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Atlantische Hurrikansaison 2008

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Atlantische Hurrikansaison 2008
Aktive Systeme Gustav, Hanna
Bildung des
ersten Sturms
31. Mai (Arthur)
Auflösung des
letzten Sturms
Saison aktiv bis 30. November
Stärkster Sturm Gustav – 942 hPa (mbar),
150 kn (278 km/h)
Tropische Tiefs 8
Stürme 8
Hurrikane 3
Schwere Hurrikane (Kat. 3+) 2
Opferzahl gesamt 114 + 15 indirekte
Gesamtschaden 1,6 Milliarden $ (2008)
Atlantische Hurrikansaison
2006, 2007, 2008, 2009, 2010

Die Atlantische Hurrikansaison 2008 begann offiziell am 1. Juni und wird am 30. November enden. Innerhalb dieser Periode bilden sich die meisten tropischen Stürme, da nur zu dieser Zeit geeignete Bedingungen, wie etwa ein warmer Ozean, feuchte Luft und wenig Windscherung, existieren, um die Bildung von Tropischen Wirbelstürmen zu ermöglichen.

Stürme im östlichen Pazifischen Ozean sind Bestandteil der Pazifischen Hurrikansaison 2008.

Saisonprognosen

Voraussagen tropischer Wirbelsturmaktivitäten
für die Saison 2008
Quelle Datum
Stürme
Anzahl der
Hurrikane

Kat. 3+
CSU Durchschnitt (1950–2000)[1] 9,6 5,9 2,3
NOAA Durchschnitt (1950–2005)[2] 11,0 6,2 2,7
Rekordwerte (hoch) 28 15 8
Rekordwerte (niedrig) 4 2 0
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
CSU 7. Dezember 2007 13 7 3
CSU 9. April 2008 15 8 4
NOAA 22. Mai 2008 12–16 6–9 2–5
CSU 3. Juni 2008 15 8 4
UKMO 18. Juni 2008 15* k. A. k. A.
Tatsächliche Aktivität 7 3 2
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
* Vorhersage nur für die Periode Juli–November

Voraussagen über die Aktivität der kommenden Hurrikansaison werden jedes Jahr durch die anerkannten Hurrikanexperten Philip J. Klotzbach und William M. Gray und ihren Mitarbeitern an der Colorado State University und separat durch die Meteorologen der NOAA erstellt.

Klotzbachs Team definierte die durchschnittliche Anzahl von Stürmen pro Saison im Durchschnitt (1950–2000) auf 9,6 tropische Stürme, 5,9 Hurrikane und 2,3 schwere Hurrikane (also solche, die auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala mindestens in die Kategorie 3 eingestuft werden). Eine normale Saison, wie sie durch die NOAA festgelegt wurde, besteht aus 9–12 benannten Stürmen, von denen 5–7 Hurrikanstärke erreichen und 1–3 schwere Hurrikane werden.[1][2]

Prognosen vor Beginn der Saison

Am 7. Dezember 2007 sagte Klotzbachs Team in einer ersten Prognose für die atlantische Hurrikansaison 2008 eine überdurchschnittliche Aktivität mit 13 benannten Stürmen voraus. Durch das Team wird erwartet, dass davon sieben Stürme zu einem Hurrikan werden, wobei drei von ihnen die Kategorie 3 erreichen.[1] Am 9. April 2008 wurden diese Zahlen durch das Team um Dr. Philip J. Klotzbach nach oben revidiert. Im Jahr 2008 werden nun 15 benannte Stürme erwartet. Acht Stürme sollten sich in Hurrikane verstärken, wobei 4 die Kategorie 3 erreichen würden.[3]

Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) geht in ihrer Prognose, die am 22. Mai veröffentlicht wurde, von einer Saison mit leicht überdurchschnittlicher Aktivität aus. Nach den Einschätzungen erwartet die NOAA 12–16 benannte tropische Stürme, von denen 6–9 die Intensität eines Hurrikans erreichen, 2–5 dieser Hurrikane werden zu schweren Hurrikanen. Demnach wird die diesjährige Saison durch den jahrzehntelangen Zyklus von ozeanischen und atmosphärischen Gegebenheiten, die seit 1995 die Hurrikanaktivität ansteigen ließ sowie den erwarteten Effekt durch La Niña bestimmt. Die Prognose des Climate Prediction Centers der NOAA stützt sich auf Vergleich vergangener Hurrikansaisons mit ähnlichen Gegebenheiten.[4]

Siehe auch: Experten sagen aktive Hurrikansaison im Atlantischen Ozean voraus – Wikinews-Artikel

Prognosen im Laufe der Saison

Klotzbach und Gray bestätigten in ihrer aktualisierten Vorhersage am 3. Juni ihre Vorhersage vom 9. April 2008 mit 15 Stürmen, 8 Hurrikanen und 4 schweren Hurrikanen.[5]

Am 18. Juni veröffentlichte das britische Met Office (UKMO) seine Annahme, das sich zwischen Juli und November 15 tropische Stürme bilden, wobei keine Aussage über die Verteilung dieser Stürme nach ihrer Intensität gemacht wurde. [6]

Stürme

Tropischer Sturm Arthur

Dauer 31. Mai2. Juni
Intensität 65 km/h, 1005 hPa

Am 31. Mai entstand im Golf von Honduras der erste tropische Sturm der atlantischen Hurrikansaison. Das System zog in westlicher Richtung und befand sich bereits zum Zeitpunkt der Aufstufung zum tropischen Sturm über der Halbinsel Yucatán. Trotz der geographischen und zeitlichen Nähe zu dem pazifischen Tropensturm Alma handelte es sich um ein eigenständiges System.[7]

Hurrikan Bertha

Dauer 3. Juli20. Juli
Intensität 195 km/h, 948 hPa

Hauptartikel: Hurrikan Bertha (2008)

Am 1. Juli löste sich eine tropische Welle von der Küste Westafrikas,[8] die sich am 3. Juli in Verbindung mit einem oberflächennahen Tiefdruckgebiet so weit entwickelt hatte, dass das NHC das System als zweites tropisches Tiefdruckgebiet des Jahres im atlantischen Becken einstufte.[9] Sechs Stunden später wurde das System zum Tropischen Sturm Bertha hochgestuft.[10] Am 7. Juli erreichte Berta als erster Sturm der atlantischen Hurrikansaison 2008 Hurrikanstärke.[11] Die rapide Intensivierung setzte sich fort und am Nachmittag war Bertha mit einem gut ausgebildete Auge und Windgeschwindigkeiten von 195 km/h zu einem Kategorie-3-Hurrikan geworden. Aufgrund von Windscherung verlor Bertha vorübergehend an Stärke und wurde am 8. Juli in die Kategorie 1 der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala zurückgestuft. Bertha intensivierte sich jedoch wieder und bildete am 9. Juli erneut ein Auge, woraufhin das NHC den Hurrikan wieder in die Kategorie 2 hochstufte.[12] Am 10. Juli schwächte sich das System, aufgrund einer zyklischen Eyewall-Neubildung, wieder in die Kategorie 1 ab. Nach und nach änderte sich die Zugrichtung Berthas von West auf Nord-Nordwest. Am 12. Juli verringerte sich südöstlich von Bermuda die Vorwärtsgeschwindigkeit und Bertha verblieb fast stationär, was die Abschwächung zum tropischen Sturm am 13. Juli begünstigte. Aufgrund eines Hochdruckrückens änderte sich die Zugrichtung von Bertha zunächst auf Nordosten und dann nach Südosten, bis der Sturm unter Einfluss der Westwindzone geriet und endgültig eine nordöstliche Richtung einschlug. Am 18. Juli konnte sich Bertha nochmals zu einem Kategorie-1-Hurrikan intensivieren.[13] Die Zuggeschwindigkeit nach Nordosten beschleunigte sich und über kälterem Wasser verlor der Sturm an Stärke. Am 20. Juli erklärte das NHC Bertha für außertropisch.

