Rottweil
Wappen | Karte |
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Wappen der Stadt Rottweil | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Landkreis: | Rottweil |
Fläche: | 71,76 km² |
Einwohner: | 25.620 (31.03.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 357 Einwohner je km² |
Höhe: | 599 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 78611 - 78628 |
Vorwahl: | 0741 |
Geografische Lage: | 48° 10' n. Br. 08° 37' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | RW |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 25 049 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstr. 21-23 78628 Rottweil |
Offizielle Website: | www.rottweil.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@rottweil.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Thomas J. Engeser |
Gemeinderat: | CDU 10, SPD 6, FWV 5, Forum und Grüne 2, FDP 2, Politische Fraueninitiative 1 |
Rottweil ist eine Stadt am Neckarufer, etwa 90 Kilometer südlich von Stuttgart.
Geografie
Die Stadt liegt in Nord- Südrichtung ziemlich genau zwischen der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Bodensee, direkt am Neckar und bildet einen Angelpunkt zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald.
Geschichte
Rottweil wurde im Jahre 73 n. Chr. von den Römern im Zuge des Baus der römischen Kinzigtalstraße gegründet und ist damit die älteste Stadt Baden-Württembergs. Der lateinische Name der Stadt war Arae Flaviae ("bei den Altären der Flavier"). Das römische Rottweil war Hauptort einer Civitas ("Regierungsbezirk") und hatte - womöglich als einzige römische Stadt im heutigen Baden-Württemberg - die Rechtsstellung eines Municipiums. Mit einer Fläche von ca. 18 Hektar war Arae Flaviae eine der größten römischen Städte in Süddeutschland, repräsentative Bauten prägten das Stadtbild. Erst im Jahre 1950 wurde das antike Arae Flaviae, dessen Name durch die sog. Peutingertafel (tabula peutingeriana) und von Claudius Ptolemäus überliefert sind, durch einen außergewöhnlichen Inschriftenfund sicher mit Rottweil identifiziert. Auf der hölzernen Tafel eines römischen Militärdiploms waren die Worte "acto municipio aris" - zu Deutsch: "ausgestellt in der Stadt Arae" - entzifferbar.
Nachdem die Römer 259/260 n. Chr. die Kontrolle über die Gegend an die Alemannen verloren hatten, ging die römische Stadt unter, vermutlich existierte aber eine deutlich reduzierte Siedlung weiter.
Wegen der guten Verkehrslage entstand hier ein alemannischer Herzogshof, aus dem der Königshof "Rotuvilla" wurde, der bereits im Jahre 771 n. Chr. erstmals in den Urkunden erscheint. Dieser Königshof erlangte unter den Karolingern große Bedeutung als Gerichtsort und Verwaltungszentrum. Das Rottweiler Hofgericht zählte lange danach im Spätmittelalter zu den bedeutendsten Gerichten des deutschen Reiches.
Das hochmittelalterliche Rottweil wurde in der Stauferzeit auf einem Felssporn oberhalb des Neckars etwa 2 Kilometer westlich der ehemaligen Römerstadt neu angelegt. Die Staufer errichteten die Stadt an ihrem heutigen Standort nach dem Zähringer Muster (Gliederung durch das Straßenkreuz in vier Teile). Aus dieser Zeit stammt der spätmittelalterliche Stadtkern mit seinen erkergeschmückten Bürgerhäusern, den geschmiedeten Stechschildern, die im 16. Jahrhundert vorgeschrieben waren, und den zahlreichen Rottweiler Kirchen.
Vorgänger dieser Siedlung sind die Mittelstadt und die Altstadt, auf Teilen der Fundamente des römischen Rottweils. Es ist wahrscheinlich, dass bedeutende Ruinen des römischen Arae Flaviae bis ins Mittelalter hinein sichtbar blieben.
Der heutige Name "Rottweil" ist zunächst überliefert als Rote Will (rote Villa, im Jahre 771 "Rotuvila") und leitet sich nicht aus dem antiken Namen ab. Eine mögliche Erklärung des ersten Namensbestandteils neben der Farbbezeichung sind die verfallenen römischen Gebäude (vgl. Rottenburg am Neckar).
