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Geschichte der Lufthansa

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Alte Lufthansa (1926-1945)

Die Lufthansa etabliert sich im internationalen Reigen der Luftfahrtgesellschaften. Viele Pionierleistungen gehen auf Ihr Konto. Sie erwirbt internationalen Ruhm und gilt als zuverlässig und mit modernen Maschinen bestückt

Die Lufthansa wird am 6. Januar als "Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft" durch die Fusion der Deutschen Aero Lloyd mit der Junkers Luftverkehr gegründet. Die erste planmäßige Flugroute führte von Halle über Erfurt und Stuttgart nach Zürich. Im Mai wird die erste Nachtflugstrecke von Berlin nach Königsberg eröffnet. Nach Fall der deutschen Beschränkungen für die deutsche Luftfahrt durch das Pariser Luftfahrtabkommen wird eine Fluglinie Berlin - Köln - Paris unter Zusammenarbeit mit den Französischen Lignes Forman eingerichtet. Im Sommer kommen die beliebten Bäderstrecken an die Nord- und Ostsee hinzu. Ende des Jahres sind bei der Lufthansa bereits 1527 Personen beschäftigt.

Eine ganze Reihe von Strecken kommt hinzu, so die Strecke München - Salzburg - Klagenfurt - Venedig. Über die Ostsee führt die von Flugbooten bediente Teilstrecke der Verbindung Berlin - Stettin - Kopenhagen - Göteborg - Oslo. Im August wird mit der Reichsbahn eine Kooperation beim Frachttransport abgeschlossen. Im Dezember werden mit Hilfe der Lufthansa im Ausland Fluglinien aus der Traufe gehoben, in Spanien die Iberia-Compania Aerea de Transportes SA" mit Ihrer Strecke Madrid - Barcelona. In Brasilien wird die "Syndicato Condor Ltda" ins Leben gerufen.

Im Januar wird das letzte Teilstück von Marseille - Barcelona der Strecke Berlin - Madrid eröffnet. Dies ist die längste durchgehende Strecke in Europa, Streckenlänge 2100 km. Am 12./13. April überquert Hermann Köhl zusammen mit Günther Freiherr von Hünefeld und Fitzmaurice in einer Junkers W33 (Taufname Bremen) von Irland aus den Nordatlantik von Ost nach West. Errichtung von verschiedenen Schnellverbindungen im Nonstop-Flug (Berlin - Zürich und Berlin - Wien). Im August und September bricht eine Junkers W33 jeweils zu Flügen nach Sibirien auf. Im September/Oktober fliegt eine Junkers W33 von Berlin nach Tokio.

Zum 1. Mai 1929 bietet die Deutsche Lufthansa AG ihren Passagieren erstmals einen Rückflugschein mit 10% Ermäßigung an. Im Mai Eröffnungen der Reichspoststrecken von Berlin nach London und von Berlin nach Malmö sowie im Juni von Stuttgart nach Basel. Am 22. Juli wird von dem Passagierschiff Bremen eine Heinkel He 12 400km vor der Küste von einem Katapult gestartet, um die Postlaufzeit zu verkürzen. Zur Vorbereitung der Südatlantiküberquerung fliegt eine Arado von Sevilla nach Teneriffa.

Die 30er Jahre stehen im Zeichen der Rezession. Trotzdem strebt die Lufthansa zu neuen Zielen. Insbesondere der Südatlantikverkehr und der Ferne Osten gelten als lohnende Ziele. So werden auch hier wieder Pionierleistungen vollbracht.

Zur Vorbereitung der chinesischen Luftfahrt gründet die Lufthansa zusammen mit dem chinesischen Verkehrsministerium im Februar die "Europäisch-Asiatische Luftpostaktiengesellschaft Eurasia". Das Starten von Postflugzeugen von Passagierschiffen wird zur Routine. Es werden in diesem Jahr 24 Starts dieser Art vorgenommen. Vom 18. - 26. August fliegt eine Dornier Do-15 (Wal) unter dem Piloten Wolfgang von Gronau von Warnemünde nach New York. Die Luftpoststrecke Wien - Budapest - Belgrad - Sofia - Istanbul mit einer Postlaufzeit Berlin - Istanbul von nur noch 24 Stunden wird im Mai eingeweiht.

