Zum Inhalt springen

Rhenegge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. August 2008 um 16:03 Uhr durch Bwilke (Diskussion | Beiträge) (Neuanlage). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Rhenegge (410 - 550m ü.NN) ist ein Dorf mit etwa 450 Einwohnern im hessischen Teil des Sauerlands und gehört mit 12 weiteren Ortsteilen, zur Gemeinde Diemelsee.

Geschichte

Eine der ersten Erwähnungen von Rhenegge datiert aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert. 1392 erhielt Bredelar von Padberg von Friedrich vom alten Haus Padberg als sogenanntes Seelgerät einen Hof in Rhenegge. Im Jahr 1450 ist das dann ganze Dorf Rhenegge hessisches Lehen der Herren von Padberg.

Etymologie

Aus dem Begriff Reney entstand Rhenegge. Auf der ältesten Fahne der Schützengesellschaft aus dem Jahre 1726 findet sich neben dem Waldecker Stern noch der Name RENEY. Die niederdeutsche Bezeichnung „ney“ bedeutet „neu“. Die Herleitung des Namens Rhenegge vom Ausdruck „Egge“, einer niederdeutschen Bezeichnung für langgestreckte Hügelkämme bzw. Bergrücken scheint daher wenig wahrscheinlich. Straßennamen wie „Auf dem Knappe“, Knappstraße“ deuten wahrscheinlich auf die bergmännische Vergangenheit des Ortes hin. Der Straßenname Hübbelbicke leitet sich von der Bicke, einem Bach und dem Wort Hübbel/Hügel her. Die Bicke ist ein Bach, der zu den Zuflüssen der Twiste gehört. Flussabwärts betrachtet mündet die Bicke linksseitig unterhalb von Berndorf in die Twiste. Der Straßenname Triftweg erklärt sich aus den noch heute vorhandenen Weidflächen. Wege, die insbesondere dem Vieh den Zugang und den Wechsel zwischen einzelnen Weideflächen ermöglichen, nennt man Triftweg. Der Straßenname „Am Aulsch“ weist auf den Aulsch hin, eine Anhöhe südwestlich des Dorfes.

Sprache

In Rhenegge wird ein niederdeutscher Dialekt, genauer gesagt ein westfälischer Dialekt gesprochen. Obwohl heute in Hessen liegend, befindet sich Rhenegge knapp nördlich der Linie Olpe-Göttingen, die als Südgrenze der niederdeutschen Mundarten gilt.

Meierhof

Rhenegge ist um den zentralen Meierhof herum angelegt und im Laufe der Jahrhunderte weiter entlang der beiden Ausfallstraßen gewachsen. Als Verwalter des Meierhofs war ein Villicus tätig, der mit seinen Knechten das Ackerland bewirtschaftete, die Abgaben der unterstellten Höfe einzogen und 9/10 des Ertrags an die Herren von Padberg weitergab.

Quellen

Geologisches Jahrbuch, 1957, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung,

Ulrich Bockshammer: Ältere Territorialgeschichte der Grafschaft Waldeck, 1958, N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Waldeck

Pohlmann, Fritz / Waldeckischer Geschichtsverein e.V., Arolsen, 2003, Deutsche Ortssippenbücher / Reihe A; 349, Rhenegge, Waldeckische Ortssippenbücher