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Mann aus Jührdenerfeld

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Mann aus Jührdenerfeld in der Dauerausstellung des Museums

Der Mann aus Jührdenerfeld (auch Moorleiche von Bockhornerfeld) ist die Moorleiche eines Mannes, die im Jahre 1934 in Jührdenerfeld, Gemeinde Bockhorn im Kreis Wesermarsch gefunden wurde.

Fundumstände

Der Mann aus Jührdenerfeld wurde am 19. November 1934 beim Ausheben eines Entwässerungsgrabens im Hochmoor entdeckt und am folgenden Tag ins Staatliche Museum für Naturkunde und Vorgeschichte in Oldenburg gebracht. Der Tote lag in einer länglichen, natürlichen Senke im Moor, über ihn waren drei dicke angespitzte, bis zu 160 cm lange Holzpfähle gelegt worden. Ein Pfahl lag längs auf dem Toten, die anderen waren quer in die Wand der Bodenvertiefung gerammt worden, um den Körper an seinem Platz zu halten.

Untersuchungsergebnisse

Der Mann aus Jührdenerfeld lag auf der rechten Seite, das linke Bein war angewinkelt. Beide Arme und das rechte Bein fehlten, was vermutlich auf Tierfraß zurückzuführen ist. Kleine Reststücke der Arme wurden neben der Leiche gefunden. Der Tote war mittelgroß und zum Todeszeitpunkt etwa 35 Jahre alt. Die gut 15 cm langen Haare und der Oberlippenbart waren noch gut erhalten. Der Tote war bei der Auffindung weitgehend unbekleidet, jedoch war er mit einem Wolltuch und einem Schulterumhang aus Schaffell bedeckt worden. Vermutlich war seine weitere Kleidung aus pflanzlichen Fasern, wie z.B. Leinen, die in der Moorsäure vergangen sind.

Nach der Untersuchung mit der Radiocarbon-Methode liegt der Todeszeitpunkt der Moorleiche zwischen 96 v. Chr. und 138 n. Chr., nach einer pollenanalytischen Untersuchung zwischen 400 v. Chr. und Christi Geburt.

Heute befindet sich der Leichnam neben weiteren Moorleichen in der Dauerausstellung des Landesmuseums für Natur und Mensch in Oldenburg.

Literatur

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