Der Postdienst der Eurasia Shanghai - Nanking - Peking - Manschuli wird ab Mai eingerichtet. Im April erfolgen regelmäßige Alpenüberquerungen durch die Lufthansa. Im Juni wird ein Flugpendeldienst von Köln - Frankfurt zum Preis einer 2.-Klasse-Bahnfahrkarte erprobt. Es finden 31 Katapultstarts statt.

Ab Juli wird das größte Passagierflugzeug der damaligen Zeit, die Junkers G38, auf der Strecke Berlin - Amsterdam - London eingesetzt. Im Juni wird als Vorbereitung für die regelmäßige Überquerung des Südatlantiks die Westfalen gechartert. Es finden 36 Katapultstarts statt.

Von Mai an werden 2 Junkers W34 nach Shanghai überführt. Die Heinkel He 70 wird in die Erprobung genommen und bricht insgesamt 8 Weltrekorde. Die Deutsche Reichsbahn streicht auf der Strecke Berlin - Königsberg als erste Eisenbahngesellschaft überhaupt einen Nachtzug zugunsten einer Flugverbindung. Neue Versuche mit größeren Katapulten für den Dornier Do-15 8t-Wal. Es finden Versuchsflüge für die Südatlantikpoststrecke statt.

Im Februar richtet die Lufthansa die erste transatlantische Postlinie ein. Die sogenannten Reichsbahnstrecken von Berlin nach Münster, Stuttgart und Breslau werden in den Flugplan aufgenommen. Im Mai folgt die neue Strecke von Berlin nach Warschau. Die Reisegeschwindigkeiten steigen durch den Einsatz der Junkers Ju 52/3m und der Heinkel He 70 steil an. Die Heinkel He 70 fliegt die sogenannten Blitzstrecken ab Juni zwischen Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt am Main. Im September kann der millionste Fluggast begrüßt werden. Für den Südatlantikdienst kommen jetzt auch 10t-Wale zum Einsatz. Ein zweites Stützpunktschiff wird eingesetzt.

Im Februar erfolgt ein Versuchsflug nach Kairo mit einer Junkers Ju 52/3m. In Kooperation mit der KLM wird die Strecke Amsterdam - Mailand in den Flugplan aufgenommen. Ab April werden die Südatlantikstrecken auch im Nachtflug beflogen. Im August wird bereits der 100. Postflug auf der Südatlantikroute gefeiert. Ein drittes Stützpunktschiff wird in Auftrag gegeben.

Dornier Do-18 mit Junkers Dieselmotoren werden für den Südatlantikdienst beschafft. Damit kann der Ozean auch bei Blindflugbedingungen überquert werden. Zur Erkundung der Asienstrecken überfliegt eine Junkers Ju 52/3m den Hindukusch und den Pamir

Im Juli wird in Ecuador die "Sociedat Ecuadoriana de Transportes Aereos" (Abkürzung SEDTA) gegründet. Die Lufthansa verchartert an diese Gesellschaft 2 Junkers W34. Es folgen mit den neuen Blohm & Voss Ha 139 Versuchsflüge über den Nordatlantik, die erfolgreich verlaufen. Im Oktober beginnt der Postflugdienst von Berlin nach Bagdad. Diese Linie wird kurz darauf bis nach Teheran verlängert.

Die Route von Berlin nach Teheran wird im April auch für den Passagierdienst freigegeben. In Peru wird eine Tochtergesellschaft gegründet, so dass jetzt ein Liniendienst von Deutschland nach Peru eingerichtet werden kann. Im August erfolgt mit der Focke-Wulf Fw 200 ein Nonstop-Flug von Berlin nach New York. Im November startet dieselbe Maschine zu einem Flug nach Tokio. Allein in diesem Jahr transportiert die Lufthansa 254.713 Passagiere und 5.288 Tonnen Briefe.

