Dido and Aeneas
Dido and Aeneas ist eine Oper in drei Akten und einem Prolog von Henry Purcell.
Entstehung
Die genauen Umstände der Entstehung dieses Werks sind nicht bekannt. Erstmals wurde Dido im Frühjahr 1689 in einem Mädchenpensionat in Chelsea aufgeführt, aber es gilt als unwahrscheinlich, dass Purcell ein Werk dieser Bedeutung speziell für solch einen Anlass geschrieben hat.
Der Librettist Nahum Tate entnahm den Stoff Vergils Aeneis. Während die Urfassung des Librettos erhalten ist, ist die Musik Purcells nur durch spätere Abschriften überliefert. Die Musik des Prologs ist gänzlich verschollen, wahrscheinlich weil die daran enthaltene Anspielung auf die aktuelle Politik bei späteren Aufführungen nicht mehr passte.
Personen
- Dido, Königin von Karthago - Mezzosopran
- Aeneas, trojanischer Fürst - Bariton
- Belinda, Didos Vertraute - Sopran
- Zweite Frau
- Zauberin
- Erster Seemann
- Erste Hexe
- Zweite Hexe
- Geist
Handlung
Erster Akt
In Didos Palast. Dido ist betrübt und wird von ihrer Vertrauten Belinde aufgemuntert. Belinda errät den Grund: Dido hat sich in den Fürst Aeneas verliebt, den bei seiner Flucht aus dem zerstörten Troja an die karthagische Küste verschlagen hat und der als Didos Gast von seinen geschlagenen Schlachten erzählt. Von ihrem Gefolge wird sie ermuntert, ihrer Neigung freien Lauf zu lassen, denn auch Aeneas liebt sie. Nachdem Aeneas sie anfleht, gibt sie endlich nach.
Zweiter Akt
In einer Höhle. Die Zauberin hat sich mit den Hexen versammelt, um ihre Feindin Dido ins Unglück zu stürzen und Karthago vernichten. Ein Geist in der Gestalt Merkus soll Aeneas erscheinen und ihn an seine Pflicht erinnern, die Gestade Italiens zu suchen. Noch am gleichen Tag soll er mit seiner Flotte lossegeln. Vorher wollen die Hexe aber der Jagdgesellschaft, in der sich Dido und Aeneas befinden, den Spass verderben.
In einem Hain. Nach der Jagd tanzen und singen Didos Frauen, um Aeneas zu unterhalten. Sie erzählen die Geschichte von Actaen, der die Göttin Diana beim Baden beobachtete und als Strafe in einen Hirschen verwandelt und von seinen eigenen Hunden zerrissen wurde. Ein Gewitter zieht herauf und nötigt die Gesellschaft, in die Stadt zu fliehen. Aeneas wird vom Geist aufgehalten, der ihm im Namen Jupiters aufträgt, nicht länger seine Zeit mit der Liebe zu verschwenden, sondern loszusegeln. Aeneas verspricht zu gehorchen, weiß aber nicht, wie er es Dido erklären soll.
Dritter Akt
An den Schiffen. Während die Matrosen die Schiffe bereit machen, freut sich die Zauberin über die gelungene Verschwörung.
Im Palast. Aeneas kommt zu Dido, um Abschied zu nehmen. Sie beschuldigt ihn, nur Krokodilstränen zu weinen. Er ändert seinen Sinn, aber Dido schickt ihn weg. Weil er nur den Gedanken gefasst hat, sie zu verlassen, kann auch seine Reue nichts mehr ändern. Als Aeneas gegangen ist, spürt Dido, dass sie nicht mehr weiter leben kann. Liebesgötter werfen Rosen auf ihr Grab.