Akkommodation
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Akkommodation (von lateinisch accomodare „anpassen“, „adaptieren“, „anlegen“, „festmachen“) bezeichnet:
- eine Klasse von Angleichungserscheinungen zwischen Sprachlauten; siehe: Assimilation (Phonetik)
- die Anpassung eines kognitiven Schemas an neue Erfahrungen; siehe: Akkommodation (Erkenntnistheorie) und Akkommodation (Lernpsychologie)
- die Anpassung einer durch Mission neu eingeführten Religion an die vorgefundenen gesellschaftlichen Verhältnisse; siehe: Akkommodation (Religion) oder Inkulturation
- als physiologischer Begriff werden mehrere Anpassungsmechanismen unterschieden:
- das Fokussieren des Auges, also Krümmungsveränderung der Linse bei veränderter Entfernung des betrachteten Gegenstands - siehe Akkommodation (Auge)
- die Fähigkeit des Blinddarms und des Colon ascendens sowie des Mastdarms, ohne Erhöhung des intraluminalen Drucks unterschiedlich große Stuhlmengen zu speichern
- die Fähigkeit des Magens, insbesondere seiner oberen Abschnitte Corpus und Fundus, ihr Volumen dem der aufgenommenen Nahrung anzupassen
- die Fähigkeit der Niere, eine vom Primärharn abweichende Osmolalität im Endharn herzustellen
- die Fähigkeit der Zellmembran, aufgrund einer Besonderheit der schnellen, spannungsabhängigen Natriumkanäle bei langsam ansteigender Depolarisationsspannung kein Aktionspotential auszulösen