Mitte Januar bis Anfang Februar findet eine Deutsche Antarktische Expedition statt. Eingesetzt werden zwei Dornier Do-15 (Wal) und die Schwabenland. Auf mehreren Erkundungsflügen werden insgesamt 350.000 km² per Foto erfasst. Zum 1. April wird die Transatlantikstrecke von Natal nach Santiago de Chile von der Syndicato Condor übernommen. Ende Juni überquert eine Focke-Wulf Fw 200 als erstes Landflugzeug der Lufthansa in 9h 47min im Nonstop-Flug den Südatlantik. Im April/Mai fliegt eine Junkers Ju 52/3m über Bangkok, Hanoi und Taipeh nach Tokio. Ein Liniendienst von Berlin nach Bangkok in 5 Etappen wird ab Ende Juli angeboten.

Die verbleibende Zeit in den 40er Jahren stehen im Zeichen des Krieges, nach 1942 zunehmend auch im Zeichen des Untergangs. Mehr und mehr Strecken werden eingestellt, weil sich die Kampfhandlungen zuungunsten Deutschlands entwickeln. Längst kann kein Normalbürger einfach mit den Flugzeugen der Lufthansa reisen. Militärische Transportaufgaben sind zu erbringen. Werften und Personal der Lufthansa stehen de facto im Dienst der Luftwaffe.

Der Eurasia-Dienst wird Ende November nach Intervention der chinesischen Regierung eingestellt. Der Stützpunkt in Kunming wird geräumt und sämtliche Mitarbeiter verlassen China.

Das Syndicato Condor muss den Betrieb Mitte Dezember einstellen. Bereits am 22. März muss die Deruluft liquidiert werden.

Am 27. Oktober fliegt die Lufthansa erstmals seit Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wieder nach Riga und Helsinki.

Das Syndicato Condor Ltda. wird in Servicos Aereos Cruzeiro do Sul Ltda. umbenannt.

Es werden nach und nach immer mehr Strecken eingestellt. Die Piloten und Lufthansa-Ausbesserungsbetriebe arbeiten für die Luftwaffe. Die Maschinen werden als Transporter eingesetzt. Zum 23. März 1945 wird der letzte Flugplan aufgestellt. Am 22. April 1945 startet eine Ju-52 zum letzten Flug der Lufthansa von Berlin-Tempelhof nach Warnemünde. Im Verlauf des Jahres wird die "alte" Lufthansa liquidiert.

Die neue Lufthansa

Bereits kurz nach dem Krieg versuchen einzelne Lufthanseaten wieder die Grundlage für den zivilen Luftverkehr zu schaffen. Jedoch gelingt es erst Anfang der 50er Jahre dies auf eine solide Basis zu stellen. Bald entwickelt sich die Lufthansa wieder zu einem profitablen und modernen Unternehmen, das Deutschland in der Welt repräsentieren darf.

Der Wiederaufbau, das Wirtschaftswunder und der kalte Krieg lassen es zu, dass in so kurzer Zeit wieder in Deutschland geflogen werden kann und darf. Lukrative Maschinen, günstige Preise und guter Service bei hoher Zuverlässigkeit lassen die Lufthansa schnell in die Gewinnzone fliegen.

In Köln wird das "Büro Bongers" gegründet. Dort erarbeiteten ehemalige Lufthanseaten Unterlagen, welche die Möglichkeit und Vorzüge einer deutschen Fluggesellschaft für die BRD aufzeigten.

Am 26. Juni 1952 beschließt das Bundeskabinett, dass für den geplanten Luftverkehr eine Vorbereitungsgesellschaft, die spätere LUFTAG, gegründet werden soll.

Die LUFTAG (Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf) wird am 6. Januar 1953 gegründet. Sie bereitet den Boden für die eigentliche Lufthansa. Im August wurden vier Lockheed L-1049 (Super-Constellation) geordert. Im November begann die Einstellung und Ausbildung von fliegerischem Personal.

