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Leipzig

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Wappen Karte
Wappen von Leipzig Karte Leipzig in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Kreis: Stadtkreis
Fläche: 297,61 km²
Einwohner: 494.795 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 1.656 Einwohner/km²
Höhe: 108 m ü. NN
Postleitzahlen: 04xxx
Vorwahl: 0341-
Geografische Lage: 51° 18' n. Br.
12° 23' ö. L.
KFZ-Kennzeichen: L
Webseite: www.leipzig.de
Politik
Oberbürgermeister: Wolfgang Tiefensee (SPD)
Regierende Partei: SPD



Leipzig ist die größte Stadt in Sachsen. Der lateinische Name für Leipzig ist Lipsia, er ist noch im Italienischen erhalten und ist vom altslawischen (auch auf Polnisch benutzten) Lipsk (der Ort, wo die Linden stehen) abgeleitet.


Geschichte

Leipzig wurde 1015 erstmals urkundlich erwähnt, als von einer Burg Leipzig berichtet wurde. Als Gründungsjahr der Stadt gilt das Jahr 1165, als der Markgraf Otto von Meißen dem Ort an der Kreuzung der Via Regia mit der Via Imperii Stadtrecht und Marktprivileg erteilte.

Im Jahre 1190 wurden die Oster- und Michaelismärkte bestätigt, 1268 das Geleitschutzprivileg erlassen, was den Grundstein für den Beginn des Fernhandels legte. Seit sie 1497 zur Reichsmesse erhoben wurde, stieg die Bedeutung der Leipziger Messe im Laufe der Jahrhunderte ständig vom eher lokalen bzw. regionalen Handelsplatz zum internationalen Messestandort. Vor allem im Ost-West-Handel machte sie sich einen Namen.

Im Jahre 1409 wurde die "Alma mater Lipsiensis", die Universität Leipzig, als eine der ältesten Universitäten Mitteldeutschlands gegründet. Ursache der Gründung war ein Politikum an der Karls-Universität in Prag, welches zu dieser Spaltung führte.

Von 1723 bis zu seinem Tod 1750 war Johann Sebastian Bach vom Rat der Stadt als Thomaskantor und "Director musices" (Leiter der gesamten Kirchenmusik in der Stadt) angestellt. Hier entstanden u.a. die Johannespassion, die Matthäuspassion, das Weihnachtsoratorium, die H-Moll-Messe und die Kunst der Fuge.

Im Jahre 1813 fand die berühmte Völkerschlacht bei Leipzig statt, bei der im Zuge der Befreiungskriege gegen die napoleonische Fremdherrschaft die verbündeten Heere der Österreicher, Preußen, Russen und anderer Napoleon eine der entscheidendsten Niederlagen beibrachten. Im Jahre 1913, also genau 100 Jahre später wurde das 91 m hohe Völkerschlachtdenkmal fertiggestellt. Es steht an der Stelle, an der die heftigsten Kämpfe tobten und die meisten Soldaten fielen. Dieses gewaltige Monument ist eines der Wahrzeichen Leipzigs.

1838 wurde die erste deutsche Fernbahnstrecke von Leipzig nach Dresden gebaut. Leipzig entwickelte sich allmählich zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in Mitteldeutschland, was sich auch darin äußerte, dass der nach Mailand zweitgrößte Kopfbahnhof Europas von 1902 bis 1915 in Leipzig entstand.

Infolge der Industrialisierung stieg am Ende des 19. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl rasant an und ließ Leipzig vor dem Zweiten Weltkrieg mit 750 000 Einwohnern zur fünftgrößten Stadt Deutschlands werden.

Leipzig entwickelte sich zum bedeutendsten Standort des Buch- und Verlagswesens, sowie der dazugehörigen Industrie. Die Deutsche Bücherei wurde bis 1945 die wichtigste Sammlung deutschsprachiger Druckerzeugnisse.

Nach dem zweiten Weltkrieg ließ die wirtschaftliche Bedeutung Leipzigs infolge der Zugehörigkeit zur sowjetischen Besatzungszone bzw. zur DDR stark nach, was sich auch in einem kontinuierlichen Rückgang der Einwohnerzahl äußerte. Zu DDR-Zeiten war sie eine von 15 Bezirkshauptstädten.

