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Jack DeJohnette

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Jack DeJohnette 2006

Jack DeJohnette (* 9. August 1942 in Chicago) ist ein amerikanischer Jazz-Schlagzeuger und Pianist.

Leben und Wirken

Jack DeJohnette ist seit den 1960ern einer der einflussreichsten Jazz-Schlagzeuger. Seine musikalische Karriere begann er mit Klavierstunden als Zehnjähriger. Er studierte am American Conservatory of Music in Chicago und spielte Schlagzeug in einer Highschoolband; sein musikalisches Vorbild war damals Max Roach. In seinen Anfangsjahren in Chicago spielte er in einem breiten musikalischen Spektrum, von Rhythm and Blues bis zu Free Jazz. 1966 zog er nach New York und begleitete als Schlagzeug den Organisten John Patton, arbeitete mit Jackie McLean und begleitete die Sängerinen Betty Carter und Abbey Lincoln. Von 1966 bis 1969 war er an der Seite des jungen Keith Jarrett Mitglied des Charles Lloyd-Quartetts, was ihn international bekannt machte. Lloyds Gruppe war die erste Jazzband, die auch vor einem Rock-Publikum spielte; mit ihr reiste DeJohnette mehrmals nach Europa sowie in den Fernen Osten. Außerdem trat er in dieser Teit mit John Coltrane, Thelonious Monk, Freddie Hubbard, Bill Evans, mit dem er in Montreux auftrat, sowie mit Jarrett, Chick Corea und Stan Getz auf.

Nachdem er bereits im November 1968 bei einigen Sessions mit Miles Davis gespielt hatte (so bei den Titeln "Directions 1 und 2" sowie "Ascent", später erschien auf dem Album Directions), wurde er im Sommer 1969 Mitglied der Miles Davis-Band, als er Tony Williams ersetzte und die Aufnahmen für das epochale Werk Bitches Brew entstanden. Im April und Juni 1970 trat er mit Davis in Fillmore West in San Francisco sowie im Fillmore East in New York auf. DeJohnette blieb bis - mit Unterbrechungen - bis zum Juni 1972 (zu den Aufnahmen von "On the Corner") in der Davis-Band, als er von Al Foster ebgelöst wurde. Damals leitete er auch eigene Formationen, und spielte dabei außer Schlagzeug auch Melodica, Piano, Clavinet und Orgel. Nach dem Ausscheiden bei Miles Davis gründete er die Band Compost.

In den 1970er Jahren war Jack DeJohnette ein viel gefragter Sideman bei zahlreichen ECM-Sessions; ab 1976 entstanden eine Reihe von Alben unter eigenem Namen auf dem Münchener Label, beginnend mit "Pictures" 1976, bei dem ihn der Gitarrist John Abercrombie begleitete. DeJohnette wirkte bei dessen "Gateway"-Alben sowie bei Aufnahmen von Terje Rypdal, John Surman, Kenny Wheeler und Jan Garbarek mit. In diese Zeit fällt die Gründung der ersten DeJohnette Formation "New Directions", mit Abercrombie, Lester Bowie und Eddie Gomez. Zu Beginn der 1980er Jahre entstand in wechselnder Besetzung die Formtion "Sepcial Edition", u.a. mit David Murray, Arthur Blythe, John Purcell, Chico Freeman und Howard Johnson.

Martin Kunzler erwähnt in seiner Biographie die ungewöhnliche Ensemble-Virtuosität mit verschiedenem Stilmaterial. Seine Alben "Special Edition" und "Album Album" wurden beim Down Beat Leser-Poll zum Album des Jahres gewählt. Seit Anfang der 1980er Jahre spielte er im Keith-Jarrett-Trio (Bass: Gary Peacock). In den 1990er Jahre experimentierte er bei seinen Solo-Projekten mit Weltmusik ("Earth Walk", 1991)

Jack DeJohnette ist ein hervorragender Improvisator und folgt im Stil den beiden großen Schlagzeugern der 1960er, Tony Williams und Elvin Jones, wobei er es schafft, Elemente des Freejazz mit dem Rhythmusgefühl des R&B zu verbinden. Ian Carr zählt ihn zu den begabtesten Schlagzeugern des modernen Jazz; Richard Cook und Brian Morton bemerkten 2001, dass DeJohnette Ray Brown, Milt Hinton und Billy Higgins den Rang des meist aufgenommenen Jazzmusikern abgelaufen hat.

Auswahldiskographie

Als Leader

Als Co-Leader

Als Sideman

Literatur