1872 bis 1933 bei dem Berliner Verleger Rudolf Mosse erschien.

Geschichte

Der Ulk war ursprünglich ein eigenständiges Wochenblatt für Humor und Satire. Es wurde im Jahr 1913 eine regelmäßige Wochenbeilage zum Berliner Tageblatt und gleichzeitig zur Berliner Volkszeitung, zwei anderen Blättern des Mosse-Konzerns, und sollte ein norddeutsches Gegenstück zu den süddeutschen Fliegenden Blättern sein.

Am 22. November 1907 erschien im Ulk unter dem Titel Märchen anonym, die erste journalistische Arbeit des Satirikers und politischen Kritikers Kurt Tucholsky, in der sich der 17-Jährige über den Kunstgeschmack Kaiser Wilhelms II. lustig gemacht hatte. Von Dezember 1918 bis April 1920 arbeitete Tucholsky als Chefredakteur des Ulk und schrieb dort oft unter dem Pseudonym Theobald Tiger. Ihm bot sich dadurch ein großes Publikum, da die beiden Zeitungen, in denen der Ulk als Beilage erschien, eine Viertelmillion starke Leserschaft hatten. Tucholsky wollte mit den Kriegswitzen und dem Durchhaltehumor Schluss machen und den Ruf des jüdisch-demokratischen Ulk wiederherstellen.

Nach Tucholskys Ausscheiden kehrte der Ulk, unter Joseph Wiener-Braunsberg, wieder zu seiner früheren Linie zurück.

Zu den Autoren des Ulk gehören unter anderem Victor Auburtin, Hans Brennert, Fritz Engel, Sigmar Mehring, Hans Reimann, Richard Rieß, E.G.Seeliger, Kurt Tucholsky, H.H.v.Twardowski und Josef Wiener-Braunsberg.

Als Illustratoren waren für den Ulk tätig: Hermann Abeking, A.M.Cay, Lyonel Feininger, Josef Fenneker, August Hajduk, Willy Helwig, Karl Holtz, Harry Jaeger, Willibald Krain, Edmund Kuntze, Hans Leu, Ernst Lübbert, Rolf Niczky, Käthe Olshausen-Schönberger, Carl O. Petersen, Max Richter (Zeichner), Erwin W. Silber, Paul Simmel, Ernst Stern, Oskar Theuer, Walter Trier, Theo Weidenschlager, Jupp Wiertz, Hermann Wilke, Fritz Wolff, Heinrich Zille u.a.

ULK als Kürzel

ULK steht für die drei Abteilungen "Unsinn, Leichtsinn und Kneipsinn" der 1851 in Haspe gegründeten Gesellschaft ULK , damals die weltweit bekannteste satirische Vereinigung , unter deren Mitwirkung ausweislich des Titelblattes am 3. April 1872 das illustrierte Wochenblatt für Humor und Satire "Der ULK" in Berlin aus der Taufe gehoben wurde [1]. Bereits 1868 berichtete "Die Gartenlaube" auf den Seiten 613-615 in einer dreiseitigen "Reportage" (gezeichnet F.B.) über die Gesellschaft ULK in Haspe und brachte auch eine Holzstichillustration (n.e. Photographie) ihres Vorstandes.

Literatur

  • Peter de Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin: Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse Berlin, Ullstein, 1959, 2., überarb. u. erw. Aufl. Frankfurt am Main, Berlin, Wien: Ullstein: 1982.

Einzelnachweise

  1. Paul Schulte: "Die Geschichte der weltberühmten Gesellschaft ULK in Haspe", erschienen in "Hasper Heimatblätter", 1928