Emma (Zeitschrift)
ISSN 0721-9741 Die EMMA ist eine deutschsprachige Frauenzeitschrift. Sie wurde mitte der 1970er Jahre von der deutschen Frauenrechtlerin Alice Schwarzer gegründet.
Die erste EMMA erschien am 26. Januar 1977 und gilt seit der ersten Ausgabe als Leitblatt der Frauenbewegung in Deutschland und im deutschsprachigen Raum. Sie will sich ausdrücklich politisch und wirtschaftlich unabhängig positionieren, weshalb sie laut eigenen Aussagen alleine vom Kioskverkauf und den Abonnementsgebühren existieren kann und nicht auf Anzeigen angewiesen ist.
Inhalte
Ideologisch hat sich die EMMA in ihrem 25jährigen Bestehen nach eigener Aussage immer für die "Sache der Frau" und für uneingeschränkte Chancengleichheit von Frauen und Männern eingesetzt, was sich auch in konkreten Projekten ausdrückte, die von EMMA unterstützt oder in einigen Fällen auch initiiert wurden, zum Beispiel:
- Proteste gegen Klitorisverstümmelung (1977)
- Thematisierung und konkrete Hilfsaktionen bei sexuellem Missbrauch (1978)
- Aktionen gegen Pornographie (ab 1978) und PorNO-Kampagne
- Diskussionen und Kampagnen gegen fundamentalistischen Islamismus (ab 1978)
- Forderung nach Ganztagesschulen und Ganztagesbetreuung (ab den 1980ern)
- Klare Stellungsnahme im so genannten Kopftuchstreit (2003)
- usw.
Des Weiteren thematisiert EMMA immer wieder (selbst)kritisch die Kontroversen innerhalb der modernen Frauenbewegung, oder frauenkritische Themen (zum Beispiel "Missbrauch mit dem Missbrauch", Wehrpflicht für Frauen). Dadurch machte sie sich auch bei vielen Feministinnen unbeliebt.
Leserinnen und Leser
Nach Prüfung durch den IVW verzeichnete die EMMA im Jahr 2002 120'000 Leserinnen von rund 53'000 verkauften Heften (wovon rund 30'000 im Abonnement bezogen wurden). Im selben Jahr führte EMMA eine Untersuchung über ihre Leserschaft durch.
Viele Hefte werden auch von den Lebenspartnern der Abonnentinnen gelesen. Die stärkste Altersgruppe (rund 50%) sind die 20- bis 30-Jährigen. Sie rekrutieren sich vor allem aus den Bevölkerungsschichten mit höherer Bildung: rund 50% der EMMA-Leserinnen haben einen Hochschulabschluss (in der Gesamtbevölkerung nur 5% der Frauen).
Die Berufsgruppen der EMMA-Leserinnen entsprechen diesem Niveau:
- > 10% leitende Angestellte, höhere Beamte, Managerinnen
- 10% selbständige Unternehmerinnen
- 8.5% Freiberuflerinnen
- 10% studieren noch an einer Hochschule
23% der Leserinnen sind in pädagogischen Berufen (Lehrerin, Sozialpädagogin, Erzieherin) tätig. 16% in kaufmännischen und IT Berufen.
Die Zahl der Berufstätigen unter den Leserinnen ist - im Vergleich mit der Gesamtgesellschaft - überrepräsentativ hoch: 57% arbeiten in Vollzeit, 29% in Teilzeit und 14% stundenweise. Und dies, obwohl knapp die Hälfte (46%) aller EMMA-Leserinnen eines oder mehrere Kinder zu betreuen haben.
Die Leserinnen der EMMA sind politisch interessiert und aktiv: 20% engagieren sich aktiv im Umweltschutz, 17% in autonomen Frauengruppen, 17% in Gewerkschaften, 14% in Tierschutz- und 13% in Menschenrechtsorganisationen, 10% in Bürgerinitiativen.
Kritik an EMMA
Die schärfste Kritik bekam und bekommt EMMA immer wieder aus den Reihen der Frauenbewegung. Es wird ihr vorgeworfen, ohne entsprechende Legitimation als "Sprachrohr" für die Frauenbewegung fungieren zu wollen und auf diese Weise die öffentliche Aufmerksamkeit für Frauenthemen einseitig zu monopolisieren.
Insbesondere die Tatsache, dass die "schwarzersche Linie" der Frauenbewegung in der deutschsprachigen Öffentlichkeit als "die Frauenbewegung" wahrgenommen wird, stößt vielen sowohl radikalen als auch differenzialistischen Feministinnen sauer auf.