1955/1956 wurde aus Trümmerschutt das Zentralstadion errichtet, welches mit über 100 000 Sitzplätze das größte Stadion Deutschland war.

1968 erfolgte auf Betreiben der SED-Führung (der damals der gebürtige Leipziger Walter Ulbricht vorstand) die Sprengung der Paulinerkirche (Universitätskirche), um die "sozialistische Umgestaltung" des Augustusplatzes (damals Karl-Marx-Platz) abzuschließen. Heute ist über einen möglichen Wiederaufbau des Bauwerkes eine sehr kontroverse Diskussion entbrannt.

1969 wurde die S-Bahn eröffnet.

Heute ist sie immer noch als Messe-, Medien- und Universitätsstadt bekannt, wenn auch die Bedeutung längst nicht mehr die gleiche ist, wie vor dem Krieg.

Am 12. April 1996 wurde mit einem Festakt das neue Messegelände eröffnet, das als modernstes Ausstellungs- und Kongresszentrum Europas in knapp dreijähriger Bauzeit errichtet wurde.

2005 bewirbt sich Leipzig (zusammen mit Rostock) als deutscher Kandidat für die Olympischen Spiele 2012.


Wirtschaft

  • ab 2003 Bau des Citytunnels vom Hauptbahnhof zum Bayerischen Bahnhof (vorgesehene Kosten: 571 Millionen Euro).
  • wichtige Industrieansiedlungen: Porsche, BMW (Werk im Bau)
  • Zentrale des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR)
  • Leipziger Messe


Bildung


Kultur & Veranstaltungen


Medien


Sehenswürdigkeiten


Entwicklung des Stadtgebiets

Jahr Eingemeindungen Einwohner am 1. 1.
1165 ca. 500
1507 ca. 9.000
1600 ca. 20.000
1637 ca. 16.000
1800 ca. 30.000
1849 62.374 (150.866¹)
1861 78.495 (200.669¹)
1889 Anger-Crottendorf, Reudnitz
1890
   Eutritzsch, Gohlis, Neureudnitz, Neuschönefeld, Neustadt, Sellerhausen, Thonberg, Volkmarsdorf
1891
   Connewitz, Kleinzschocher, Lindenau, Lößnig, Plagwitz, Schleußig
1892 Neusellerhausen 179.689 (357.122¹)
1900 456.156
1904 Rittergutsbezirk Lößnig
1909 Rittergutsbezirk Kleinzschocher
1910
   Dölitz (mit Meusdorf), Dösen, Möckern, Probstheida, Stötteritz, Stünz
589.850
1914 625.000
1915, 15.  2. Mockau, Schönefeld
1922 Großzschocher-Windorf, Leutzsch, Paunsdorf, Wahren
1925, 1. 4.
   Gutsbezirke Burgaue, Kaserne 106 Möckern; Rittergutsbezirke Dölitz, Großzschocher (mit Vorwerk Windorf), Leutzsch (mit Barneck), Möckern, Paunsdorf, Schönefeld, Stötteritz (unterer Teil mit Vorwerk Meusdorf)
1930, 1. 4.
   Abtnaundorf (mit Heiterblick), Knautkleeberg, Schönau, Thekla
1935, 15. 5. Portitz
1936, 1. 4. Knauthain
1939 707.365
1945 585.000
1979 Flurstücke der Gemarkungen Lausen und Großmiltitz
1993 Hartmannsdorf
1994, 30. 4. Gemarkung Flickert, Flurstücke der Gemarkung Göhrenz
1995 Lausen
1996, 1. 7. Plaußig
1997 Seehausen (mit Göbschelwitz, Hohenheida, Gottscheina) 457.173
1999
   Böhlitz-Ehrenberg, Engelsdorf, Holzhausen, Liebertwolkwitz, Lindenthal, Lützschena-Stahmeln, Miltitz, Mölkau, Wiederitzsch; Gemarkungen Bösdorf, Knautnaundorf, Rehbach; Flurstücke der Gemarkung Eythra
491.086
2000 Gemarkungen Burghausen, Rückmarsdorf 489.532
2003 494.795

¹ mit Vororten



Literatur



Landkreise und Kreisfreie Städte in Sachsen:
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