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Albert Hensel (Rechtswissenschaftler)

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Albert Hensel (* 9. Februar 1895 in Berlin; † 18. Oktober 1933 in Pavia, Italien) war ein deutscher Steuerrechtler, der aber auch staatsrechtlich bedeutsame Arbeiten verfasste.

Leben

Albert Hensel habilitierte sich in Bonn, wurde dort Professor, dann Ordinarius für Öffentliches Recht an der Universität Königsberg (1929 - 1933). Nach seiner zwangsweisen Beurlaubung als Folge des "Arierparagraphen" im April 1933 (seine Mutter war jüdisch) reiste er zu Studienzwecken nach Pavia, wo er an einem Herzleiden starb.

Hensel war der Sohn des bekannten Mathematikprofessors Kurt Hensel. Zu seinen Vorfahren zählten der Philosoph Moses Mendelssohn und die Schwester des Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy, Fanny Hensel. 1917 legte er als Soldat von 22 Jahren sein erstes Buch, eine Studie über Beethoven, vor.

Mit dem Steuerrecht kam er während einer kurzen Tätigkeit beim Finanzamt Marburg in Berührung. Seit 1923 beamteter außerordentlicher Professor in Bonn, veröffentlichte er mit 29 Jahren sein Hauptwerk, eine umfassende wissenschaftlich-systematische Bearbeitung des deutschen Steuerrechts. Das Buch wurde 1927 und 1933 neu aufgelegt und auch ins Italienische und Japanische übersetzt.

Ehrung

Von der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft wird jährlich der Albert-Hensel-Preis an einen jungen Wissenschaftler verliehen.

Werke

  • Beethoven - der Versuch einer musik-philosophischen Darstellung, 1917
  • Der Finanzausgleich im Bundesstaat in seiner staatsrechtlichen Bedeutung, 1922
  • Steuerrecht (3 Auflagen, 1924-33
  • Grundrechte und politische Weltanschauung, 1931
  • Kommunalrecht und Kommunalpolitik in Deutschland, 1928
  • Grundrecht und politische Weltanschauung, 1931
  • Deutsches Reichs- und Landesstaatsrecht, 1931
  • System des Familiensteuerrechts und andere Schriften, 2000

Literatur

  • Tilitzki, Christian Die Beurlaubung des Staatsrechtslehrers Albert Hensel im Jahre 1933. Ein Beitrag zur Geschichte der Königsberger Universität In: Mendelssohn-Studien (2001) 12, S. 243 - 261 ISSN 0340-8140