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IPhone

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iPhone
iPhone im MP3-Player-Modus
iPhone der 1. Generation im MP3-Player-Modus
Vorlage:Infobox/Wartung/Bild

Hersteller Apple Inc.
Funkverbindungen GSM mit EDGE und UMTS[1]; WLAN 802.11b/g
Flashspeicher 8 oder 16 GB NAND
Prozessor ARM 1176
Bildschirm 3,5-Zoll-Touchscreen

320 × 480 Pixel 160 Punkte pro Zoll

Digitalkamera 2 Megapixel
Gewicht 135 g
Akkulaufzeit Laut Hersteller*: 6–8 h (Telefonie, Video, Internet)
24 h (nur Audio)
250 h Standby
Maße (H×B×T) 115 × 61 × 11,6 mm
Arbeitsspeicher 128 MB DRAM[2]

Das iPhone ist ein von Apple entwickeltes Smartphone[3], das über einen iPod-ähnlichen Medienspieler verfügt und weitgehend über den Bildschirm gesteuert wird. Dieser besitzt wie beim iPod touch eine Multi-Touch-Funktionalität, ermöglicht also eine Bedienung mit mehreren Fingern gleichzeitig. Darüber hinaus wird das iPhone nur noch mittels zweier Tasten, einer Wippe und eines Schiebeschalters bedient. Nach Angaben von Apple vereint das iPhone die Funktionen eines Breitbild-Video-iPod-Medienspielers[4] mit denen eines Mobiltelefons mit Digitalkamera und Internetzugang.

Der iPhone-Verkaufsstart in den USA war am 29. Juni 2007. Das Mobiltelefon wird in den USA ausschließlich in Kooperation mit dem amerikanischen Mobilfunkkonzern AT&T Wireless angeboten.[5] In Europa wird das Gerät seit dem 9. November 2007 verkauft; zuerst in Deutschland und Großbritannien, seit dem 28. November auch in Frankreich und seit dem 14. März 2008 in Österreich und Irland. In fast allen Ländern, in denen das weiterentwickelte iPhone 3G verfügbar ist, begann der Verkauf parallel am 11. Juli 2008; darunter auch in der Schweiz. In Frankreich war die neue Geräteversion am 17. Juli 2008 erhältlich.

Das US-Magazin Time wählte das iPhone zur „Erfindung des Jahres 2007“.[6] Die überproportionale Medienresonanz war jedoch nur zum Teil eine Reaktion auf die besonderen technischen Merkmale. Häufig wurden stattdessen der Lifestyle-Faktor des Geräts und die juristischen Auseinandersetzungen um die Vermarktung thematisiert.

Geschichte

Bereits im Dezember 1999 hatte sich Apple die Internet-Domain iphone.org registrieren lassen.[7] Im September 2005 stellte Apple das Motorola ROKR E1 vor, das als erstes Mobiltelefon mit iTunes synchronisiert werden konnte. Gleichzeitig wurde eine entsprechende Aktualisierung des Programms zur Verfügung gestellt, um den Austausch von Audio-Dateien zu ermöglichen. Offenbar waren die Apple-Designer bis 2005 mit der Entwicklung der iPod-Linie ausgelastet gewesen, so dass keine Kapazitäten für ein neues Produkt übrig blieben und eine strategische Partnerschaft mit Motorola eingegangen werden musste. Schon kurz darauf sickerte jedoch durch, dass Steve Jobs mit dem ROKR unzufrieden sei, weil es als Fremdprodukt nicht in die Designlinie der Apple-Produktpalette passte. Diese Einschätzung wurde im September 2006 von Apple durch den Entzug der ROKR-Unterstützung bei iTunes bestätigt. Stattdessen wurde eine weitere iTunes-Aktualisierung mit Unterstützung für ein noch unbekanntes Mobiltelefon veröffentlicht, das offensichtlich nicht nur Audio-, sondern auch Video- und Bilddateien wiedergeben können sollte. Dies führte in verschiedenen Medien zu weitreichenden Spekulationen über ein zu erwartendes Apple-Mobiltelefon, die bis zum Jahresende 2006 immer konkreter wurden.[8] Vor der offiziellen Vorstellung mahnte Apple jedoch Blogger ab, die bereits über ein iPhone berichtet hatten.[9] Am 9. Januar 2007 wurde der Öffentlichkeit ein erster Prototyp dieses Geräts auf der Macworld Conference & Expo in San Francisco vorgestellt.

Markteinführung

Wartende iPhone-Käufer am 29. Juni 2007 vor einem Apple-Store in New York City

Apple kündigte Anfang Juni 2007 durch die Ausstrahlung eines TV-Werbespots den Verkaufsbeginn in den USA für den 29. Juni an. Dieser erfolgte exklusiv in rund 200 Apple-Stores und etwa 1800 Verkaufsstellen des Netzbetreibers AT&T Wireless (ehemals Cingular Wireless). Die mit 4 Gigabyte-Speicher ausgestatteten Geräte wurden für $ 499, die 8 GB-Versionen für $ 599 angeboten. Laut dem Apple-Bericht für das dritte Quartal des Wirtschaftsjahres[10] wurden innerhalb der ersten zwei Verkaufstage rund 270.000 iPhones inklusive Zubehör abgesetzt.[11] Nach Einschätzungen von Analysten im August 2007 konnte Apple im dritten Jahresquartal mit rund 800.000 weiteren verkauften Geräten rechnen, was insgesamt die Apple-Zielvorgabe von einer Million seit Verkaufsstart bis Ende September leicht übertroffen hätte.[12] Am 5. September 2007 verkündete Steve Jobs eine Preissenkung: Die 8 GB-Version kostet ab sofort nur $ 399, die 4 GB-Version wird nicht mehr angeboten. Verärgerten Erstkunden bot Jobs tags darauf auf der Apple-Webseite einen Gutschein über $ 100 an. Wer das 8 GB-Gerät innerhalb der zehn Tage vor Ankündigung der Preissenkung gekauft hatte, bekomme die volle Differenz von $ 200 erstattet. Im vierten Quartal des Wirtschaftsjahres 2006/2007 (bis 29. September 2007) wurden nach Angaben von Apple etwa 1,1 Millionen iPhones verkauft. Laut dem am 22. Oktober 2007 veröffentlichten Quartalsbericht seien damit insgesamt seit der Markteinführung rund 1,4 Millionen Exemplare abgesetzt worden.

