Liste als Mann verkleideter weiblicher Militärpersonen
In den Zeiten und Kulturen, in denen die Kriegsführung als reine Männerdomäne galt, gab es immer wieder Frauen, die sich als Mann ausgaben und unter dieser Tarnung mit den Männern in den Krieg zogen.
Zu dieser Personengruppe gehören:
- James Barry (Britische Armee)
- Nadeschda Andrejewna Durowa (Russische Kavallerie)
- Catalina de Erauso (Spanien)
- Friederike Krüger (Kolbergsches Infanterie-Regiment, Preußen)
- Mária Lebstück alias Karl (ungarische Freiheitskämpferin und Offizier)
- Anna Lühring alias Eduard Kruse (Lützowsches Freikorps)
- Eleonore Prochaska alias August Renz (Lützowsches Freikorps), tödlich verletzt 1813 in der Schlacht an der Göhrde
- Viktoria Savs (Österreich, Erster Weltkrieg)
- Francesca Scanagatta (Österreich)
Auch literarisch wird das Motiv verwendet, so beispielsweise in der Novelle Gustav Adolfs Page (1882) von Conrad Ferdinand Meyer: In den Kriegswirren des Dreißigjährigen Kriegs legt ein Mädchen Männerkleider an, um dem schwedischen König nahe sein zu können; erst bei ihrem Tod wird ihr Geheimnis aufgedeckt. Aus der chinesischen Volksdichtung (Mitte des 1. Jahrtausends) ist die Ballade über die Soldatin Hua Mulan bekannt, die sich als Mann verkleidet, um an Stelle ihres Vaters in den Krieg ziehen zu können.
1934 wurde ein Roman Georg von der Vrings mit diesem Motiv unter dem Originalnamen Schwarzer Jäger Johanna verfilmt.
Literatur
- Nikolaus Reisinger: Frauen und Militär in der Neuzeit: Francesca Scanagatta - Die militärische Karriere einer Frau im ausgehenden 18. Jahrhundert, in: Das achzehnte Jahrhundert und Österreich (= Das achzehnte Jahrhundert und Österreich. Jb. der Österr. Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts 16/2001), Wien 2001, 59 - 73
Siehe auch
Weblinks
- Milena Mushak: Von Weibmännern und Mannweibern, in: Das Parlament 46/2004
- Soldatin im 18. Jahrhundert: Grazer Historiker erforscht weibliche Kapitel der Militärgeschichte, idw-online, 30. September 2005