Tigray (Volk)

Tigray ist eine Provinz in Äthiopien und liegt im Norden des Landes und ist Teil des Hochlandes von Äthiopien.Mit etwa 5 Millionen Angehörigen und etwa 10 Prozent Bevölkerungsanteil nach den Oromo und den Amhara drittgrößte ethnische Gruppe von Äthiopien. Die semitischsprachigen Tigray leben in der gleichnamigen äthiopischen Provinz Tigray und in den angrenzenden Gebieten des Nachbarlandes Eritrea. Dort wird unter anderem Tigrinja gesprochen, welches mit dem Tigre sowie dem Amharischen aus dem Ge'ez entstanden ist. Die Vorfahren der Tigray gingen wohl aus der Verbindung zwischen in den Jahrhunderten vor der Zeitenwende über Eritrea eingewanderten Südarabern von der arabischen Halbinsel und dort lebenden kuschitischen Ethnien, vor allem den Beja, hervor. in dieser Provinz befand sich einst das Zentrum des Reiches Aksum (1.-8. Jahrhundert), in dem sich eine hellenistisch-südarabisch-äthiopische Kultur ausbildete. Um 325 n. Chr. ging der aksumitische König Ezana zum Christentum über und erhob das Christentum dann zur Staatsreligion. Wirtschaftliche Grundlage des weltoffenen Aksum waren die Landwirtschaft und der Handel( mit den Römern und wahrscheinlich auch mit Indien und den Persern). Im späteren christlichen Äthiopischen Reich waren die Tigray zusammen mit den Amhara staatstragendes Volk und stellten fast alle Kaiser. Die Tigray waren mit der vom heutigen Premierminister der Republik Äthiopen, Meles Zenawi, gegründeten MLLT (Marxist-Leninist-League of Tigray: Marxistisch-leninistische Liga Tigrays), die in die im Februar 1985 gegründete TPLF (Tigray People’s Liberation Front: Volksfront zur Befreiung Tigrays) überging, für den Sturz der Militärdiktatur im Jahr 1991 und zur umstruckturierung in eine demokratische Bundesrepublik verantwortlich. Heute ist die Landwirtschaft und die Viehzucht die Grundlage für die Bevölkerung.