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Wurminfektionen der Katze

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Katzenwürmer sind verschiedene Wurmarten, welche Katzen befallen. Es gibt zwei Gruppen von Würmern, unterteilt in Rund- und Bandwürmer, die besonders oft Katzen befallen.

Erkrankungen durch Rundwürmer

Bei Katzen parasitieren verschiedene Vertreter der Rundwürmer, vor allem Spulwürmer, Haken-, Lungen- und Magenwürmer.

Spulwurmbefall

Hauptartikel: Spulwurmbefall der Katze
Toxocara mystax

Der häufigste Spulwurm bei Katzen ist Toxocara mystax, seltener ist der Befall mit Toxascaris leonina. Beide Spulwurmarten kommen weltweit vor und der Spulwurmbefall ist eine sehr häufig auftretende Endoparasitose. Die bis zu 10 cm langen adulten Spulwürmer leben im Dünndarm. Die Wurmweibchen produzieren sehr viele Eier, die mit dem Kot in die Umwelt gelangen. In den Eiern entwickeln sich nach etwa vier Wochen die infektiösen Larven.

Infektionswege

Datei:Spulwurmei Wikipedia.jpg
Das etwa 85 µm große Ei von Toxocara mystax

Die Ansteckung erfolgt stets peroral und kann auf drei Wegen erfolgen:

  • über die Aufnahme mit Larven infizierter Transportwirte,
  • von der Katzenmutter auf ihre Welpen über die Muttermilch (nur bei T. mystax) oder
  • als Schmutzinfektion durch Aufnahme larvenhaltiger Eier.

Prinzipiell benötigen Spulwürmer keine Zwischenwirte. Dennoch ist die Ansteckung über Transportwirte wie Nagetiere der häufigste Infektionsweg bei erwachsenen Katzen. Die Transportwirte infizieren sich durch Aufnahme von infektiösen Larven aus mit Katzenkot verunreinigten Böden oder Nahrungsmitteln. Die Larven wandern im Transportwirt durch die Darmwand über den Blutkreislauf in die Muskulatur oder innere Organe, entwickeln sich in ihnen aber nicht zu adulten Würmern. Bei der Verdauung werden die Larven aus den Beutetieren freigesetzt und wandern für etwa drei Wochen in die Darmwand, um dann wieder in das Darmlumen zurückzukehren.

Bei einer Schmutzinfektion nimmt die Katze selbst larvenhaltige Eier auf. Die Larven werden im Magen freigesetzt und durchbohren ebenfalls die Magen- oder Dünndarmwand. Über den Blutkreislauf gelangen sie in die Lunge und bohren sich dort in die luftführenden Hohlräume. Von hier aus werden sie hochgehustet und gelangen durch Abschlucken des Sputums wieder in den Dünndarm, wo sie sich zu den adulten Würmern häuten. Dieser Vorgang dauert etwa acht Wochen. Bei T. mystax können die Larven – ähnlich in den Transportwirten – aber auch über den Blutweg von der Lunge in andere Organe (unter anderem die Milchdrüse) wandern und dort ein Ruhestadium in abgekapselten Knötchen einnehmen.

Die hormonell ausgelöste Mobilisierung ruhender Larven in der Milchdrüse zum Ende der Trächtigkeit ist die Basis des dritten Infektionsweges, welcher der häufigste bei Katzenwelpen ist. Die über die Milch ausgeschiedenen Larven gelangen in den Darm der Kätzchen und verhalten sich im weiteren wie bei der Infektion über Transportwirte.

Klinisches Bild

Toxocara mystax ist ein Zoonoseerreger.

Hakenwurmbefall

Hakenwürmer (häufig: Ancylostoma tubaeforme; selten:Ancylostoma caninum, Uncinaria stenocephala) sind 1,2 cm lange Dünndarmparasiten, die Erkrankungen wie Abmagerungen, Blutmangel oder Durchfall hervorrufen können. Zudem besteht eine Infektionsgefahr beim Menschen.

Magenwurmbefall

Magenwürmer (vor allem Ollulanus tricuspis) sind bis zu einem Zentimeter lang und besiedeln die Magenschleimhaut.

Lungenwurmbefall

Lungenwürmer (Aelurostrongylus abstrusus) sind bis zu einem Zentimeter lang und besiedeln die Lunge.

Bandwürmer

Zu den Bandwürmern zählt man den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum), einen etwa fünfzig cm langen Wurm, der nicht nur bei Katzen Infektionen, Juckreize oder Verdauungstörungen auslöst und durch Flöhe auf den Menschen übertragen wird. Dagegen ist der Echinococcus multiloculraris (kleinster Bandwurm mit nur 0,4 cm) ungefährlich für Katzen, aber umso lebensbedrohlicher im Menschen, der innere Blutungen in Dickdarm und Dünndarm verursacht und in Blutgefäßen und der Blase lebt. Er wird durch Kot und Urin ausgeschieden.

Übertragung

Durch Kontakt von Speichel zum Menschen können Eier übertragen werden, die bei unzureichender Hygiene an den betroffenen Stellen bei Einnahme in den Magen gelangen können. Von dort aus haben die Eier genug Möglichkeiten, sich zu entwickeln und nach weiterem Verlauf zu vermehren. Weitere Überträger von Würmern:

Behandlung

Einige Katzen tragen Würmer ihr Leben lang mit sich herum. Es gibt verschiedene Arten der Entwurmung. Katzenwürmer sollte man zügig durch Wurmkuren entfernen, welche aber nicht gerade billig sind und häufiger angewendet werden müssen. Hauskatzen sollten in vier Jahren im Abstand von drei Monaten behandelt werden, freigängige Katzen jeden zweiten Monat fünf bis sechs Jahre lang.

Literatur

Regine Ribbek und Steffen Rehbein: Parasitosen. In: Marian C. Horzinek et al. (Hrsg.): Krankheiten der Katze. Enke-Verlag, 4. Auflage 2005, S. 326–327. ISBN 3-8304-1049-2