Blau: Länder, in denen das iPhone im Handel erhältlich war; dunkelgrün: Markteinführung am 11. Juli 2008; hellgrün: Markteinführung später geplant (Stand: Mai 2008)

In Europa wird das Gerät seit dem 9. November 2007 angeboten. Zu diesem Zeitpunkt begann der Vertrieb in Deutschland exklusiv über T-Mobile zum Preis von 399 Euro, gekoppelt mit einem Zwei-Jahres-Vertrag und einer Sperre, die auch nach Ablauf dieser Frist eine Nutzung des iPhones ausschließlich im T-Mobile-Netz erlaubt. Im Gegenzug beteiligt T-Mobile Apple an den monatlichen Umsätzen.[13]

Am 19. November 2007 erließ das Landgericht Hamburg auf Antrag von Vodafone (D2) eine einstweilige Verfügung gegen den vertragsgebundenen Verkauf des iPhones (Details siehe Juristische Auseinandersetzung). Am 21. November 2007 teilte T-Mobile mit, dass das Gerät ab sofort für 999 Euro auch ohne Vertragsbindung und SIM-Sperre verkauft werde, um die gerichtlichen Vorgaben zu erfüllen. In der 46. Kalenderwoche ausgelieferte iPhones würden nachträglich kostenlos entsperrt. Am Verkaufspreis von 399 Euro für ein vertragsgebundenes Gerät ändere sich jedoch nichts.[14] Am 4. Dezember 2007 hob das Landgericht Hamburg die einstweilige Verfügung wieder auf; der exklusive Verkauf mit Vertragsbindung und SIM-Sperre verstoße nicht gegen das Wettbewerbs- oder Kartellrecht. T-Mobile reagierte sofort und verkaufte das iPhone wieder ausschließlich mit Vertrag.[15]

Seit dem 9. November 2007 ist das iPhone auch in Großbritannien exklusiv über das Mobilfunk-Unternehmen O2 und das Vertriebsnetz von Carphone Warehouse erhältlich. Der Kauf ist für 269 £ (rund 387 Euro) nur mit einer Vertragsbindung an O2 möglich.[16] In Frankreich wird das Gerät seit dem 28. November 2007 verkauft. Hier hat die France-Télécom-Tochter Orange den Alleinvertrieb bekommen, muss das iPhone aber aufgrund eines französischen Gleichheitsgesetzes auch ohne SIM-Lock oder mit einer Option auf Freischaltung anbieten. Die Gerätepreise liegen hier zwischen 399 Euro (mit Vertragsbindung) und 749 Euro (inklusive 100 Euro Freischaltungsgebühr, ohne Vertrag).[17] Die Markteinführung in Asien und Australien ist für 2008 geplant. Das Schweizer Telekommunikations-Unternehmen Swisscom teilte im Mai 2008 mit, dass es das iPhone noch im selben Jahr anbieten werde.[18]

Apple iPhone 3G

Am 9. Juni 2008 kündigte Apple auf der WWDC 2008 an, das iPhone 3G ab dem 11. Juli 2008 parallel in 21 Ländern auszuliefern, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Am 17. Juli begann der Verkauf auch in Frankreich. Zusätzlich zu EDGE unterstützt die neue Geräteversion die Mobilfunkstandards UMTS/HSDPA.[19] Außerdem ist die Standortbestimmung mittels A-GPS möglich.[20] Das iPhone mit 8 GB wird mit schwarzer Gehäuserückseite ausgeliefert, bei der 16 GB-Variante besteht eine Auswahl zwischen schwarzen und weißen Geräten. Dabei wird die rückseitige Hülle künftig aus Kunststoff hergestellt. Als Grund dafür wird eine bessere Empfangsleistung bei niedrigerem Energieverbrauch angegeben. Die Preise wurden gegenüber dem Vorgängermodell gesenkt; in den USA ist das iPhone 3G zum Beispiel für 199 USD (8 GB) bzw. 299 USD (16 GB) erhältlich[21], in Deutschland liegt der von T-Mobile subventionierte Preis je nach Tarifbindung für die 8 GB-Variante zwischen einem Euro und 169,95 Euro, beziehungsweise zwischen 19,95 Euro und 249,95 Euro für die 16 GB-Variante.[22]

Namenshistorie

Bereits 1996 brachte die Firma Infogear Technology ein Tischtelefon mit E-Mail-Client unter dem Namen iPhone heraus und ließ dies markenrechtlich schützen.[23] Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 von Cisco Systems aufgekauft; damit ging auch das Markenrecht an iPhone in den USA auf Cisco über. Im Dezember 2006 gab dann Ciscos Tochterfirma Linksys die Markteinführung einer Produktfamilie von VoIP-Telefonen unter der Bezeichnung iPhone bekannt.[24] Am 9. Januar 2007 teilte Cisco Systems mit, dass man sich mit Apple in Verhandlungen bezüglich der Markenrechte befinde und dass eine baldige Einigung zu erwarten sei. Nach einer Markenrechtsklage Ciscos gegen Apple vom 10. Januar 2007[25] erzielten Cisco und Apple am 22. Februar 2007 nach außergerichtlichen Verhandlungen eine Einigung, die vorsieht, dass beide Unternehmen den Markennamen weltweit nutzen dürfen.[26] Im Gegenzug wird geprüft, ob eine Interoperabilität beider Firmen in den Bereichen Sicherheit sowie Kommunikation für Verbraucher und Geschäftskunden möglich ist.[27][28]

Neben Cisco Systems hat auch das kanadische Unternehmen Comwave Telecom aus Toronto die Markenrechte an iPhone für sich beansprucht. Comwave Telecom vertreibt seit 2004 einen VoIP-Dienst inklusive eigenem Mobilgerät unter dieser Marke. Allerdings wurde von Comwave Telecom der Markenschutz in Kanada erst 2005 beantragt, aber das Canadian Intellectual Property Office (CIPO) hat bislang die Rechte an iPhone noch nicht vergeben.[29]

In Deutschland betreibt auch die Freenet AG einen VoIP-Dienst unter dem Namen iPhone.

Technik

Größenvergleich zwischen einem iPod (4G), iPhone und iPod Nano (1G, von unten nach oben)

Nach Angaben des CEO von Apple, Steve Jobs, wurden während der Entwicklung des iPhones über 300 Patente angemeldet. Welche dieser Patentanmeldungen (wobei im amerikanischen Sprachbereich auch Geschmacksmuster als [design] patents bezeichnet werden) auch zu Schutzrechten, insbesondere im europäischen Raum führen, unterliegt den jeweils maßgeblichen Prüfungsverfahren für diese Anmeldungen und dem vorhandenen Stand der Technik. Dem Europäischen Patentamt liegt zumindest eine Patentanmeldung vor.[30]

Zulieferer und Fertigung

Die Federführung der Produktion des Bildschirms hat das deutsche SDAX-Unternehmen Balda.[31] Die Produktion selbst erfolgt unter anderem durch den Bildschirm-Hersteller TPK in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Xiamen.[32] Balda ist zu 50 Prozent Anteilseigner von TPK. Die Fertigungsmaschine, mit der die neuartigen Touchscreens für das iPhone von Apple produziert und mit der auch sonstige Oberflächen von Kunststoffteilen für Mobiltelefone und tragbare Spielekonsolen veredelt werden können, wurde von Balda in Kooperation mit dem TecDAX-notierten Maschinenbauer Singulus entwickelt.[33] Als weiterer Touchscreen-Lieferant wird der japanische Elektronikkonzern Sharp vermutet, der dies, ähnlich wie Balda, bisher jedoch nicht offiziell bestätigt hat.[34] Kurz vor der Markteinführung Ende Juni 2007 wurde berichtet, dass die Balda-Order erhöht worden sei, weil es bei Sharp Lieferverzögerungen bei den Touchscreens gebe. Balda denke deshalb über den Bau eines zweiten Werkes in Xiamen nach.[35]

Der im iPhone verbaute NAND-Flash-Speicher stammt von den Firmen Hynix, Intel, Micron, Samsung Electronics und Toshiba, mit denen Apple eine Übereinkunft bis 2010 vereinbart hat.[36] Die Hardware-Stücklisten- und Fertigungskosten des iPhones liegen Apple-Analysten zufolge bei $ 265,83 für das 8 GB-Modell und somit bei etwa 67 Prozent des Verkaufspreises. Die Fertigungskosten des Touchscreens sollen laut iSuppli bei rund $ 27 liegen.[37] Ein weiterer Zulieferer ist Infineon, wie die Bestückung der Leiterplatte zu erkennen gibt.[38]

Prozessor und Grafikkarte

In dem Apple iPhone arbeiten ein 620 MHz ARM-1176-Prozessor[39][40], sowie eine 120 MHz PowerVR-MBX-Grafikkarte[41][42] die bis zu vier Millionen Dreiecke pro Sekunde verarbeiten können soll. Die PowerVR-MBX-Technologie wird auch im N95 von Nokia zur Darstellung von Spielen eingesetzt.

Bedienung

Das iPhone ist mit einem berührungsempfindlichen Touchscreen unter einer Abdeckung aus optischem Glas ausgestattet, den Apple als Multi-Touch bezeichnet und der bis zu zwölf Berührungsimpulse gleichzeitig verarbeiten kann. Das iPhone verfügt lediglich über vier physische Bedienungselemente: einen sogenannten Home-Button auf der Vorderseite, der die einzelnen Menüfunktionen jederzeit bereitstellt, ferner einen seitlichen Lautstärkeregler sowie eine Klingelton- und eine Ruhe- oder Sleep-Taste. Zum Schreiben wird an entsprechenden Stellen eine Tastatur eingeblendet, bei ausschließlicher Eingabemöglichkeit von Ziffern (beispielsweise beim Wählen einer Telefonnummer) wird ein Ziffernblock aufgerufen.

Sensoren

Das iPhone hat außerdem drei Sensoren. Durch einen Näherungssensor wird bei dem Gerät automatisch die Eingabefunktion sowie die Bildschirmbeleuchtung ausgeschaltet, wenn es an das Ohr gehalten wird. Die Anzeige wird ferner automatisch umgestellt, wenn das Gerät vertikal oder horizontal gehalten wird. Dazu dient ein Drei-Achs-Beschleunigungssensor.[43] Über einen Helligkeitssensor kann die Bildschirmhelligkeit an die Lichtverhältnisse der Umgebung angepasst werden bzw. in dunklerer Umgebung durch Abdunkeln Energie gespart werden.

Mobilfunk und Vernetzung

Das SIM-Kartenfach des iPhones mit eingelegter SIM-Karte
Das Bluetooth-Headset des iPhones.

iPhone (1. Generation)

Die Telefonie erfolgt bei der ersten Version des iPhones ausschließlich über GSM und Daten können per EDGE empfangen werden.

Das Gerät ist ein sogenanntes Quadband-Telefon und unterstützt die Frequenzen 850, 900, 1800 und 1900 MHz. Des Weiteren kann es sich per WLAN (802.11b/g) oder Bluetooth verbinden. Da sich das iPhone nicht an den Bluetooth-Standard Advanced Audio Distribution Profile (A2DP) hält, ist eine Zusammenarbeit mit entsprechenden Bluetooth-Stereo-Geräten wie Kopfhörern und Autoradioschnittstellen anderer Hersteller nicht möglich.[44] Auch zahlreiche andere Bluetooth-Profile sind nicht vorhanden oder aktiviert. Das iPhone der ersten Generation unterstützt keinen Breitbandzugang per UMTS oder HSDPA. Auch die im November 2007 eingeführte Europa-Version verfügt nicht über UMTS. Aufgrund der im Vergleich zu den USA noch schlechten Netzabdeckung mit dem Übertragungsstandard EDGE werden die Kunden vielfach auf GPRS zurückgreifen müssen.[45] T-Mobile kündigte allerdings an, „bis Ende 2007 […] EDGE im gesamten GSM-Netz an[zu]bieten“.[46]

iPhone 3G

Wie von Steve Jobs im September 2007 angekündigt, wurden die Kommunikationsfähigkeiten des iPhones mit der Einführung des iPhone 3G am 11. Juli 2008 erweitert.[47]

Die bedeutendste Neuerung ist, dass das iPhone 3G auch UMTS-Konnektivität besitzt.[48] Außerdem ist die Verwendung von HSDPA, einer Verbesserung von UMTS möglich, soweit dies netzseitig implementiert ist.

Synchronisation

Mit Version 2.0 der Firmware, die gleichzeitig mit dem iPhone 3G (am 11. Juli 2008) veröffentlicht wurde, gibt es die Möglichkeit der Synchronisation über einen Microsoft Exchange-Server.[49] Außerdem ist die Synchronisation über den kostenpflichtigen Dienst MobileMe von Apple möglich.[50]

Anrufbeantworter

Mit Visual Voicemail können aufgesprochene Nachrichten übersichtlich in einer Liste angezeigt werden. Das Anrufen des Anrufbeantworters entfällt so. Die Mobilfunkanbieter müssen für diesen Dienst Server mit Apple-Software betreiben. Im Dezember 2007 erhob die US-Firma Klausner Technologies Klage gegen Apple und AT&T wegen vermuteter widerrechtlicher Nutzung von zwei Patenten bei Visual Voicemail.[51]

Medienwiedergabe

Der Prozessor des iPhone ermöglicht das Abspielen von hochauflösenden komprimierten Videos im H.264-Standard, die auf die 480 × 320 Pixel des Bildschirms heruntergerechnet werden. MMS für Audio und Video wird nicht unterstützt.[52] Das Gerät besitzt sämtliche Funktionen des Apple iPod mit Video-Abspielmöglichkeit und die aus iTunes bekannten Animationen der CD-Titelbilder (CoverFlow). Bei der Wiedergabe von Videos wechselt die Ansicht in die Horizontale, wodurch man einen Widescreen-Bildschirm erhält.

Digitalkamera

Rückseite des iPhone mit Digitalkamera

Das Gerät verfügt über eine Zwei-Megapixel-Digitalkamera, deren Linsenöffnung ohne Abdeckung in der Rückwand des Mobiltelefons ausgespart ist und die nur Einzelbilder aufnehmen kann.

Datenspeicher

Bei dem Speicher des iPhone handelt es sich um 8 beziehungsweise 16 GB großen NAND-Flash-Speicher. Ein Erweiterungs-Steckplatz für Speicherkarten ist nicht vorhanden. Die Größe des Arbeitsspeichers (RAM) beträgt 128 MB DRAM.

Energiespeicher

Die Akkukapazität des Lithium-Polymer-Akkus genügt laut Hersteller für Telefongespräche von bis zu acht Stunden sowie sieben Stunden für Videofunktionen und sechs Stunden Surfen im Internet. Sie solle ferner ausreichen, um mit dem iPhone bis zu 24 Stunden Musik hören zu können. Die Akkukapazität im Standby-Modus betrage 250 Stunden.[53] Nach ersten Tests beträgt die Sprechzeit über sieben Stunden, Musik kann man knapp über 22 Stunden lang hören, und bei Internetnutzung entlädt sich der Akku in etwas mehr als neun Stunden.[54] Der eingebaute Akku kann vom Anwender nicht selbst ausgetauscht werden.[55] Apple selbst bietet den Wechsel für rund $ 86 (inklusive Versandkosten) innerhalb von drei Werktagen an; ein Verfahren, das von Verbraucherschützern scharf kritisiert wird.

Anschlüsse

Das iPhone verfügt über eine 30-polige Anschlussbuchse Dock-Connector, die physikalisch weitgehend identisch mit der der iPods ist. Der Anschluss enthält Leitungen für Stereoton, Composit-Video (FBAS), Komponenten-Video (NTSC und PAL, eine Neuerung gegenüber früheren iPods, die einen S-Video Ausgang haben; für die Verwendung dieses Ausgangs mit typischen europäischen Fernsehern wird eine Wandlerbox zur Wandlung in ein SCART-RGB-Signal benötigt), eine serielle Schnittstelle (zum Beispiel zur Steuerung), USB und FireWire. Es ist nicht bekannt, ob einer der bisher beim iPod freien Kontakte des Dock-Connectors zum Anschluss einer externen Antenne dienen kann. Das iPhone verfügt nicht über einen speziellen Antennenanschluss. Auf der Oberseite des iPhone ist eine 3,5 Millimeter-Klinkenbuchse mit vier Kontakten (Stereoübertragung plus Zusatzleitung zum Anschluss des Mikrophons des Headsets oder eines TTY-Schreibtelefons für Gehörlose und Schwerhörige) untergebracht, in die Kopfhörer und Headsets eingesteckt werden können.

Software

Betriebssystem

Als Betriebssystem dient ein angepasstes Mac OS X auf Flash-Speicher (laut New York Times 700 MB groß) ähnlich der Version für Macs, allerdings fällt der Funktionsumfang geringer aus.[56] Der Betriebssystemkern (Kernel) der Version 1.0 identifiziert sich als Darwin 9.0.0d1, was gemäß der von Apple seit Mac OS X 10.1 verwendeten Namenskonvention der Mac-OS-X-Betriebssystemversion 10.5 (Leopard) entspricht. Das iPhone verfügt jedoch nicht über eine Java-Plattform.

Bedienkonzept

Das Apple iPhone wird praktisch vollständig über den Multi-Touch-Bildschirm bedient, wobei die verwendete grafische Benutzeroberfläche jeweils nur ein Programmfenster anzeigt. Der Bildschirm ist meist so aufgeteilt:

  • Eine rund 4 mm breite Statusleiste am oberen Bildrand (Anzeige von Feldstärke, Provider, EDGE, Batteriestatus etc.)
  • Darunter ein 1 cm breiter Menübereich mit Programmnamen und, sofern erforderlich, einigen wenigen Menüpunkten (etwa ein + zum Hinzufügen neuer Einträge, ein Bearbeiten zum Bearbeiten von Einträgen, oder Tag, Monat, Jahr zum Umschalten der Kalenderansichten)
  • Darunter schließt sich das eigentliche Programmfenster an
  • Gegebenenfalls findet sich unter dem Programmfenster noch eine weitere Menüleiste, mit der Programme in verschiedene Modi geschaltet werden können (beispielsweise die Uhr zwischen Weltzeit, Timer, Wecker und Stoppuhr)

Der Touchscreen wird mit verschiedenen Fingerbewegungen bedient:

  • Tippen: Unterliegende Funktion wird ausgeführt
  • Doppeltippen: Vergrößert/verkleinert einen Bildausschnitt
  • Antippen und halten auf Texteingabefeldern: Es wird eine Lupenfunktion eingeblendet. Durch Bewegen des gedrückten Fingers kann man die Textmarke zu einer gewünschten Stelle bewegen.
  • Wischen (Aufsetzen des Fingers in der Bewegung, Wischen über den Bildschirm, Loslassen): Dient dem Rollen durch Listen (Adressen und Ähnliches; vertikale Wischbewegung) oder Ansichten (Wetterbilder, Cover Flow, Webseiten; horizontales Wischen)
  • Antippen und Bewegen: Verschiebt die Ansicht auf dem Bildschirm (etwa bei Landkarten oder HTML-Seiten)
  • Greifen und Bewegen: Bei bestimmten Funktionen kann durch Antippen eines Objekts (zum Beispiel Anruferliste, Ortsliste für das Wetter) an einer bestimmten, durch drei horizontale Striche gekennzeichneten Stelle, das Objekt durch Bewegen des Fingers an eine andere Stelle der Liste verschoben werden.
  • Spreizen und Zusammendrücken: Diese Geste wird mit zwei Fingern durchgeführt, die voneinander weg oder zueinander hin bewegt werden. Die Ansicht auf dem Bildschirm wird vergrößert oder verkleinert (etwa im Webbrowser, bei der Ansicht von Fotos und bei Landkarten).

Die Texteingabe erfolgt über eine auf dem Bildschirm eingeblendete QWERTZ-Tastatur, wobei Umlaute durch Halten statt Tippen der Grundtaste und anschließendem Bewegen des Fingers zu dem gewünschten, nach kurzer Wartezeit eingeblendeten Umlaut eingegeben werden können. Der eingegebene Text wird in einem kleinen Feld am oberen Bildrand oder direkt über der Tastatur angezeigt. Die Genauigkeit der Eingabe hängt von der Größe der Finger und dem manuellen Geschick des Bedieners ab, wobei eine lernfähige Korrekturfunktion die Eingabe unterstützt.

Mitgelieferte Programme

Programme
Art Name
Webbrowser Safari
E-Mail-Programm Apple Mail *
Kalendarium Apple iCal (ohne ToDo)
Software-Quelle App-Store **
Kartendienst Google Maps
Notizen Notes
Dienstprogramme
  • YouTube Player[57]
  • Taschenrechner
  • Wetter
  • Aktien
  • Text (zum Verfassen von SMS-Nachrichten)
  • Einstellungen (inklusive WiFi-Konfiguration)
* Angepasste Version mit zusätzlicher Push-IMAP-
Mail-Funktion via Yahoo-Mail
** Seit Juli 2008

Eine Reihe von Programmen (siehe Tabelle) werden mit dem iPhone mitgeliefert. Trotz der Namensgleichheit mit entsprechenden Programmen für Mac OS X handelt es sich bei den Programmen des iPhone um veränderte Versionen, die beispielsweise über einen geringeren Funktionsumfang verfügen. Bei der Vorstellung des Geräts hatte Steve Jobs bereits angekündigt, dass die Software des iPhone weiterentwickelt werden soll, und neue Versionen des Betriebssystems (vgl. oben) sowie weitere Programme von Apple angeboten werden sollen. Bislang beschränken sich Änderungen weitestgehend auf kleinere Korrekturen, die einzigen neu hinzugekommenen Funktionen sind zwei Programme zum Laden von Dateien aus dem iTMS über WLAN-Verbindungen.

Weitere Programme

In seiner Keynote zur Einführung des iPhone wies Steve Jobs auf Cocoa als Haupt-API der iPhone-Software hin.

Auf der WWDC 2007 wurde zunächst bekanntgegeben, dass Dritthersteller keine klassischen Anwendungen für das iPhone schreiben können und dies stattdessen über Webapplikationen gelöst werden soll, die auf offenen Standards wie Ajax basieren und im Webbrowser Safari angezeigt werden können. Von Safari aus können dann iPhone-eigene Anwendungen wie Google Maps oder die Telefonfunktion genutzt werden. Eine ebenfalls angekündigte Version von Safari für Microsoft Windows ermöglicht das Mac-OS-X-unabhängige Testen solcher Anwendungen für Entwickler aus der Windows-Welt. Durch das dabei verwendete, auch von Java bekannte Sandkasten-Prinzip soll das iPhone vor Fehlfunktionen und Manipulationen durch Software besser geschützt werden.

Am 17. Oktober 2007 stellte Steve Jobs (nach zahlreichen Protesten von Entwicklern) auf der Apple-Webseite als Hot News ein Entwicklungswerkzeug auch für native Anwendungen in Aussicht. Die Freigabe des SDKs werde bis Februar 2008 dauern, weil Apple versuche, zwei entgegengesetzte Ziele zu verwirklichen – eine offene Plattform für Entwickler zu bieten und gleichzeitig das iPhone vor Viren, Malware, Angriffe auf private Daten usw. zu schützen. Tatsächlich wurde das Kit jedoch bis Ende Februar nicht veröffentlicht; am 27. Februar 2008 kündigte Apple aber für den 6. März 2008 einen Pressetermin an, auf dem unter Anderem weitere Informationen über das SDK bekannt gegeben werden sollten.[58] Auf dieser Veranstaltung wurde die Firmware-Version 2.0 vorgestellt, welche neben Microsoft Exchange Server und anderen Netzwerkprotokollen auch das iPhone SDK unterstützt. Die neue Firmware ist seit dem 11. Juli 2008 öffentlich verfügbar.

Apple entwickelte für das iPhone eine mobile Variante seines Cocoa-Frameworks namens Cocoa touch. Das SDK wird zusammen mit einer neuen Version von Apples integrierter Entwicklungsumgebung Xcode ausgeliefert. Darin enthalten ist auch ein iPhone-Emulator, der es ermöglicht, die Anwendungen während der Entwicklungsphase auf dem Mac zu testen. Der Vertrieb der Programme wird in einem App Store über iTunes erfolgen. Die Entwickler können den Preis für ihre Software selbst festlegen, Apple nimmt jedoch 30 % davon als Provision. Während das SDK selbst kostenlos von Apples Entwicklerseiten bezogen werden kann, ist für die Veröffentlichung im App Store ein kostenpflichtiges Entwicklerkonto zum Preis von 99 (Standard) oder 299 US-Dollar (unternehmensinterne Anwendungen) erforderlich.[59]