Am 6. August 1954 beschließt die ordentliche Hauptversammlung der LUFTAG den Namen der Gesellschaft in »Deutsche Lufthansa AG« zu ändern. Das Stammkapital von 6 Millionen DM kommt vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen. Ende des Jahres sind bereits fast 600 Personen bei der "neuen" Lufthansa beschäftigt

Die Wiederaufnahme des innerdeutschen, von der Lufthansa betriebenen Flugverkehrs beginnt am 1. April. Es werden zunächst vier Convair CV 340 eingesetzt. Die ersten Verbindungen bestehen zwischen Hamburg, Düsseldorf, Köln/Bonn, Frankfurt am Main und München. Kurze Zeit später liefert Lockheed die erste Super-Constellation in einem Nonstopflug von New York nach Hamburg. Bereits einen Monat später werden die ersten Ziele im Ausland angeflogen. Im Juni erfolgt die Aufnahme in die IATA. Der planmäßige Nordatlantikdienst beginnt mit TWA-Piloten an den Steuern am 8. Juli. Bereits 2 Monate später wird der Nordatlantik das 100. mal überflogen. Die Verkehrsfliegerschule der Lufthansa in Hamburg wird am 1. Oktober eröffnet. Als neues Ziel kommt Stuttgart Anfang November hinzu. Die Chartergesellschaft Deutschen Flugdienst GmbH, aus der später die Condor Flugdienst GmbH hervorgeht, wird zusammen mit der Bundesbahn, dem Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Linie am 21. Dezember gegründet.

Die erste Super-Constellation mit rein deutscher Piloten-Besatzung startet Ende März erstmalig in die USA. Einen Monat später werden Montréal und Chicago als neue Ziel in Nordamerika erstmalig angesteuert. Die Verkehrsfliegerschule der Lufthansa in Bremen wird am 1. Mai eröffnet. Im August wird auch der Südamerikadienst mit den Zielen Rio de Janeiro, São Paulo und Buenos Aires wieder aufgenommen. Ab September fliegt die Lufthansa auch wieder in den nahen und mittleren Osten mit den Zielen Istanbul, Beirut, Bagdad und Teheran

Fünf neue Convair CV 440 befinden seit dem 2. April in der Flotte der Lufthansa. Die Verbindung nach Österreich wird Mitte April wieder aufgenommen. Eine Weiterentwicklung der Super-Constellation, die Lockheed Super-Star fliegt von Kalifornien 9300km nonstop nach Hamburg. Im Dezember erfolgt die Eröffnung eines Frachtdienstes von Deutschland in die USA. Dazu wird eine Douglas DC-4 gechartert.

Die neuen Lockheed Super-Star fliegen ab dem 5. Januar 1957 die Strecke Frankfurt/Main - New York nonstop im Passagierdienst. Wöchentlich finden jetzt 30 Transatlantikflüge statt. Das Gesamtverkehrsvolumen der Lufthansa steigt im Vergleich zum Vorjahr um gut 60 %. Zusammen mit der British European Airways (BEA) wird ein Europafrachtdienst eingerichtet. Die neuen Turboprop-Maschinen Vickers Viscount 814 kommen zur Flotte hinzu. Die Super-Constellation werden auf den Mittelstrecken eingesetzt. So kommen ab November Flüge nach Kairo zustande.

Die Lufthansa eröffnet ihren Nonstop-Frachtdienst von Frankfurt nach New York. Im April wird eine Linie nach Stockholm eingerichtet und im Mai wird auch Athen wieder angeflogen. Am 1. November 1959 stürzt eine Super-Constellation beim Landeanflug auf Rio de Janeiro ab, wobei 36 Tote zu beklagen waren. Im Winterflugplan stehen Karatschi, Bangkok und Kalkutta erstmals auf der Liste der Ziele.

Die 1960er jahre stehen im Zeichen des Fortschrittglaubens und des unbegrenzten Wachstums. Das Düsenflugzeug steht im Mittelpunkt des Interesses. Insbesondere auch neue Frachtfluglinien beschleunigen, wenn nötig, den Warentransport. Linienflüge in den Ostblock überwinden dabei ideologische Grenzen.

In diesem Jahr beginnt bei der Lufthansa das Düsenzeitalter. Mit der Boeing 707, die am 2. März in Hamburg eintrifft, wird auch die Lufthansa zu einem Vorreiter des Düsenzeitalters. Der erste Passagierflug mit der 707 findet am 13. März 1960 von Hamburg über Frankfurt nach New York statt.

