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Papenburg

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Wappen Deutschlandkarte

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Basisdaten
p1
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Emsland
Höhe: 6 m ü. NHN
Fläche: 118,36 km2
Einwohner: 34.890 (31. Dez. 2006)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 295 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26871
Vorwahlen: 04961, 04962, 04965
Gemeindeschlüssel: 03 4 54 041Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptkanal re. 68/69
26871 Papenburg
Website: www.papenburg.de
Bürgermeister: Jan Peter Bechtluft (CDU)
Lage der Stadt Papenburg im Landkreis Emsland
KarteNiederlandeLandkreis CloppenburgLandkreis Grafschaft BentheimLandkreis LeerLandkreis OsnabrückAndervenneBawinkelBeestenBockhorstBörgerBreddenbergDersumDörpenDohren (Emsland)EmsbürenEsterwegenFrerenFresenburgGeesteGerstenGroß BerßenHandrupHaren (Ems)HaselünneHeede (Emsland)HerzlakeHilkenbrookHüvenKlein BerßenKluse (Emsland)LähdenLahn (Hümmling)Langen (Emsland)LathenLehe (Emsland)Lengerich (Emsland)Lingen (Ems)LorupLünneLünneMeppenMessingenNeubörgerNeuleheNiederlangenOberlangenPapenburgRastdorfRenkenbergeRhede (Ems)SalzbergenSchapenSögelSpahnharrenstätteSpelleStavernSurwoldSustrumThuineTwist (Emsland)VreesWalchumWerlteWerpelohWettrupWippingen
Karte

Papenburg ist eine Stadt an der Ems in Niedersachsen im Landkreis Emsland. Papenburg ist überregional bekannt durch die Meyer Werft, die sich auf den Bau von Kreuzfahrtschiffen spezialisiert hat.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt Papenburg liegt im Norden des Landkreises Emsland, unmittelbar angrenzend an den ostfriesischen Landkreis Leer. Der Landkreis Emsland wiederum befindet sich im Westen Niedersachsens, im Grenzbereich zu den Niederlanden entlang der Ems und ist einer der größten Landkreise Deutschlands.

Nachbargemeinden

Im Norden grenzt Papenburg an die Gemeinden Westoverledingen und Rhauderfehn sowie die Stadt Weener im Landkreis Leer, im Westen an die Gemeinde Rhede, im Süden an die Samtgemeinde Dörpen und im Osten an die Samtgemeinde Nordhümmling.

Stadtgliederung

Zur Stadt Papenburg gehören die Stadtteile Papenburg-Untenende, Papenburg-Obenende, Herbrum, Tunxdorf, Nenndorf, Aschendorf und Bokel.

Lage der Stadtteile im Stadtgebiet:

  1. Aschendorf
  2. Bokel
  3. Herbrum
  4. Nenndorf
  5. Papenburg
  6. Tunxdorf


Flüsse und Kanäle

Durch Papenburg fließt die Ems; über diese leitet die Meyer Werft ihre Schiffe zur Nordsee.

Geschichte

1458 bekannte Hayo von Haren, gen. von der Papenborch, Propst zu Leer, von Bischof Johann von Münster mit der Papenburg samt Zubehör belehnt worden zu sein. Der darüber ausgestellte Lehnrevers enthält die älteste überprüfbare urkundliche Erwähnung Papenburgs.

Am 2. Dezember 1629 kaufte der Drost Dietrich von Velen von Friedrich von Schwarzenberg das Lehngut samt Zubehör für 1.500,- Reichstaler, um in dem vom Moor (Fehn) umgebenen Gebiet eine Fehnkolonie zu errichten. Am 4. April 1630 belehnte Bischof Ferdinand von Münster seinen Drosten Dietrich von Velen und dessen Nachkommen mit Burg und Gut Papenburg. Dieses Jahr gilt im Allgemeinen als Gründungsjahr der späteren Stadt Papenburg.

Am 7. Februar 1657 belehnte der Bischof von Münster Christoph Berhard Graf von Galen Dietrich von Velen mit öffentlichen Befugnissen und stattete das Gut Papenburg mit den Rechten einer Herrlichkeit aus. Am 7. Dezember 1680 stifteten Hermann Matthias von Velen und seine Ehefrau Margaretha Anna, geb. von Galen, die älteste Pfarrkirche in Papenburg und weihten sie dem Heiligen Antonius als Schutzpatron.

