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Alpen-Fettkraut

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Alpen-Fettkraut

Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina)
Systematik
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Lamiales
Vorlage:Familia: Wasserschlauchgewächse
(Lentibulariaceae)
Vorlage:Genus: Fettkräuter (Pinguicula)
Vorlage:Species: Alpen-Fettkraut (P. alpina)

Das Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina) ist eine fleischfressende Pflanze aus der Gattung der Fettkräuter, Sektion Micranthus in der Untergattung Temnoceras. Sie wurde 1753 von Carl von Linné erstbeschrieben.

Beschreibung

Die Wurzel der Pflanze ist ein 1 - 2 cm langes, weißgelb, fleischig und strangförmig. Zum Winter hin zieht die Pflanze in ein sogenanntes Hibernakel ein, eine leicht in der Erde versenkte Knospe, aus dem sie erst im Frühjahr wieder austreibt. Die fünf bis acht fleischigen, hellgrün bis rötlichen, linealischen Blätter bilden dabei eine flach am Boden liegende Rosette mit bis zu 6 cm Durchmesser. An der Oberfläche sind die Blätter klebrig vom Fangsekret, mit dem sie kleine Insekten (z.B. Trauermücken, Ameisen), aber auch Pollen fangen und, sobald Beute erzielt wird, durch Enzyme verdauen. Von April bis Juli blüht das Alpen-Fettkraut an bis zu 13 bis zu 12 cm hohen, aus der Mitte der Rosette wachsenden Blütenstängel weiß mit gelbem Schlundfleck in einzelner, zygomorpher, 10-16 mm langer, kurz gespornter Blüte. Die sich ausbildenden eiförmigen Fruchtkapseln tragen reichlich feine, schwarze Samen. Vitale Pflanzen bilden in den Achseln der Blätter nach der Blütezeit darüberhinaus Brutzwiebeln, die der vegetativen Vermehrung dienen.

Verbreitung

Die Pflanze hat in Europa, wo sie in Höhen von 400 - 2.700 m vertreten ist, zwei Verbreitungsschwerpunkte, einmal in den Alpen (vor allem den Randalpen) und des weiteren im äussersten, subarktischen Norden Skandinaviens. Vereinzelt ist sie auch in den Pyrenäen zu finden, ihrem westlichsten Vorkommen, sowie im Osten in den Karpaten. Voreiszeitlich war das Alpen-Fettkraut jedoch in Zentralasien beheimatet, wo es bis heute insbesondere überall im Himalaya bis in Höhen von 4100 m nachgewiesen ist. Es schätzt nasse Böden (Quellflure, Flachmoore), ist aber kalkliebend. Die Pflanze, neben dem Gemeinen Fettkraut (Pinguicula vulgaris) das einzige in Deutschland vorkommende Fettkraut, ist selten und dementsprechend geschützt.

Literatur

  • Casper, S. J.: "Monographie der Gattung Pinguicula", (Bibliotheca Botanica, Heft 127/128), 1966, Stuttgart
  • Barthlott, Wilhelm; Porembski, Stefan; Seine, Rüdiger; Theisen, Inge: "Karnivoren", Stuttgart, 2004, ISBN 3-8001-4144-2
  • Beffa, Maria Teresa Della: "Alpenblumen", Klagenfurt, 1998