In der Zwischenzeit haben Programmierer Verfahren etabliert, um Programme auf dem Gerät lauffähig zu machen, die nicht als Webapplikation ausgeführt sind (sogenannte native Applikationen). Nachdem es Hackern im Juli 2007 erstmalig gelungen war, ein Hallo-Welt-Programm auf dem iPhone auszuführen[60], lagen Mitte September 2007 bereits über 60 solcher Applikationen vor, einschließlich einem Installer und Doom (das ursprünglich mit NeXTStep entwickelt worden ist und seitdem traditionell jede Portierung dieses Betriebssystems mitvollzieht).[61] Apple steht diesen Programmieransätzen neutral gegenüber; stört also die Entwicklungen nicht, bemüht sich aber auch nicht, die Lauffähigkeit solcher Programme mit späteren Versionen des Betriebssystems zu erhalten.[62]

Kritik

Umweltverträglichkeit

Greenpeace kritisiert Apple für die im iPhone verwendeten Schadstoffe. Anders als bei modernen Mobiltelefonen üblich, fänden sich im iPhone noch schädliche Materialien wie Brom und Polyvinylchlorid (PVC). Greenpeace zeigt sich vor allem nach Steve Jobs’ offenem Brief A Greener Apple[63], in dem er umweltfreundlichere Apple-Produkte angekündigt hatte, enttäuscht und fordert ein green iPhone.[64] Der US-Verband Bromine Science and Environmental Forum (BSEF) reagierte auf die Vorwürfe mit der Erklärung, dass die genannten Substanzen alle zur Verwendung zugelassen seien. Greenpeace habe zudem nicht nachweisen können, in welcher Konzentration und Zusammensetzung Brom im iPhone vorkomme, da die verwendeten Analysemethoden dafür nicht ausgereicht hätten.[65]

Der US-Verbraucher- und Umweltschutzverband Center for Environmental Health (CEH) drohte Apple mit einer Klage. Nach Ansicht des CEH verstößt Apple mit dem iPhone gegen Abschnitt 65 des kalifornischen Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act of 1986, der vorsieht, dass gefährliche Stoffe nicht ohne deutliche Warnung verwendet werden dürfen.[66] Das CEH forderte Apple auf, für bisher gekaufte Geräte eine Rückrufaktion zu starten und zukünftig angebotene Geräte mit einem deutlichen Warnhinweis auf die schädlichen Substanzen zu versehen.

Sicherheit

Schon kurz nach dem Verkaufsstart wurden zahlreiche Sicherheitslücken in der Firmware des iPhone entdeckt. So wurden zum Beispiel zwei Passwörter, mit denen zentrale Funktionen des iPhone gesichert sind, schnell entschlüsselt. Das Passwort dottie erlaubte es zum Beispiel, Programme mit Root-Rechten zu starten; alpine war ein weiteres entschlüsseltes Passwort.[67]

Sicherheitsexperten entdeckten zu Beginn beim iPhone eine weitere schwerwiegende Sicherheitslücke. Durch sie konnten persönliche Daten des Besitzers ausgespäht werden, etwa Telefonnummern.[68] Die neue Firmware-Version 1.0.1 am 30. Juli 2007 behob dieses Problem offenbar.[69]

Technische Probleme

Im August 2007 wurde bekannt, dass bei einigen Geräten größere Bereiche des Touchscreens ausfallen und somit die Bedienbarkeit eingeschränkt ist. Apple tauscht die betroffenen Geräte aus und übernimmt auf Kulanz teilweise die Kosten für ein Leihgerät.[70]

Plagiatvorwurf

LG Electronics wirft Apple vor, das Design des iPhone vom Prada phone by LG kopiert zu haben. Dieses Mobiltelefon – ebenfalls mit Touchscreen und stiftloser Bedienung – wurde bereits im September 2006, rund vier Monate vor der ersten Präsentation des iPhone, vorgestellt und sein Design ausgezeichnet.

SIM-Lock

Entsperrtes iPhone, eingebucht bei Vodafone Neuseeland

Das iPhone wird zur Zeit in den USA ausschließlich mit einem SIM-Lock verkauft. Es kann dadurch nur mit der bereits ab Werk mitgelieferten SIM-Karte des Mobilfunk-Betreibers AT&T verwendet werden. Ein Vertrag mit AT&T ist auch erforderlich für die Aktivierung der Funktionen des iPhones, die nicht in Zusammenhang mit der Telefon-Funktion stehen, etwa iPod, WLAN und Digitalkamera. Auch in Europa wird die Nutzung des iPhones zum Teil auf das Funknetz jeweils eines Anbieters pro Land beschränkt.

Offizielle Entsperrung

Die Gesetzeslage in einigen Ländern Europas verbietet einen SIM- und Netlock von Seiten der Provider/Anbieter. In folgenden Ländern kann das iPhone deshalb entsperrt erworben werden:

  • Italien
  • Belgien
  • Frankreich (nach 6 Monaten)
  • Tschechien
  • Griechenland

Inoffizielle Entsperrungen

Am 3. Juli 2007 beschrieb der norwegische CSS- und mehrfache iTunes-DRM-Knacker Jon Lech Johansen in seinem Blog[71], wie man die Funktionen des iPhones auch ohne AT&T-Vertrag nutzen kann.[72]

Am 14. August 2007 berichtete der weltweit populäre Technik-Blog Gizmodo, dass sich das iPhone mit Hilfe einer sogenannten Turbo-SIM-Karte auch in anderen GSM-Netzen betreiben lasse.[73] Am 6. September veröffentlichte die Webseite des APC Magazine (ehemals: Australian Personal Computer Magazine)[74] eine Zehn-Schritte-Anleitung zur Nutzung des iPhones in weltweit allen GSM-Netzen mit Hilfe einer Turbo-SIM-Karte.[75]

Am 23. August 2007 gelang es dem US-Amerikaner George Hotz, ohne den Umweg über eine Turbo-SIM-Karte die Beschränkung der Nutzung seines iPhones auf das AT&T-Netz aufzuheben. In seinem Blog beschrieb er dazu ein Verfahren, das komplizierte Eingriffe in die Hardware erfordert.[76] Danach war es ihm möglich, sein iPhone im US-Netz von T-Mobile anzumelden.[77]

Am 11. September gelang dem iPhone Dev Team die Programmierung einer Software-Netlock-Entsperrung für das iPhone, die anschließend frei im Internet zur Verfügung gestellt wurde. Damit war das iPhone weltweit in allen GSM-Netzen auch für iPhone-Besitzer nutzbar, die den technischen Aufwand bislang verfügbarer komplizierter Hacks gescheut haben.[78][79]