1806 baten Papenburger Schiffsreeder unter Führung des Patrimonialrichters Godfried Bueren den Herzog von Arenberg, die Herrlichkeit aus der herzoglichen Landeshoheit in die Unabhängigkeit zu entlassen. Diesem Wunsch wurde nicht entsprochen. Am 17. Mai 1833 erhielt Papenburg eine neue Verfassung, die jedoch den Reformwünschen nicht entsprach, da sie dem Ort nur den Status eines Fleckens einräumte. Am 30. März 1853 wurden die grundherrlichen Rechte der Familie von Landsberg-Velen an Papenburg von der Gemeinde für 100.000,- Reichstaler gekauft. Die Herrlichkeit Papenburg ist dadurch erloschen.

1856 erhielt Papenburg Anschluss an das Eisenbahnnetz, an die Hannoversche Westbahn von Osnabrück nach Emden. Am 1. August 1860 genehmigte das Königliche Hannoversche Innenministerium die Annahme der Städteordnung von 1858. Damit wurde Papenburg zur Stadt.

Von 1933 - 1945 war Papenburg der Sitz der Zentralverwaltung der unter der Bezeichnung Emslandlager zusammengeführten 15 Gefangenen- und Konzentrationslager der Nationalsozialisten.

Am 1. Januar 1973 wurden die Stadt Aschendorf und die Gemeinden Bokel, Tunxdorf, Nenndorf und Herbrum in die Stadt Papenburg eingemeindet. Am 28. März 1990 beschloss der Niedersächsische Landtag im Gesetz zur Neugliederung der Stadt Aschendorf sowie den Gemeinden Langförden, Vörden und Mulsum eine Korrektur der Gemeindereform. Dieses Gesetz ist vom Bundesverfassungsgericht am 12. Mai 1992 für nichtig und gegenstandslos erklärt worden.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1978 - 27.236
  • 1980 - 27.571
  • 1985 - 28.565
  • 1990 - 30.078
  • 1995 - 33.624
  • 1998 - 33.671
  • 1999 - 33.731
  • 2000 - 34.096
  • 2001 - 34.266
  • 2002 - 34.403
  • 2003 - 34.245
  • 2004 - 34.440
  • 2005 - 34.905
  • 2006 - 34.137

Politik

Papenburg hat den Status einer Selbständigen Gemeinde

Zusammensetzung des Stadtrates

Der Rat der Stadt Papenburg hat 38 gewählte Mitglieder. Hinzu kommt der direkt gewählte hauptamtliche Bürgermeister, Jan-Peter Bechtluft. Dem Rat gehören seit der Kommunalwahl am 10. September 2006 vier Parteien an.

Städtepartnerschaften

  • Seit dem 10. September 1988 ist Papenburg mit der französischen Stadt Rochefort städtepartnerschaftlich verbunden.
  • Am 14. Oktober 1995 wurde eine weitere Partnerschaft mit der Landgemeinde Pogranitschny (früher Hermesdorf) in Russland beschlossen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Für Theaterfreunde gibt es in Papenburg ein Theater vom Kulturkreis Papenburg. Regelmäßig können dann Aufführungen der Bereiche Theater, Klassische Konzerte, Kleinkunst, Jazz, Sonderveranstaltungen, Vorträge und Kunstausstellungen in der Stadthalle, dem Theater oder der Aula des Staatlichen Gymnasiums besucht werden.

Weiter gibt es ein Kino mit fünf Kinosälen, ein überregionales Ausstellungszentrum im Gut Altenkamp (Stadtteil Aschendorf), ein Freilichtmuseum (Stadtteil Obenende) und ein in Deutschland einmaliges interaktives Museum „Papenburger Zeitspeicher“ (Stadtteil Untenende).

Bauwerke

Papenburg besitzt eine an die Niederlande erinnernde Stadtanlage mit Kanälen und Klappbrücken und wird auch Venedig des Nordens genannt. Es ist die älteste und längste Fehnkolonie (Moorsiedlung) Deutschlands.

