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Nürnberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Nürnberg, der größten Stadt in Franken, weiteres siehe: Nürnberg (Begriffsklärung).


Wappen Karte
Großes Wappen der Stadt Nürnberg
Großes Wappen der Stadt Nürnberg
Karte Nürnberg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Gemeindeart: Kreisfreie Stadt
Fläche: 186,38 km²
Einwohner: 493.397 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 2.647 Einwohner/km²
Höhe: 302 m ü. NN
Postleitzahlen: 90000-90491
Vorwahl: 0911
Geografische Lage: 49° 27' n. Br.


11° 05' ö. L.

KFZ-Kennzeichen: N
Amtliche Gemeindekennzahl: 09 5 64 000
Gliederung des Stadtgebiets: 7 Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausplatz 2
90317 Nürnberg
Website: www.nuernberg.de
E-Mail-Adresse: pr@stadt.nuernberg.de
Politik
Oberbürgermeister: Dr. Ulrich Maly (SPD)

Die alte Reichsstadt Nürnberg ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Frankens und mit ca. 493.000 Einwohnern (31.12.2002) die zweitgrößte Stadt im Freistaat Bayern. Gelegen zu beiden Seiten der Pegnitz, im Westen fast mit Fürth zusammengewachsen (die Städte sind nur durch eine Autobahn voneinander getrennt). Sie ist eine kreisfreie Stadt.

Geographie

Das Gebiet der Stadt umfaßt eine Fläche von 186,6 km².

Wappen

Kleines Wappen der Stadt Nürnberg
Kleines Wappen der Stadt Nürnberg

Geschichte

Datei:Nuernberg-burg-mitteltrakt-v-sw-unten-klein.jpg
Burg, Mitteltrakt
von SW, unten (7. Nov. 2003)
Vergrößern

Mittelalter

Nürnberg wurde am 16. Juli 1050 als nuorenberc (felsiger Berg) erstmals urkundlich erwähnt; Grabungen im Burghof haben 2003 (?) Siedlungsspuren nachgewiesen, die deutlich vor dem Jahr 1000 liegen. Seit Heinrich III. erlangte Nürnberg als kaiserlicher Stützpunkt Bedeutung für das Reich; südlich unterhalb der Burg bezogen die Burgmannen Wohnquartiere und die dortige Siedlung, zu der offensichtlich auch Kaufleute und Handwerke gehörten, erhielt das Marktrecht.

Datei:Nuernberg-sebald-burg-v-s-klein.jpg
St. Sebald und Burg von der Lorenzer Seite
(5. Nov. 2003) Vergrößern

Kaiser Friedrich II. machte Nürnberg 1219 zur freien Reichsstadt.

1356 legte Karl IV. (HRR). fest, dass jeder Kaiser den ersten Reichstag nach seiner Wahl in Nürnberg abhalten sollte. 1423 übergab Kaiser Sigismund die Reichskleinodien "auf ewige Zeiten" der Stadt (vgl. die Kaiserbilder von Albrecht Dürer).

Neuzeit

Zwischen 1517 und 1525 festigte sich die Reformation in Nürnberg. Mit Melanchthons Unterstützung entstand 1526 ein Gymnasium, an das man fähige Lehrer ziehen konnte. 1533 wurde eine neue, sich auch auf das Landgebiet erstreckende Kirchenordnung erlassen.

1543 wurde zum letzten Mal ein Reichstag nach Nürnberg einberufen.

Nürnberg, Rathaus, Westfassade, im Hintergrund ein Teil der Burg, von SSW (21. November 2003)
Westfassade des Rathauses, im Hintergrund ein Teil der Burg, von SSW (21. November 2003) Vergrößern

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erlebte Nürnberg mit dem »Friedensmahl«, das Pfalzgraf Karl Gustav, der spätere König von Schweden, am 25. September/5. Oktober 1649 im großen Saal des Rathauses gab, noch einmal einen bedeutendes Ereignis.

1803 wurde Nürnberg von Napoleon Bayern zugeschlagen.

1835 fuhr die erste Eisenbahn in Deutschland, gezogen vom Adler, zwischen Nürnberg und Fürth auf einer Länge von rund 6 km.

1903 wurde der Rangierbahnhof eröffnet, einer der größten Europas, in der seltenen Bauform eines Gefällsbahnhofes. Im Anschluß an das größte gemessene Hochwasser im Februar 1909 (Abfluß von 370 m³/s) wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen wie Begradigungen, Befestigungen und Vertiefungen ergriffen, die jedoch nur bedingten lokalen Nutzen brachten.

Im Dritten Reich erlangte Nürnberg traurige Berühmtheit als Stadt der Reichsparteitage. Nach dem 2. Weltkrieg hielten die Siegermächte hier die Kriegsverbrecherprozesse gegen führende Personen der nationalsozialistischen Diktatur ab.

Nürnberg wurde im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört; beim Wiederaufbau orientierte man sich an den alten Stadtstrukturen, sodass es mit seinem mittelalterlichen Charme wiedererstanden ist.






Städtepartnerschaften

Krakau, Marienkirche am Marktplatz
Krakau, Marienkirche am Marktplatz Vergrößern

Stadtgliederung und Entwicklung des Stadtgebiets

Am 18. Oktober 1995 beschloss die Stadt Nürnberg eine Neueinteilung des Stadtgebietes. Aus den bisherigen Bezirken wurden 7 neue Stadtbezirke gebildet: Mitte, Südstadt, Weststadt, Nordstadt, Südoststadt, Außenstadt Süd.

Eingemeindungen

Siehe: Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg


Sehenswürdigkeiten

Die kultur- und kunsthistorische Bedeutung Nürnbergs entdeckten Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder zu Ende des 18. Jh. wieder (siehe Frühromantik).

Kulturhistorische Denkmäler

Profane Denkmäler

Nürnberg, Burg, Romanische Doppelkapelle von O (2003-12-10)
Burg, Romanische Doppelkapelle von O (2003-12-10)

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  • Die nach 1945 wiederaufgebaute Kaiserburg mit der romanischen Doppelkapelle, z.T. spätmittelalterlichen Sälen und einer Zweigstelle des Germanischen Nationalmuseums (Waffenabteilung, Geschichte der Burg).
  • Rathaus, gleich östlich des Chores von St. Sebald gelegen, mit schönem Innenhof (leider als Parkplatz mißbraucht) und mit Lochgefängnissen. Von Westen gibt sich das Rathaus noch immer als imposanter Barockbau zu erkennen, auch wenn es zu großen Teilen nach 1945 wieder neu aufgebaut werden musste.
  • Albrecht-Dürer-Haus
  • Hauptmarkt, mit der Frauenkirche und dem Schönen Brunnen (Rekonstruktion des 19. Jahrhunderts; die originalen Teile sind im Germanischen Nationalmuseum aufgestellt).
  • Johanniskirchhof
  • Felsengänge
  • Historischer Kunstbunker im Burgberg
  • Reichsparteitagsgelände mit Dokumentationszentrum
  • Schwurgerichtssaal 600 - Nürnberger Prozesse

Kirchen und Klöster

St. Lorenz, Westfassade, Westrose v.W. (5. Nov. 2003)
St. Lorenz, Westfassade, Westrose v.W. (5. Nov. 2003) Vergrößern
St. Sebald, Ostchor, (6. Nov. 2003)
St. Sebald, Ostchor, (6. Nov. 2003) Vergrößern

  • St. Lorenz ist ein prachtvoller Kirchenbau der Gotik und bildet städtebaulich das Pendant zu St. Sebald und der Burg. Der im 2. Weltkrieg stark beschädigte Bau wurde in den alten Formen wiederaufgebaut. Im Innern bietet die Ausstattung mit vielen mittelalterlichen Stücken ein recht geschlossenes Bild. Am Außenbau sind zahlreiche Stücke in Kopie angebracht.
  • St. Sebald, das Langhaus, die Turmuntergeschosse sowie der Westchor gehören der spätesten Romanik an, der mächtige Ostchor entstammt der Parlerzeit. Das Bauwerk wurde zunächst historistisch erneuert, dann im 2. Weltkrieg stark beschädigt, danach wieder aufgebaut und seitdem mehrfach restauriert.
  • Frauenkirche am Hauptmarkt
  • St. Jakob
  • St. Elisabeth
  • Ehem. Kartäuserkloster, seit 1857 Teil des Germanischen Nationalmuseum.
  • St. Egidien
  • St. Klara


Stadtmauer mit zahlreichen Türmen

Nürnberg, Stadtmauer, am Maxtor, östliche Fortsetzung von WSW (2003-12-17)
Stadtmauer am Maxtor, östliche Fortsetzung von WSW (2003-12-17) Vergrößern

Die äußere Mauer ist, wenn auch z.T. stark restauriert bzw. wiederaufgebaut, im Verlauf fast komplett erhalten; von der inneren Mauer ist der Weiße Turm als ein markanter Punkt zu nennen.

Sog. Fronfeste (um 1489/94) und Schlayerturm, davor der Kettensteg (1824), v.O. ( 13. Okt. 2003)
Sog. Fronfeste (um 1489/94) und Schlayerturm, davor der Kettensteg (1824), v.O. ( 13. Okt. 2003) Vergrößern

Am westlichen Stadtausgang überspannt die sog. Fronfeste von 1489/94 imposant die Pegnitz; der Schlayerturm mit achtseitigem Helm schließt sich nördlich an. Stadtseitig vorgestellt ist der Kettensteg, den der Mechaniker Johann Georg Kuppler 1824 konstruiert hat (1930 wurden massive Stützen hinzugefügt).


Ehem. Unschlitthaus

Das ehem. Unschlitthaus wurde 1490/91 aus Sandsteinquadern von Hans Behaim d. Ä. errichtet; mit der Westseite steht es direkt an der Pegnitz. Ein Treppengiebel zeichnet die Südseite aus.


Karlsbrücke, Obelisk mit Friedenstaube, von SO (2003-11-14)
Karlsbrücke, Obelisk mit Friedenstaube, von SO (14. Nov. 2003)

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Brücken

Die Karlsbrücke entstammt der Barockzeit.

Museen

Germanisches Nationalmuseum

Das Germanische Nationalmuseum (GNM) zeigt exemplarische Gegenstände zur deutschen Kunst und Kultur von der Vorgeschichte bis zur jüngsten Gegenwart. Es finden ständig wechselne Sonderausstellungen statt.

Sonstige Museen

  • Verkehrsmuseum (DB Museum und Museum für Kommunikation)
  • Spielzeugmuseum
  • Neues Museum (Staatliches Museum für Kunst und Design)
  • Museum Industriekultur
  • Museum Tucherschloss mit Hirsvogelsaal
  • Stadtmuseum Fembohaus, wo u.a. von dem Maler Joachim von Sandrart das große »Friedensmahl« (1650) zu besichtigen ist.


Parks und parkartige Anlagen

  • Burggarten
  • Hallerwiese
  • Rosenau
  • Der Stadtpark an der Bayreuther Straße ist 1882 entstanden; 1950-55 wurde Kriegsbeschädigungen behoben. Ein weitläufiges flaches Brunnenelement wurde wohl um 2000 (?) angelegt.
  • Insel Schütt (z.T. über einer Tiefgarage)
  • Wöhrder Wiese

Adelsitze, Bürgerhäuser und sonstige Wohnanlagen

Nürnberg, Nassauer Haus von NO (2003-12-17). Wohnturm, Ministerialenwohnsitz. Nach 1945 Wiederaufbau in historischer Gestalt bis 1967
Nassauer Haus von NO (2003-12-17). Wohnturm, Ministerialenwohnsitz, Erdgeschoß und 1. Obergeschoß wohl um 1200 (Öffnungen neuzeitlich verändert), 1945 völlig ausgebrannt, Wiederaufbau in historischer Gestalt bis 1967) Vergrößern

Eines der prominentesten Häuser ist das Nassauer Haus westlich der Kirche St. Lorenz, ein im Kern hochmittelalterlicher Wohnturm (im unteren Bereich wohl um 1200, jedoch bei den Öffnungen neuzeitliche Veränderungen). 1945 völlig ausgebrannt, der Wiederaufbau in historischer Gestalt wurde bis 1967 bewerkstelligt.

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Der Christkindlesmarkt findet in der Vorweihnachtszeit, immer vom Freitag vor dem 1. Advent bis einschließlich 24. Dezember statt.

Berühmte Nürnberger Persönlichkeiten

Literatur

  • Nürnberg, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888/89, Bd.12, S.282.

Sonstiges

Kulinarische Spezialitäten


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