Tropischer Sturm Cristobal

Dauer 18. Juli23. Juli
Intensität 100 km/h, 1000 hPa

Am 18. Juli beobachtete das NHC ein Tiefdrucksystem vor der Küste Georgias und South Carolinas und urteilte, dass sich daraus ein tropisches Tiefdruckgebiet bilden könne, weil die Bedingungen in der unmittelbaren Umgebung des Systems für eine weitere Entwicklung günstig waren.[14] Einige Stunden später erklärte das NHC das System zum Tropischen Tiefdruckgebiet Drei und am 19. Juli um 14:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr UTC) zum Tropischen Sturm Cristobal, als sich das Zentrum des System etwa 160 km östlich von Charleston und 365 km südwestlich von Cape Hatteras befand.[15] Das System wanderte parallel zur Atlantikküste von South und North Carolina nach Nordosten.

Hurrikan Dolly

Dauer 19. Juli25. Juli
Intensität 155 km/h, 964 hPa

Hauptartikel: Hurrikan Dolly (2008)

Am 20. Juli existierte bereits seit mehreren Tagen ein Tiefdruckgebiet in der Karibik, das langsam in west-nordwestlicher Richtung zog und das es trotz heftiger Winde in der Stärke eines tropischen Sturms und dem Existieren einer ausreichenden Konvektion zunächst nicht schaffte, eine oberflächennahe Zirkulation aufzubauen. Das System wurde durch das NHC am 20. Juli als tropischer Sturm Dolly klassifiziert.[16] Dolly zog am 21. Juli als schwacher, schlecht entwickelter tropischer Sturm über den äußersten Norden der Halbinsel Yucatán hinweg und gelangte im Tagesverlauf in den westlichen Golf von Mexiko. Der Sturm zog dann weiter in Richtung der Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten nordwestwärts. Am 22. Juli erreichte Dolly Hurrikanstärke und am Tag darauf stellte das NHC andauernde Spitzenwindgeschwindigkeiten von über 155 km/h fest.[17] Das Sturmzentrum zog am 23. Juli gegen 13:00 Uhr Ortszeit mit andauernden Windgeschwindigkeiten von über 155 km pro Stunde über South Padre Island hinweg, der Luftdruck betrug zu diesem Zeitpunkt 965 hPa.

Die Regenfälle verursachten in Guatemala Erdrutsche, denen 17 Personen zum Opfer fielen.[18] In Texas und Mexiko hinterließ der Hurrikan keine Verluste an Menschenleben, verursachte jedoch große Sachschäden. Der Sturm löste sich am 25. Juli über dem Norden Mexikos auf, das Resttief wanderte mit heftigen Regenfällen über New Mexico und den Westen von Texas nordwärts.

Tropischer Sturm Edouard

Dauer 3. August7. August
Intensität 100 km/h, 997 hPa

Im Nordosten des Golfs von Mexiko formierten sich Anfang August Schauer und Gewitter,[19] aus denen am 3. August die fünfte tropische Depression der Saison hervorging. Es verstärkte sich und am 3. August gab das NHC dem System den Namen „Edouard“. Der Sturm zog westwärts die Golfküste entlang und entwickelte sich zu einem starken tropischen Sturm. Am 5. August erreichten die die andauernden Winde bei einem Kerndruck von zeitweise 996 hPa Geschwindigkeiten bis etwa 100 km/h, mit Spitzenböen bis etwa 120 km/h. Am Morgen des 5. August überquerte das Sturmzentrum bei Port Arthur die texanische Küste nahe der Grenze zu Louisiana. Dabei gab es überwiegend nur leichte Schäden, zeitweise waren aber bis zu 37.000 Menschen von der Stormversorgung abgeschnitten. Örtlich fielen mehr als 100 mm Niederschlag, aufgrund der vereinzelten Sturzfluten wurden aber keine Personenschäden gemeldet. Am 7. August stellte das NHC fest, dass eine weitere Entwicklung Edouards nicht zu erwarten ist.