St.Antonius-Kirche, Papenburg
Datei:Papenburg Kirche innen4.jpg
Innenansicht der St.Antonius-Kirche
Klappbrücke

Die St. Antonius-Kirche ist die Kirche der ältesten Gemeinde Papenburgs. Die imposante Kirche wurde in der sehr kurzen Zeit von 1873 bis 1877 mit rund 12 Millionen Ziegelsteinen gebaut. Wegen des moorigen Untergrundes wurde dabei allein die Hälfte der Steine für das Fundament verwendet. Die Kirche ist im neugotischen Stil errichtet und innen mit reichhaltiger Wandmalerei versehen. Relativ neu sind die Glasfenster in den Seitenschiffen: Sie stammen aus dem Jahr 1965 und gehen auf einen Entwurf von Schwester Ehrentrud Trost (Varensell) zurück.




Ein beachtliches Bauwerk ist das größte überdachte Trockendock der Welt - die Meyer Werft. Die Meyer Werft ist auf den Bau von Spezialschiffen wie luxuriösen Kreuzfahrtschiffen, Auto- und Passagierfähren, Passagierschiffen sowie Gastankern und Tiertransportern spezialisiert.

Weiter ist in Papenburg eine der größten Teststrecken Europas, die Automotive Testing Papenburg zu finden.

Sport

In Papenburg gibt es zahlreiche Sportvereine. Darunter sind u.a die Segelvereine YC Papenburg und SV Turmkanal Papenburg. Der SC Blau Weiß Papenburg 94 e. V., ist einer von vielen Fußballclubs der Stadt. Der Golfclub Gutshof in Aschendorfermoor, betreibt eine 18-Loch-Anlage.

Durch Papenburg verläuft eine Europäische Wanderroute, die von Portugal bis zu den baltischen Staaten reicht.

Feuerwehr

Die Brandbekämpfung der Stadt wird durch drei Freiwillige Feuerwehren gewährleistet. Diese sind die drei Papenburger Ortsfeuerwehren:

  • Freiwillige Feuerwehr Papenburg-Untenende (Schwerpunktfeuerwehr)
  • Freiwillige Feuerwehr Papenburg-Obenende (Stützpunktfeuerwehr)
  • Freiwillige Feuerwehr Papenburg-Aschendorf (Stützpunktfeuerwehr)

Neben den Bundesstraßen B 70 und B 401 liegen auch zahlreiche Landesstraßen im Papenburger Stadtgebiet, sodass es immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen kommt. Neben diesem Einsatzschwerpunkt gibt es in Papenburg zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe (vor allem innerhalb der Industrie- und Gewerbegebiete), die den zweiten großen Einsatzschwerpunkt kennzeichnen. Neben der Meyer-Werft sei hier auch das Biomasse-Heizkraftwerk genannt, auf dessen Gelände große Holzmengen lagern, die eine erhebliche Brandlast darstellen. Der Gefahrgutzug der Feuerwehr Untenende ist für das gesamte nördliche Emsland zuständig und somit überörtlich tätig. Die Papenburger Feuerwehren absolvieren rund 200 Einsätze pro Jahr.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft Papenburgs ist hauptsächlich industriell geprägt. Als wichtigste Wirtschaftszweige sind zu nennen, Schiffbau, Automobilzulieferung, Tourismus. Weitere Wirtschaftszweige sind die Textilindustrie, Gartenbau, Kraftfahrzeugprüfung.

Papenburgs Gewerbe und Industrie ist folgendermaßen eingeteilt:

  • Gewerbe- und Industriegebiet Nord,
  • Industriegebiet Süd,
  • Gewerbe- und Industriegebiet Deverhafen,
  • Gewerbegebiet Von-Herz-Straße,
  • Gewerbegebiet Gutshofstraße,
  • Gewerbegebiet Flachsmeerstraße,
  • Gewerbegebiet Rheder Straße,
  • Gewerbegebiet Am Prüfgelände,

In diesen Industrie - und Gewerbegebieten sind u.a. folgende Firmen angesiedelt:

Meyer Werft, KS-Gleitlager, ADO Gardinenwerke, Menü2000 Catering GmbH & Co KG, Prokon Nord Biomasseheizkraftwerk, EMS Precab GmbH & Co. KG, Schulte & Bruns Hafenumschlag, ATP Automotive Testing Papenburg, Salamander Industrie-Produkte GmbH Papenburg, Emsland Paneele, Gartenbauzentrale Papenburg und andere kleine, mittlere und größere Industrie - und Gewerbebetriebe.