Seit Erscheinen der Firmware-Version 1.1.1 am 27. September berichteten Besitzer von SIM-Lock-entsperrten Geräten nach einer Firmware-Aktualisierung über massive Probleme: Die neue Firmware-Version setzte die Entsperrungen zurück und das gesamte Gerät außer Betrieb.[80] Besitzer eines iPhones mit Firmware-Version 1.1.1 konnten mit Hilfe der auf zahlreichen Webseiten publizierten Anleitungen die Firmware auf Version 1.0.2 zurücksetzen. Anschließend ließ sich das Gerät mit den bekannten Unlock-Techniken entsperren.[81] Kurze Zeit später war auch dieser Umweg nicht mehr nötig; iPhones mit Firmware 1.1.1 konnten direkt und ohne Anschluss an einen Computer entsperrt und für beliebige SIM-Karten freigeschaltet werden.[82] Auch die am 9. November 2007 erschienene Firmware 1.1.2 wurde schon vor der offiziellen Veröffentlichung mit einem Jailbreak entsperrt, einem aufwendigen Vorbereitungsprozess für den Zugriff auf das Dateisystem. Vorher gespeicherte Daten gingen dabei allerdings verloren.[83]

Seit dem 20. Juli 2008 bietet die Software Pwnage Tool 2.0 des iPhone Dev Teams einen Jailbreak und Unlock für das iPhone der ersten Generation mit der neu erschienen iPhone-Firmware 2.0 an; die Nachfolgerversion Pwnage 2.0.3 unterstützt sowohl das iPhone 3G als auch die iPhone-Firmware 2.0.2. Es ist auch eine simple Variante der Software erschienen, mit dem Namen QuickPwn.

Zusätzlich behält sich Apple das Recht vor, die Garantie auf Support sowie die Gerätegarantie bei unautorisierter Modifikation des Gerätes zu verweigern.