Rottweil war von 1519 bis 1802 ein zugewandter Ort der Schweizer Eidgenossenschaft.
Der mittelalterliche Stadtkern von Rottweil wird von den Bewohner besonders gepflegt. In der Umgebung gibt es in dieser Größenordnung keine weitere Stadt mit einem vergleichbar erhaltenen Stadtbild. Typisch für Rottweil sind die traufständigen Bürgerhäuser mit ihren zahlreichen Erkern. An Sakralbauten prägen das Heilig-Kreuz-Münster, die Kapellenkirche mit dem berühmten Turm, die Predigerkirche und die Lorenzkapelle die Silhouette. Weitere Kapellenbauten schmückten einst zusätzlich das Stadtbild. Von der Stadtbefestigung blieben Teile der Befestigung, der Hochturm , der Pulverturm, Reste des Predigerturms und das innerstädtische Schwarze Tor, ursprünglich das Waldtor, erhalten. Auch die Hochbrücke darf als Teil der Stadtbefestigung gesehen werden.
Abgegangen sind dagegen das Hochbrücktor, das Autor am Ende der unteren Hauptstrasse, das Flöttlinstor und das Neutor mit Rotem Turm im Waldtorort, dem Viertel oberhalb des Schwarzen Tors. Mehlsack und Johanniterturm gingen bereits im 30-jährigen Krieg ab und wurden wie die Au- und Hochbrücktor-Vorstadt in dieser Zeit zerstört und geschleift. Auch diese Vorstädte waren befestigt und mit Toren und Türmen versehen.
Kleindenkmale zieren zusätzlich das Straßenbild. Neben dem Marktbrunnen entstanden im Verlauf der vergangenen Jahrzehnten erneut nach altem Vorbild der Christopherusbrunnen, der Grafenbrunnen, der Salzbrunnen und zahlreiche weitere Kleinbrunnnen. Weitere wichtige Brunnen warten noch auf ihre Rekonstruktion. So u.a. der Rösslebrunnen, der Kapuzinerbrunnen und der ursprüngliche Spitalbrunnnen.
Kultur
Fasnet
Über die Region hinaus bekannt ist die alte Freie Reichsstadt für ihre Fasnet, die auf eine Jahrhunderte alte Geschichte zurückblicken kann und zu den prächtigsten der schwäbisch-alemannischen Fasnet gehört. Jedes Jahr gehen am Fasnetsmontag, in karnevalistischen Hochburgen auch Rosenmontag genannt, 3000 Narren durch das Schwarze Tor "die Stadt nab", und 20.000 Zuschauer verfolgen im mittelalterlichen Stadtkern das bunte Treiben. Gemeinsam mit Elzach, Oberndorf und Überlingen nimmt die Rottweiler Fasnet am Viererbund teil.
Bauwerke
- Kapellenkirche
- Schwarzes Tor
- Rottweiler Münster
- Hochturm
- Hochbrücke
Museen
- Dominikanermuseum
- Stadtmuseum Rottweil
- Puppen- und Spielzeugmuseum
- Kunstsammlung Lorenzkapelle
- Salinenmuseum Unteres Bohrhaus
- Skulpturenpark Erich Hauser
Regelmäßige Veranstaltungen
Sonstiges
Der Name Rottweil ist ebenfalls der Namensgeber des Rottweiler Hundes, der in der Region rund um die Stadt als Metzgershund diente. Da in Rottweil jedoch auch ehemalig ein großer Viehmarkt war, und der "Rottweiler" auch als Vieh- Hirtenhund Verwendung fand, wird auch vermutet, dass er daher seinen Namen erhielt.

Stadtgliederung
Ortsteile
- Feckenhausen
- Göllsdorf
- Hausen ob Rottweil|Hausen
- Neufra
- Neukirch
- Zepfenhan
Partnerstädte
- L'Aquila in Italien
- Brugg in der Schweiz
- Hyères in Frankreich
- Imst in Österreich