Wegen der maritimen Ausrichtung der Wirtschaft ist Papenburg im Gegensatz zum restlichen Emsland dem Kammerbezirk der IHK in Emden zugewiesen. Dementsprechend lautet der offizielle Name der Kammer Industrie und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg.

Medien

In der Papenburg erscheint die Ems-Zeitung, die faktisch ein Lokalteil der Neuen Osnabrücker Zeitung und einzige lokale Tageszeitung vor Ort ist. Weiterhin liegt Papenburg im Verbreitungsgebiet mehrerer wöchentlich erscheinender Anzeigenblätter wie dem Wecker (Zeitungsgruppe Ostfriesland), dem Sonntags-Report und dem EL-Kurier.

Verkehr

Autobahnen/Fernstraßen

Papenburg ist durch die A 31 an das Autobahnnetz angeschlossen. Jedoch läuft diese nicht direkt durch das Stadtgebiet, ist aber durch die Nachbargemeinde Rhede, sowie durch die Stadt Weener leicht erreichbar. Zudem führt die B 70 durch die Stadt in Richtung Leer bzw. Meppen. Die B 401 kann in wenigen Minuten über Surwold angefahren werden. Eine direkte Verbindung an Surwold vorbei ist geplant. Von Papenburg bis zur niederländischen Grenze sind es ca. 15 km.

Bahnverkehr
Bahnhof Papenburg

Papenburg hat mit den Bahnhöfen Papenburg (Ems) und Aschendorf zwei Anbindungen an den RE "Emsland-Express". Zudem fährt stündlich ab Papenburg (Ems) der IC Norddeich - Luxemburg.

  • Bahnhof Papenburg (Ems) (IC Norddeich - Luxemburg, zweistündlich; RE "Emsland-Express" Münster - Emden, stündlich)
  • Bahnhof Aschendorf (RE "Emsland-Express" Münster - Emden, stündlich)
Flugverkehr

Im nördlichen Stadtteil von Leer-Nüttermoor liegt der Flugplatz Leer-Papenburg.

Schifffahrt

Papenburg besitzt durch die Lage an der Ems neben zwei Yachthäfen auch den südlichsten Seehafen Deutschlands.

Personen und Persönlichkeiten

in Papenburg geboren

mit Papenburg verbunden

  • Carl Hettlage (1874–1935), Politiker, 1906–1911 Bürgermeister von Papenburg
  • Felix Graf von Luckner (1881–1966), Seeoffizier, Kaperfahrer und Schriftsteller; erlangte 1907 das Kapitänspatent an der Seefahrtschule Papenburg
  • Helmut Heißenbüttel (1921–1996), Schriftsteller, lebte bis 1940 in Papenburg
  • Rudolf Seiters (* 1937), Politiker, ehemaliger Bundesinnenminister, wohnt in Papenburg
  • Hans-Michael Goldmann (* 1946), Politiker, Fraktionsvorsitzender und Ratsherr der Stadt Papenburg
  • Peter Raske (* 1949), als Politiker in Papenburg tätig
  • Heiner Altmeppen (* 1951), Maler und Grafiker, aufgewachsen in Papenburg, malte die „Papenburger Landschaften“
  • Klaus-Uwe Nommensen (* 1952), Theologe, Autor, Publizist und Gemeindepfarrer in Papenburg
  • Susanne Brandt (* 1964), Bibliothekarin in Papenburg, Liedermacherin, Autorin und Herausgeberin
  • Horst Bösing (* 1954), Deutscher Komponist und Musikproduzent aus Aschendorf ging in Papenburg auf das Gymnasium

Literatur

  • Lehrerverein der Diözese Osnabrück - Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück Heft I, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1905
  • Werner Kaemling - Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
  • Hermann Abels - Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929
  • Chr. Oberthür, Fr. Busche, Fr. Barth, Heinrich Dünheuft - Heimatkarte des Kreises Lingen mit statistischen Angaben, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1953
  • Ernst Förstemann, Hermann Jellinghaus (Herausgeber) - Altdeutsches Namenbuch, Band II, 1 und 2: Ortsnamen, Bonn 1913/1916 (Nachdruck: Band II, 2, Hildesheim 1967/1983, ISBN 3-487-01733-4)
Commons: Papenburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien