Lederclub
Ein Lederclub ist eine Interessengemeinschaft homosexueller Männer, die sich in der Lederszene bewegen.
Geschichte der Lederclubs in Deutschland
Nach Änderung des Paragraphen 175 gehörten die "Lederkerle" in den 1970er Jahren neben den so genannten "Tunten" zu den auffälligsten Vertretern der Homosexuellen in Westdeutschland.
Diese Homosexuellengruppe identifizierte sich mit den Rockern, jene in der Öffentlichkeit als besonders männlich und aktiv aber auch als aggressiv angesehenen Motorrad fahrenden und in Leder bekleideten Jugendlichen, eine Erscheinung, die damals in der Öffentlichkeit oft als Schreckgespenst an die Wand gemalt wurden. In den normalen Schwulenbars waren diese Ledermänner meist nicht gern gesehen. Oft wies man ihnen die Tür.
Anfang der 1970er Jahre entstanden in den USA und in Europa die ersten Lederbars, in die nur Personen mit Lederkleidung Einlass fanden.
Als erstes reines Lederlokal in Deutschland entstand 1971 die "Loreley-Bar" in Hamburg. Lokale in Berlin, in Frankfurt am Main und in München folgten. Es entstanden nun auch so genannte Motorradtreffen. In Hamburg erschien das Heft "Der Stiefel", der interessierte Lederfans über sie interessierende Themen und Termine informierte.
1974 gründet sich in London der ECMC, die European Federation of Motorcycle Clubs, ein Zusammenschluss aller europäischen Lederclubs, der im Jahre 2000 etwa 6000 Mitglieder europaweit hatte und unter dem 50 Gruppen zusammengefasst waren. Im Oktober 1974 gründet sich in Berlin ein Lederclub, der Motorsport-Club Berlin (MSC), der 1978 ins Berliner Vereinsregister eingetragen wird und sich fortan Motorsport und Contacte Berlin e.V. nannte.
1979 gründete sich die deutsche Dachorganisation, der SKVdC, die Ständige Konferenz der Vereine deutschsprachiger Clubs. Mit AIDS, das in der ersten Hälfte der 1980er Jahre auftrat, erweiterte sich die Arbeit der SKVdC um die Aufgaben der AIDS-Prävention. Es entstanden Arbeitsgruppen, die sich mehrmals im Jahr mit Beauftragten der Deutschen AIDS-Hilfe trifft.
Ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gerät der schwule Ledermann Anfang der 1980er Jahre. William Friedkin zeigt in seinem Film Cruising mit Al Pacino Szenen aus der schwulen Subkultur.
Der SKVdC änderte im Jahre 2000 seinen Namen in LFC-Leder und Fetisch Community.