Tropischer Sturm Fay

Dauer 15. August26. August
Intensität 100 km/h, 986 hPa

Am 10. August bildete sich eine Tropische Welle in der Nähe der Kapverdischen Inseln, die über den Atlantischen Ozean westwärts zog. Sie intensivierte sich kontinuierlich und erreichte bald Windstärken, die für einen Tropischen Sturm üblich sind. Allerdings fehlte ein wichtiges Kriterium zur Klassifizierung als tropisches Tiefdruckgebiet, eine geschlossene Zirkulation.[20] Als das System über die Inseln über dem Winde und Puerto Rico hinweg zog, verursachte es dort heftige Regenfälle. Gegen Abend des 15. August bildete sich eine solche Zirkulation und das System wurde zum Tropischen Sturm Fay erklärt.[21] Fay bewegte sich weiter in westlicher Richtung über Hispaniola hinweg, wo er für heftige Überschwemmungen sorgte, wobei mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen sind. In Haiti stürzte ein vollbesetzter Bus mit rund 60 Personen in einen Fluss, wobei rund die Hälfte de Passagiere ertranken. In Kuba wurden rund 4000 Menschen aus niedrig liegenden Gebieten bzw. die am Rande von Flüssen und Bächen wohnen, evakuiert. Fay brachte dort vor allem in den südlichen Küstenregionen der östlichen Provinzen (Guantánamo, Santiago de Cuba und Granma) sowie in Zentralkuba heftige Regenfälle mit sich, die sich vor allem in den östlichen Ausläufern bildeten. Die höchste Niederschlagsmenge wurde in Agabama, Sancti Spíritus gemessen. Hier fielen nach Angaben des Meteorologischen Instituts Kubas 463 Millimeter Regen innerhalb von 24 Stunden. Es wurden Dächer von Häusern abgedeckt und Bäume entwurzelt, was zu Störungen in der Stromversorgung führte und Telefonleitungen unterbrach. Auch traten Flüsse und Bäche über die Ufer. Menschen kamen hier nach offiziellen Angaben jedoch nicht zu Schaden.[22][23][24] Wieder über dem offenen Wasser zog Fay nordwärts und überquerte am 18. August gegen 15:00 Uhr Ortszeit Key West.[25] Ein westlich und nordwestlich des Sturms liegender Trog lenkte Fay nach Nordosten ab. Deswegen verbrachte der Sturm weniger Zeit über dem Wasser und intensivierte sich nicht stark wie erwartet. Gegen 5:00 Uhr Ortszeit am 19. August überquerte Fay die Küstenlinie des Festlands bei Cape Romano südlich von Naples.[26] Fay überquerte den Süden Floridas. Über Land intensivierte sich der Sturm unerwartet und blieb zunächst mit andauernden Windgeschwindigkeiten von 100 km/h knapp unter Hurrikanstärke.[27] Über der Osthälfte Südfloridas kam die Vorwärtsgeschwindigkeit fast zum Stillstand und Fay schwächte sich leicht ab, um am frühen Morgen des 20. August etwa 25 km südlich von Melbourne über das warme Wasser des Atlantischen Ozeans zu gelangen. Über dem Ozean begann Fay erneut mit der Intensivierung, wurde aber von einem Hochdruckrücken erfasst und zunächst nach Norden abgelenkt. Nachdem der Sturm bei Cape Canaveral für einen Tag fast zum Stillstand kam, überschritt das Zentrum bei Flagler Beach erneut die Küste und wandte sich westwärts. Fay überquerte den Norden Floridas in der Gegend um Gainesville (Florida) und das Sturmzentrum gelangte im Big Bend südlich von Tallahassee zunächst erneut über Wasser, zog aber dann über das Florida Panhandle im Bereich nördlich von Cape San Blas.

Weblink: Wunderground.com: Animation des Regenradars (Englisch)


Hurrikan Gustav

Dauer 25. August – aktiv
Intensität 240 km/h, 942 hPa

Das tropische Tiefdruckgebiet Sieben entwickelte sich am 25. August etwa 415 km südöstlich von Port-au-Prince, Haiti. Es bewegt sich in nordwestlicher Richtung[28] und wurde am 25. August zum tropischen Sturm „Gustav“ hochgestuft. Nachdem durch ein Hurrikan-Aufklärungsflugzeug eine maximale Windstärke um 130 km/h festgestellt wurde, stufte das NHC „Gustav“ am 26. August um 6:20 Uhr UTC (2:20 EDT) zum Hurrikan der Stufe 1 hoch.[29] Der Hurrikan zog über die Halbinsel Tiburon im Süden von Haiti hinweg und wandte sich dann westwärts. Er verlor an Kraft und wurde daher am späten Abend des 27. August zum tropischen Sturm herabgestuft.[30] Die Zugbahn verlief in dieser Phase weiter südlich als erwartet, weswegen der Einfluss von Land die weitere Intensivierung zunächst verhinderte.[31] In der Nacht zum 29. August zog der Sturm über Jamaika hinweg.

Nachdem sich das Sturmzentrum wieder über dem Wasser des Karibischen Meeres befand, intensivierte sich Gustav wieder zum Hurrikan. Nach offiziellen Angaben forderte der Hurrikan allein in der Karibik 78 Menschenleben, 59 davon in Haiti. Die Tageszeitung Jamaica Gleaner berichtete, dass in Jamaica zeitweilig 41 Prozent der Bevölkerung von der Stromversorgung abgeschnitten waren. US-Präsident George W. Bush rief, genau am dritten Jahrestag des Hurrikans Katrina, den Notstand für den Bundesstaat Louisiana aus.[32] Nach Passieren der Kaimaninseln wurde Gustav am Vormittag des 30. August als Kategorie-3-Hurrikan zum zweiten schweren Hurrikan des Jahres. Er bewegte sich weiter in nordwestlicher Richtung auf West-Kuba zu. In der Nähe der zu Kuba gehörenden Insel Isla de la Juventud erreichte er gegen 14 Uhr (18 Uhr UTC) mit Windgeschwindigkeiten von rund 230 km/h die Stufe 4, die zweithöchste Kategorie der fünfstufigen Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala. Kurz nach 18 Uhr Ortszeit (0 Uhr des 31. August UTC) betrat das Zentrum des Sturms in der Nähe der Stadt Carraguao, in der westlichsten Provinz Pinar del Río und rund 100 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Havanna, mit Windgeschwindigkeiten von 240 km/h kubanisches Festland, wo zuvor 12.900 Personen aus gefährdeten Zonen evakuiert und rund 7000 Urlauber in Sicherheit gebracht worden waren.[33] Es sind zahlreiche Häuser zerstört und Stromleitungen unterbrochen.[34] Die Einwirkung des Landes schwächte den Hurrikan über Kuba zwar stärker ab, als ursprünglich angenommen,[35] trotzdem zog Gustav als Kategorie-3-Hurrikan in nordwestlicher Richtung über den Golf von Mexiko.

In den Vereinigten Staaten wurde den Bewohnern der Küstenregionen in den Bundesstaaten Louisiana und Mississippi mitgeteilt, dass sie sich auf eine mögliche Evakuierung vorbereiten sollten. Am 31. August wurde die Evakuierung von New Orleans angeordnet.[36]

Weblink: Satellitenbild von Hurrikan Gustav über Kuba und Jamaika


Tropischer Sturm Hanna

Dauer 28. August – aktiv
Intensität 95 km/h, 999 hPa

Das achte tropische Tiefdruckgebiet des Jahres bildete sich am 28. August etwa 575 km ost-nordöstlich der nördlichen Inseln über dem Winde;[37] im Tagesverlauf entwickelte es sich zum tropischen Sturm Hanna. Am 2./3. September 2008 wird Hanna über den Bahamas erwartet.


Accumulated Cyclone Energy (ACE)

ACE (104 kt2) – Sturm
1 28,4 Bertha 4 1.53 Edouard
2 5,31 Dolly 5 0,37 Arthur
3 3,06 Cristobal Total: 39,0

Die nebenstehende Tabelle zeigt die ACE für jeden Sturm dieses Jahres. Die ACE beschreibt die Energie eines tropischen Sturms, indem die Stärke eines Sturms mit der Dauer multipliziert wird, das heißt, lange andauernde Stürme, sowie starke Stürme haben einen hohen ACE-Wert. Traditionell werden von der NOAA lediglich Stürme mit Windgeschwindigkeiten von über 34 Knoten (63 km/h) erfasst.

Zeitverlauf der Saison

Hurrikan Dolly (2008)Hurrikan Bertha (2008)

Sturmnamen

In der atlantischen Hurrikansaison 2008 werden die folgenden Namen verwendet. Diese Liste wird im Jahre 2014 wieder verwendet, vorbehaltlich der Namen, die durch die World Meteorological Organization im Frühjahr 2009 möglicherweise ersetzt werden. Diese Liste ist identisch mit der Liste für die Atlantische Hurrikansaison 2002, mit Ausnahme der Namen Ike und Laura, die Isidore und Lili ersetzt haben.

  • Arthur
  • Bertha
  • Cristobal
  • Dolly
  • Edouard
  • Fay
  • Gustav (aktiv)
  • Hanna (aktiv)
  • Ike (nicht vergeben)
  • Josephine (nicht vergeben)
  • Kyle (nicht vergeben)
  • Laura (nicht vergeben)
  • Marco (nicht vergeben)
  • Nana (nicht vergeben)
  • Omar (nicht vergeben)
  • Paloma (nicht vergeben)
  • Rene (nicht vergeben)
  • Sally (nicht vergeben)
  • Teddy (nicht vergeben)
  • Vicky (nicht vergeben)
  • Wilfred (nicht vergeben)

Siehe auch

Commons: Atlantische Hurrikansaison 2008 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Philip J. Klotzbach und William M. Gray: Extended Range Forecast of Atlantic Seasonal Hurricane Activity and U.S. Landfall Strike Probability for 2008. Colorado State University, 7. Dezember 2007, abgerufen am 22. Januar 2008 (englisch).
  2. a b Climate Prediction Center: Background Information: The North Atlantic Hurricane Season. National Oceanic and Atmospheric Administration, 8. August 2006, abgerufen am 22. Januar 2008 (englisch).
  3. Philip J. Klotzbach und William M. Gray: Extended Range Forecast of Atlantic Seasonal Hurricane Activity and U.S. Landfall Strike Probability for 2008. (PDF) Colorado State University, 9. April 2008, abgerufen am 10. April 2008 (englisch).
  4. Climate Prediction Center – Atlantic Hurricane Outlook Update. National Oceanic and Atmospheric Administration, abgerufen am 23. Mai 2008 (englisch).
  5. Philip J. Klotzbach und William M. Gray: Extended Range Forecast of Atlantic Seasonal Hurricane Activity and U.S. Landfall Strike Probability for 2008. (PDF) Colorado State University, 3. Juni 2008, abgerufen am 4. Juni 2008 (englisch).
  6. UKMO North Atlantic tropical storms seasonal forecast for 2008. 18. Juni 2007, abgerufen am 18. Juli 2007 (englisch).
  7. Tropical Storm ARTHUR Forecast Discussion Number 1. National Hurricane Center, 31. Mai 2008, abgerufen am 31. Mai 2008 (englisch).
  8. Eric Blake: July 1 6z Tropical Weather Outlook. National Hurricane Center, 2008, abgerufen am 10. Juli 2008.
  9. Eric Blake: Tropical Depression Two Advisory 1 Discussion. National Hurricane Center, 2008, abgerufen am 3. Juli 2008.
  10. Brown: Tropical Depression Two Advisory 2 Discussion. National Hurricane Center, 2008, abgerufen am 10. Juli 2008 (englisch).
  11. Richard Knabb: Hurricane BERTHA Public Advisory. National Hurricane Center, 7. Juli 2008, abgerufen am 7. Juli 2008 (englisch).
  12. Jamie Rhome: Hurricane Bertha Public Advisory 27. National Hurricane Center, 2008, abgerufen am 10. Juli 2008.
  13. Blake: Hurricane Bertha Public Advisory 63. National Hurricane Center, 18. Juli 2008, abgerufen am 20. Juli 2008 (englisch).
  14. Eric Blake, Richard Knabb: Atlantic SPECIAL TROPICAL DISTURBANCE STATEMENT. National Hurricane Center, 18. Juli 2008, abgerufen am 18. Juli 2008.
  15. Eric Blake, Richard Knabb: Tropical Storm CRISTOBAL Public Advisory 3A. National Hurricane Center, 19. Juli 2008, abgerufen am 19. Juli 2008 (englisch).
  16. Richard Knabb: Tropical Storm Dolly Special Discussion 1. National Hurricane Center, 20. Juli 2008, abgerufen am 21. Juli 2008 (englisch).
  17. Lixion Avila: Hurricane DOLLY Forecast Discussion 13. National Hurricane Center, abgerufen am 23. Juli 2008 (englisch).
  18. Lluvias causan al menos 17 muertes. Siglo XXI, 30. Juli 2008, archiviert vom Original am 30. Juli 2008; abgerufen am 30. Juli 2008 (spanisch).
  19. Tropical Prediction Center: Surface Analysis: August 2, 1200 UTC. (PDF) 2. August 2008, abgerufen am 8. August 2008 (englisch).
  20. Forecasters Eye 'Disturbance' Near Puerto Rico. CBS Broadcasting, 15. August 2008, archiviert vom Original am 17. August 2008; (englisch).
  21. Beven: Tropical Storm FAY Discussion Number 1. National Hurricane Center, 15. August 2008, abgerufen am 17. August 2008 (englisch).
  22. Spiegel Online: Tropensturm „Fay“ rast auf Florida zu vom 19. August 2008
  23. Sierra Maestra: Afecta Fay litoral sur de Santiago de Cuba y zonas montañosas vom 17. August 2008
  24. Granma: Ocasiona Fay intensas lluvias en las provincias centrales vom 19. August 2008
  25. Beven, Pasch language=englisch: Tropical Storm FAY Update. National Hurricane Center, 18. August 2008, abgerufen am 19. August 2008 (englisch).
  26. Damien Cave: Tropical Storm Fay Arrives in Florida – NYTimes.com. The New York Times, 19. August 2008, abgerufen am 19. August 2008 (englisch).
  27. Lixion Avila: Tropical Storm FAY Discussion Number 17. National Hurricane Center, 19. August 2008, abgerufen am 20. August 2008 (englisch).
  28. Richard Pasch: Tropical Depression SEVEN Forecast/Advisory #1. National Hurricane Center, 25. August 2008; (englisch).
  29. , Blake, Eric umd Avila, Lixion: Hurricane GUSTAV Public Advisory #4a Update. National Hurricane Center, 26. August 2008; (englisch).
  30. , Stewart, Franklin: Tropical Storm GUSTAV Advisory #8. National Hurricane Center, 26. August 2008; (englisch).
  31. Eric Blake, Avila, Lixion: Tropical Storm GUSTAV Forecast Discussion #13. National Hurricane Center, 28. August 2008, abgerufen am 28. August 2008 (englisch).
  32. Bush verhängt Notstand in Louisiana. Spiegel Online, 30. August 2008, abgerufen am 30. August 2008 (geman).
  33. Granma: Preparados para enfrentar a Gustav vom 30. August 2008
  34. n-tv: "Gustav" kommt, New Orleans wird geräumt vom 31. August 2008
  35. Eric Blake, Pasch, Richard: Hurricane GUSTAV Forecast Discussion #27. National Hurricane Center, 31. August 2008, abgerufen am 31. August 2008 (englisch).
  36. http://www.rp-online.de/public/article/panorama/ausland/608947/Bewohner-von-New-Orleans-fliehen-vor-Gustav.html
  37. Lixion Avila: Tropical Depression EIGHT Public Advisory # 1. National Hurricane Center, 28. August 2008, abgerufen am 28. August 2008 (englisch).