Juristische Auseinandersetzung

Mitte November 2007 erwirkte T-Mobile-Konkurrent Vodafone (D2) beim Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen den Exklusivvertrieb des iPhones in Deutschland. Vodafone-Geschäftsführer Friedrich Joussen erklärte, man wolle nicht den Vertrieb an sich verbieten lassen, sondern nur den Verkauf des Gerätes ohne zwangsweise Vertragsbindung ermöglichen. Vodafone selbst hatte sich im Sommer 2007 aus den Vertragsverhandlungen mit Apple zurückgezogen, nachdem Apple eine Umsatzbeteiligung von rund einem Drittel verlangt hatte.[84] T-Mobile kündigte am 20. November 2007 Einspruch an, das Unternehmen wolle sich aber bis zu einer endgültigen Entscheidung an die Auflagen der Verfügung halten.[85] In dieser heißt es unter anderem, dass das iPhone nicht mehr verkauft werden darf, „wenn es nur in Verbindung mit dem Abschluss eines Mobilfunkvertrages (…) mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten angeboten (…) wird.“[86] Der Mobilfunk-Anbieter debitel legte ebenfalls am 20. November 2007 wegen der T-Mobile-Vertragsgestaltung Beschwerde bei der Bundesnetzagentur ein.[87] Bereits am Tag danach korrigierte T-Mobile sein Vertriebsmodell: Vertragsgebundene Geräte würden weiterhin für 399 Euro verkauft, zusätzlich bestehe jedoch die Möglichkeit, für 999 Euro ein iPhone ohne SIM-Lock zu erwerben, das in allen Mobilfunknetzen eingesetzt werden könne. Geräte, die in der 47. Kalenderwoche bereits verkauft wurden, könnten kostenlos entsperrt werden. Am 4. Dezember 2007 hob das Landgericht Hamburg seine einstweilige Verfügung wieder auf, anschließend erklärte T-Mobile, dass ab sofort wieder nur noch vertragsgebundene iPhones verkauft würden. Der Vertrieb der SIM-Lock-freien Geräte werde eingestellt.[88] Gegen das Urteil wurde innerhalb der einmonatigen Frist keine Berufung eingelegt; es wurde somit im Januar 2008 rechtskräftig.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. ab iPhone 3G
  2. „Under the Hood: Inside the Apple iPhone“ (bei techonline.com am 1. Juli 2007, englisch)
  3. Markteinordnung durch Apple, siehe special presentation am 6. März 2008 (englisch)
  4. Beschreibung auf der offiziellen deutschen Apple-Webseite
  5. Der Spiegel: iPhone kommt am 29. Juni (4. Juni 2007)
  6. Invention Of the Year: The iPhone (www.time.com am 31. Oktober 2007, englisch)
  7. Kurze Geschichte des »iPhone«-Gerüchtes (Mac Essentials am 4. Januar 2007)
  8. Trotz Problemen: iPhone endlich da – Der lange Weg zum iPhone (PC professionell, Juni 2007)
  9. Apple mahnt Blogger wegen iPhone-Berichterstattung ab
  10. Apple Inc. hat ein vom tatsächlichen Jahr abweichendes Wirtschaftsjahr, das jeweils am 1. Oktober beginnt
  11. Apple – Quarter 3 – Financial Results (26. Juli 2007)
  12. Analyst: Apple verkauft mehr iPhones als erwartet (Meldung bei heise.de am 22. August 2007)
  13. Telekom startet Verkauf von iPhone am 9. November (dpa-Meldung vom 19. September 2007)
  14. „T-Mobile muss iPhone ohne Vertrag verkaufen“ (Die Welt-online am 21. November 2007)
  15. „Deutsche Telekom darf iPhone weiter exklusiv anbieten“ (AFP-Meldung vom 4. Dezember 2007)
  16. „O2 erhält britische Exklusivrechte für iPhone“ (dpa-Meldung vom 18. September 2007)
  17. „France Télécom verkauft iPhone ohne Vertrag für 649 Euro“ (dpa-Meldung vom 28. November 2007)
  18. „Swisscom bringt das iPhone in die Schweiz“ (heise.de am 14. Mai 2008)
  19. http://www.apple.com/de/iphone/features/wireless.html
  20. http://www.apple.com/de/iphone/features/gps.html
  21. „Apple präsentiert rundum erneuertes iPhone“ (Süddeutsche Zeitung am 10. Juni 2008)
  22. iPhone-Tarife bei T-Mobile
  23. Gadget: Infogear iPhone
  24. Süddeutsche Zeitung: iPhone kommt nicht von Apple – Das Kuckucks-Ei (18. Dezember 2006)
  25. MarketWatch: Cisco pushes Apple for permission to use iPhone trademark (9. Januar 2007)
  26. heise online: Cisco und Apple legen iPhone-Namensstreit bei (21. Februar 2007)
  27. ChannelPartner Online: ‚iPhone‘-Deal von Apple und Cisco: Was amerikanische Analysten dazu sagen (23. Februar 2007)
  28. The Mercury News: Cisco-Apple truce over iPhone murky on details of collaboration (22. Februar 2007)
  29. Telekom Presse: Debatte um den Namen iPhone geht weiter (29. Januar 2007)
  30. Süddeutsche Zeitung: Das iPhone – Sonderbare Geschäfte (30. Januar 2007)
  31. pressetext.de: Touchscreens für Apples iPhone: Balda-Aktie explodiert (10. Januar 2007)
  32. EE Times Europe: Infineon und Balda profitieren von Apples iPhone (10. Januar 2007)
  33. ARD: Singulus mitten im iPhone-Hypes (23. Januar 2007)
  34. Handelsblatt.com am 25. Juni 2007: Für das iPhone fehlen Teile
  35. dpa-Meldung vom 26. Juni 2007: Apple erhöht Order bei Balda für iPhone-Bildschirme
  36. Apple Inc: Apple Announces Long-Term Supply Agreements for Flash Memory (21. November 2005)
  37. iSuppli Corporation: Apple iPhone to Generate 50 Percent Margin, According to iSuppli’s Preliminary Analysis (18. Januar 2007)
  38. Inside Apple’s IPhone (Bild der iPhone-Platine)
  39. ARM Powered Products
  40. ARM 1176
  41. Imagination Technologies PowerVR MBX
  42. 3D-Spiele und Video auf dem Handy
  43. http://www.st.com/stonline/products/literature/ds/12726/lis302dl.htm verbauter Beschleunigungssensor LIS302DL
  44. Tecchannel Apple ignoriert Bluetooth-Standard
  45. Apple iPhone in Großbritannien mit O2-Vertrag für 269 Pfund (auf mactechnews.de am 17. September 2007)
  46. Pressemitteilung vom 19. September 2007
  47. „Apple promises 3G iPhone for 2008“ auf pocket-lint.co.uk am 18. September 2007
  48. http://www.chip.de/news/Apple-iPhone-2-ist-da-UMTS-und-GPS-an-Bord_31692914.html
  49. http://cgi.cnet.de/alpha/artikel/handys/200806/iphone-3g-apple-integriert-umts-hsdpa-gps-exchange-und-push-e-mail.htm
  50. http://www.apple.com/de/mobileme/
  51. Patentklage gegen Visual Voicemail im iPhone (www.golem.de am 7. Dezember 2007)
  52. MacRumors.com: iPhone Sales Training Workbook (8. Juni 2007)
  53. Technische Daten auf apple.com (englisch)
  54. Testing Out the iPhone (The Wall Street Journal, englisch)
  55. Meldung von rp-online 3.7.07
  56. News York Times: The iPhone Matches Most of Its Hype (englisch; 27. Juni 2007)
  57. YouTube Live on Apple TV Today; Coming to iPhone on June 29 auf apple.com, 20. Juni 2007 (englisch)
  58. topright iPhone, iPod Touch SDK Details March 6th (auf MacRumors.com)
  59. MacTechNews: Das iPhone SDK
  60. iPhone Hello World (auf RauteMusik.FM am 31. Juli 2007)
  61. Liste nativer Programme (auf ModMyiPhone.com am 18. September 2007, englisch)
  62. Interview mit Greg Joswiak (auf Gearlog.com am 11. September 2007, englisch)
  63. A Greener Apple (Offener Brief von Steve Jobs, englisch)
  64. Greenpeace findet schädliche Materialien im iPhone (auf www.macnews.de am 13. Oktober 2007)
  65. Chemische Industrie kritisiert Kritik an Apples iPhone (heise.de am 23. Oktober 2007)
  66. iPhone Phthalates Violate California Law (Pressemitteilung des CEH, 15. Oktober 2007, englisch)
  67. iPhone Hacking Process (auf theregister.co.uk am 3. Juli 2007, englisch)
  68. Welt Online: Hacker haben beim iPhone leichtes Spiel vom 23. Juli 2007
  69. Apple: About the security content of iPhone v1.0.1 Update
  70. iPhone-Besitzer berichten über Probleme mit Touchscreen (auf macnews.de am 10. August 2007)
  71. nanocr.eu: iPhone Independence Day (3. Juli 2007)
  72. heise.de: iPhone-Aktivierung teilweise geknackt (4. Juli 2007)
  73. gizmodo.com: iPhone 100% Unlocked Using Turbo SIM Card (14. August 2007)
  74. en.wikipedia.org: APC im englischen Wikipedia
  75. apcmag.com/: Hack the iPhone to work anywhere in the world (6. September 2007)
  76. iphonejtag.blogspot.com: Finding JTAG on the iPhone (iphonejtag.blogspot.com am 24. August 2007, englisch)
  77. iphonejtag.blogspot.com: Foto: iPhone T-Mobile (23. August 2007)
  78. gizmodo.com: iPhone Free Software Unlock Confirmed! (Death Star Explodes) (11. September 2007)
  79. engadget.com: iUnlock released: the first free, open source iPhone SIM unlock software (11. September 2007)
  80. Apple update disables unlocked iPhones (Macworld.com am 29. September 2007, englisch)
  81. iphone-ticker.de: Zurück zu 1.0.2 - Tool zum Baseband Downgrade (12. Oktober 2007)
  82. Unlock your iPhone for free - no computer necessary! (iphone.unlock.no, undatiert, gefunden am 27. November 007, englisch)
  83. iPhone: Testing the 1.1.2 Jailbreak (www.tuaw.com am 9. November 2007, englisch)
  84. Einstweilige Verfügung gegen iPhone-Verkaufsmodell (dpa-Meldung vom 19. November 2007)
  85. Telekom wehrt sich gegen Einstweilige Verfügung zu iPhone (dpa-Meldung vom 20. November 2007)
  86. Vodafone und T-Mobile streiten um iPhone vor Gericht (Dow-Jones-Newswire-Meldung am 20. November 2007)
  87. debitel: iPhone-Vertriebsmodell verstößt gegen Mobilfunklizenz (dpa-Meldung am 20. November 2007)
  88. T-Mobile darf iPhone exklusiv vermarkten (AP-Meldung vom 4. Dezember 2007)
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