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Basil, der große Mäusedetektiv

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Film
Titel Basil, der große Mäusedetektiv
Originaltitel The Great Mouse Detective
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1986
Länge 75 Minuten
Stab
Regie John Musker
Drehbuch Ron Clements
Produktion Burny Mattinson
Musik Henry Mancini,
Melissa Manchester
Kamera Ed Austin
Schnitt Roy M. Brewer Jr.,
James Melton
Besetzung
Sprecher im Original

Sprecher in der deutschen Fassung

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Basil, der große Mäusedetektiv (Originaltitel: The Great Mouse Detective) ist der 26. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios aus dem Jahr 1986. Er beruht auf dem Kinderbuch Basil der Mäusedetektiv. Die verschwundenen Zwillinge (engl. Basil of Baker Street) von Eve Titus, das die Grundhandlung der Romane um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes in die Welt der Nagetiere verlegt.

Handlung

London, im Jahr 1897 nicht nur eine Metropole der Menschen, sondern auch der Mäuse: Der Spielzeugmacher Hampelmann wird von einer Fledermaus namens Greifer entführt. Seine Tochter Olivia macht sich zusammen mit dem Chirurgen und Kriegsveteranen Dr. Wasdenn auf den Weg in die Baker Street 221b, wo Basil, der große Mäusedetektiv wohnt. Dieser ist zuerst mehr als desinteressiert, findet dann jedoch heraus, dass Greifer der Gehilfe seines Erzfeindes, des genialen Verbrechers Professor Rattenzahn, ist.

Rattenzahn hält sich währenddessen am Hafen in seinem geheimen Hauptquartier auf. Dort hält er den Spielzeugmacher gefangen und will mit Hilfe einer von Hampelmann hergestellten Roboter-Kopie versuchen, die Mäusekönigin von Großbritannien zu stürzen und selbst König zu werden. Basil versucht das zu verhindern und kann tatsächlich den Roboter ausschalten. Er und Rattenzahn liefern sich im Uhrwerk des Londoner Wahrzeichens Big Ben ein letztes Gefecht, bei dem sie schließlich beide in die Tiefe stürzen. Basil kann sich jedoch mit einem von Greifer gebastelten Fluggerät retten.

Die Königin ehrt die Helden für ihre Taten. Olivia ist mit ihrem Vater wiedervereint, und Basil und Dr. Wasdenn beschließen, von nun an zusammen zu arbeiten. Ihr nächster Fall lässt nicht lange auf sich warten...

Hintergründe

Für die englische Originalstimme des Professors Rattenzahn wurde der frühere Horrorstar Vincent Price engagiert, der seinen Part mit hörbarem Vergnügen sprach - und sogar Gelegenheit zu Gesangseinlagen erhielt, für deren Gestaltung er denn auch viel Lob einheimste. Ohnehin lieferte Komponist Henry Mancini für Basils Abenteuer eine seiner besten und vergnüglichsten Filmmusiken ab, zu der auch die Pop-Sängerin Melissa Manchester einen von ihr selbst geschriebenen und interpretierten Song beisteuerte. Alan Young überzeugte mit seinem schottischen Akzent als Flaversham so sehr, dass die Disney-Studios ihm daraufhin den Part des Onkel Dagobert ($crooge McDuck) in der Fernseh-Serie DuckTales anboten, der ebenfalls einen schottischen Akzent verlangte. Zudem gibt es in der Originalfassung auch eine Hommage an den bekanntesten Holmesdarsteller der Filmgeschichte: In der Szene, in der der Schatten von Sherlock Holmes an die Wand geworfen wird, ist im Original die Stimme Basil Rathbones zu hören.

In der Szene, in der Basil gegen Rattenzahn im Uhrwerk der Big Ben kämpft, setzte Disney seine allererste Computeranimation ein, um der Szene mehr Tiefe zu verleihen. Der weitere Einsatz von Computern bei der Weiterverarbeitung von Bild und Ton verkürzte die Entstehungszeit des Films auf ein knappes Jahr.

Ein Running Gag des Films ist Basils Unfähigkeit, Olivias Nachnamen korrekt auszusprechen. Nur einmal sagt er ihn richtig, als er mit ihrem Vater spricht.

Der Film spielte allein in den USA bei der Erstaufführung 1986 und der Wiederaufführung 1992 zusammen rund 38,6 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein.

Basil wohnt im Mauseloch eines Apartments unter einem Fenster, an dem gelegentlich ein Mann steht und Geige spielt. Im Film gibt es sogar eine Zwischenszene, in der Dr. Wasdenn, Basil und Olivia bei der Suche nach Toby fast von zwei Männern entdeckt werden: Ein großer, hagerer und ein etwas beleibter mit Bowler.

Kontroverse

Häufig wird vermutet, dass das Finale des Films, der Kampf im Uhrwerk, vom 1979 erschienenen Lupin III-Anime Das Schloss des Cagliostro übernommen wurde, in dem eine fast identische Szene vorkommt. Geklärt wurde die Frage nie, auch zu einem Rechtsstreit kam es im Gegensatz zu vielen anderen ähnlichen Fällen nicht. Die Disney-Zeichner selbst behaupteten, die Szene habe vielmehr Bezüge zum 1937 erschienenen Clock Cleaners (Die Uhrenreinigung), in dem Micky Maus, Donald Duck und Goofy beim Versuch, ein großes Uhrwerk zu reinigen, ein heilloses Chaos anrichten. Tatsächlich gehörte Clock Cleaners bei der Erstaufführung von Basil, der große Mäusedetektiv zum Beiprogramm. Zudem hat es auch schon in früheren Filmen Action-Sequenzen in und an Big Ben gegeben, etwa in der klassischen Will Hay-Komödie My Learned Friend (1943).

Kritiken

„Eine erfrischend geradlinig inszenierte, humorvoll und einfallsreich gezeichnete Detektivgeschichte. Detailfreudige und spannende Unterhaltung.“

Lexikon des internationalen Films: (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.

Medien

DVD

  • Basil, der große Mäusedetektiv (Special Collection), Walt Disney Home Video 2003

Soundtrack

Literatur

  • Eve Titus: Basil der Mäusedetektiv. Die verschwundenen Zwillinge (OT: Basil of Baker Street). Ravensburger Buchverlag Otto Maier, Ravensburg 1987, ISBN 3-473-34264-5
  • Walt Disney, et al.: Basil, der große Mäusedetektiv[OT: The Great Mouse Detective]. Die schönsten Disney-Geschichten Band 16. Ehapa, Stuttgart 1986
  • Elmar Biebl, Dirk Manthey, Jörg Altendorf et al.: Die Filme von Walt Disney. Die Zauberwelt des Zeichentricks. 2. Auflage, 177 S. Milchstraße, Hamburg 1993, ISBN 3-89324-117-5
  • Lucy Chase Williams: The Complete Films of Vincent Price. Citadel Press (Carol Communications), New York und Secaucus 1995, ISBN 0-8065-1600-3
VorgängerAmtNachfolger
Taran und der ZauberkesselDisneyfilme der „Meisterwerke“-Reihe
1986
Oliver & Co.