Die Bangkokstrecke wird nach Tokio verlängert und auf die Boeing 707 umgestellt. Zu den Boeing 707 kommen 4 Boeing 720B hinzu, die ab dem 1. Juli die Mittelstrecken in den nahen und mittleren Osten bedienen. Ab dem 1. September wird ein Nachtpostflugnetz eingerichtet und von Convair 440- und Viscount-Maschinen bedient. Im Dezember wird in Kooperation mit der Seabord Worlds Airlines auch noch ein reiner Frachtdienst auf der Nordatlantikstrecke eingerichtet.

Die Lufthansa nimmt den Liniendienst mit Afrika wieder auf. Ab März wird zweimal wöchentlich Lagos in Nigeria angeflogen. Ab Mai wird Johannesburg mit Zwischenlandungen in Athen, Khartum, Nairobi und Salisbury angeflogen.

Die Super-Constellations werden immer mehr auf Kurzstrecken eingesetzt. Ab dem 1. April erfolgt probeweise der Einsatz in einem Airbusdienst, der ohne Buchung, Abfertigung und Bordservice auskommt. Die Preise für die innerdeutschen Strecken liegen auf dem Niveau der Bahnpreise. Die Bundesbahn legt dagegen Beschwerde ein. Auch wird Mallorca erstmalig angesteuert.

Die Mittelstreckenmaschinen Boeing 720 erfüllen die in sie gesetzten Erwartungen nicht. Am 21. März landet die erste Boeing 727. Dieser Typ wird daraufhin zum standardmäßigen Kurz- und Mittelstreckenflugzeug der Lufthansa. Auf der Strecke Frankfurt-Hamburg-Kopenhagen-Anchorage-Tokio wird erstmals im Liniendienst der Nordpol überflogen.

Der 5. Kontinent, Australien, wird ab dem 1. April angeflogen. Auch im Frachtverkehr zieht jetzt das Düsenflugzeug ein. Anfang November wird die erste Boeing 707 in Frachtversion ausgeliefert. Man bestellt 10 Boeing 727 in einer Fracht/Passagierausführung. Zwischen den beiden Einsatzmöglichkeiten besteht eine Möglichkeit, schnell zu wechseln (Quick Change).

Ab Januar wird Tunis angeflogen. Über New York wird jetzt auch die Westküste Südamerikas erreicht. Am 28. Januar stürzt eine CV 440 in Bremen ab. Alle 46 Menschen an Bord sterben. Mit Prag wird die erste Stadt im damaligen Ostblock angeflogen. Bereits am 6. April erfolgt ein Charterflug nach Moskau. Eine weitere Tochtergesellschaft, die Lufthansa Service GmbH, wird am 1. Juli gegründet. Der Airbusdienst wird wieder eingestellt, nachdem die Bundesbahn eine Preiserhöhung durchgesetzt hatte, die den Dienst nicht mehr attraktiv erscheinen ließ. Ab Dezember wird eine Strecke nach Khartum, Entebbe und Daressalam in den Flugplan aufgenommen. Um dort angemessene Unterbringungsmöglichkeiten für Fluggäste bereitstellen zu können, beteiligt sich die Lufthansa an der Deutschen Hotelgesellschaft für Entwicklungsländer mbH. Ende 1966 verfügt die Lufthansa über insgesamt 54 Flugzeuge, davon 31 mit Düsentriebwerken.

Es wird eine neue Linie nach Bogota eingerichtet. Die Länder im Ostblock werden zunehmend für die Lufthansa interessant. Es entstehen Linien nach Belgrad, Zagreb, Bukarest sowie Budapest. Am 6. Oktober endet der Einsatz von Langstreckenkolbenmotorflugzeugen, die letzte Super-Constellation wird ausgemustert.

Am 1. Januar wird die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Chartergesellschaft Südflug übernommen. Die ersten der neuen Kurzstreckenflugzeuge Boeing 737 landet im Februar in Hamburg. Um den gewachsenen Ansprüchen des Luftverkehrs gerecht zu werden, schließt sich die Lufthansa mit der Air France, der Sabena und der Alitalia zur ATLAS-Gruppe zusammen. Neben Helsinki, Genua und Neapel wird auch Tel Aviv angeflogen.

Am 13. Oktober wird die Lufthansa-Maschine Landshut auf dem Flug von Palma de Mallorca nach Frankfurt von vier palästinensischen Terroristen entführt und am 18. Oktober von der GSG 9 in der Operation Feuerzauber befreit.

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