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Coupé

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Audi 100 Coupé S, ein klassisches Coupé mit B-Säule
Goggomobil Coupé – Die Bezeichnung Coupé wurde auch für weniger sportliche Limousinen verwendet
Bentley Continental GT. Ein moderner Gran Turismo.
Lancia Kappa Coupé. Typisch für viele Coupés: extern gefertigt (Carrozzeria Maggiora) und in geringen Stückzahlen (hier nur 3262).

Ein Coupé (sprich Kupee) ist eine Sonderform der Limousine als geschlossenes Fahrzeug.

Gegenüber der Limousine haben als Coupé bezeichnete Fahrzeuge häufig keine B-Säule und dadurch ein in der Regel kürzeres, gewölbteres und auslaufendes Dach. Insgesamt zeichnet sich ein Coupé durch fließende Linien aus.

In der klassischen Definition haben Coupés zwei Türen und rahmenlose Scheiben. Im Zuge der starken Diversifizierung innerhalb der klassischen Fahrzeugklassen wird die Verwendung des Begriffs in erster Linie auf eine fließende Dachlinie reduziert. So bezeichnen die Hersteller auch den viertürigen Mercedes CLS und VW Passat CC als Coupé. Ferrari unterscheidet traditionell zwischen Coupé und Berlinetta (ital. Verkleinerungsform von „Berlina“; dt. etwa: kleine Limousine). Alle Berlinettas von Ferrari sind Zweisitzer mit geschlossenem Cockpit.

Herkunft des Begriffes

Der Name Coupé stammt von einer vierrädrigen Kutsche mit zwei Sitzplätzen in der Kabine, bei welcher der Fahrer weit vorne und außerdem draußen saß. Von der Seite betrachtet sah dieses Fahrzeug aus wie eine viersitzige Kutsche, bei der man den Teil, wo sich normalerweise die vorderen Sitzplätze befinden, abgeschnitten (franz.: coupé) hätte.

Begriffsentwicklung

Auch bei Kraftfahrzeugen wurden mit dem Begriff Coupé anfangs Fahrzeuge beschrieben, die im Gegensatz zu einer Limousine nicht vollständig geschlossen waren. Bei diesen saß der Chauffeur vorne im Fahrzeug ohne ein Dach im Freien, während die Fahrgäste hinten in einem geschlossenen Abteil Platz fanden. Ein Beispiel hierfür ist das Bugatti Royale Coupé „Napoleon“.

In den 1950er Jahren wurde der Begriff Coupé für besonders sportliche oder exklusive Limousinen mit zwei Türen, aber auch für Sportwagen verwendet. Coupés hatten in dieser Zeit oft nur zwei Sitzplätze. Seit den 1960er und 1970er Jahren wurde der Begriff Coupé zunehmend für sportliche, zweitürige Limousinen, welche oft auch mit einem flach abfallenden Schrägheck ausgestattet waren verwendet. Diese Fahrzeuge verfügten meist über mehr als zwei Sitzplätze, jedoch waren die Sitzplätze auf der Rücksitzbank meist sehr beengt und daher wenig komfortabel.

Verallgemeinerungen des Begriffes

Der Begriff wird bisweilen für Fahrzeuge verwendet, die nicht in allen Kriterien mit der Definition eines Coupés übereinstimmen. Dies sind häufig Wagen, die ebenso exklusiv sind, aber in der Bauform eher eine Mischform vorweisen, wie etwa der Renault Avantime - als "Van-Coupé" oder der Mercedes CLS als "viertüriges Coupé". Bis in die späten 1990er Jahre wurde der Begriff von manchen Herstellern aus Verkaufsgründen auch auf 3-türige Limousinen angewendet, da davon zumeist Abstand genommen wurde ist anzunehmen das Kunden diesen Trick erkannten. So wird aber die dreitürige Variante der Mercedes-Benz A-Klasse immer noch als Coupé vermarktet, die mit dem ursprünglichen Verständnis des Begriffs „Coupé“ nichts gemeinsam hat. Zur Schärfung des Begriffs trug der Opel Astra bei: Der Wagen wurde als 3-türige Variante bei Opel gefertigt, sowie als Coupé in Kleinserie von Bertone.

Streitstand

Mercedes-Benz CLS: Moderne Modelle lassen sich mit dem klassischen Coupé-Begriff oft nicht mehr in Einklang bringen.

Heute definiert sich ein mit dem Begriff Coupé bezeichnetes Fahrzeug wesentlich dadurch, dass es gewisse Eigenschaften einer Limousine (z. B. B-Säule) nicht aufweist, und deren exklusivere Karosserievariante darstellt. Einige Limousinen greifen auch Designzitate der Coupés auf: So werden etwa die B-Säulen versteckt (Mercedes-Benz CLS) oder die Fond-Türen hinten angeschlagen (sog. Selbstmördertür, z. B. beim Mazda RX-8).

Der ursprünglichen Definition eines Coupés entsprechen diese Fahrzeuge dann aber unstreitig nicht mehr. Aus Angst vor einer völligen Verwässerung des Begriffes lehnen viele es ab, solche Fahrzeuge als Coupés zu bezeichnen. Allerdings hat die Chevrolet Motor Company 1957 das berühmte „’57 Chevy Bel Air Coupé“ als identisches, jedoch 4-türiges Fahrzeug angeboten – ohne B-Säule, mit zwei durchgehenden Sitzbänken und identischer Dachform; unter dem Namen „Bel Air – 4-door Coupé“.

Beispiele für coupé-ähnliche Fahrzeuge

Siehe auch