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Jelena Wladimirowna Petuschkowa

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Jelena Wladimirowna Petuschkowa (* 17. November 1940 in Moskau; † 8. Januar 2007 ebenda) war eine russische Dressurreiterin, Sportfunktionärin und Biochemikerin. Sie wurde 1970 Dressurweltmeisterin in der Einzel- und in der Mannschaftswertung sowie zwei Jahre später Olympiasiegerin mit der sowjetischen Dressurmannschaft.

Leben

Jelena Wladimirowna Petuschkowa
Medaillenspiegel

Dressurreiterin

Sowjetunion Sowjetunion
Olympische Sommerspiele
Gold 1972 München Mannschaft
Silber 1968 Mexiko-Stadt Mannschaft
Silber 1972 München Einzel

Jelena Petuschkowa gehörte von 1964 bis 1987 der sowjetischen Dressurmannschaft an. Während dieser Zeit errang sie bei den Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt die Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb. Vier Jahre später bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München wurde sie mit dem sowjetischen Team Olympiasiegerin in der Mannschaftskonkurrenz. Bei diesen Spielen belegte sie außerdem im Einzelwettbewerb den zweiten Rang.

1970 gewann sie bei den Weltmeisterschaften in Aachen sowohl in der Einzelwertung als auch mit der Mannschaft. Bei Europameisterschaften errang sie 1973 eine Silbermedaille im Einzel sowie in den Jahren 1971, 1973 und 1979 jeweils die Silbemedaille und 1965, 1967, 1969 und 1985 die Bronzemedaille mit der Mannschaft. Darüber hinaus war sie dreizehnfache sowjetische Meisterin im Dressurreiten. Ihr Trakehner-Hengst Pepel, den sie von 1964 bis 1977 ritt und mit dem sie nahezu alle ihre großen sportlichen Erfolge erreichte, galt in den 1970er Jahren als Ausnahmepferd und hat noch heute Legendenstatus im russischen Reitsport.

Jelena Wladimirowna übernahm nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn hochrangige Ämter in verschiedenen Sportorganisationen. So war sie von 1983 bis 1991 Vizepräsidentin des Nationalen Olympischen Komitees der Sowjetunion, von 1996 bis 1999 Präsidentin des Russischen Reitsportverbandes und ab 1997 Nationaltrainerin der russischen Dressurmannschaft, sowie von 1995 bis 2004 Vorsitzende der Ländergruppe III (ehemalige Sowjetunion und Vorderasien) der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (Fédération Equestre Internationale, FEI).

Beruflich war sie als Biochemikerin tätig. Nachdem sie 1963 ein Biologie-Studium an der Lomonossow-Universität abgeschlossen hatte, war sie von 1966 bis 1991 an deren Lehrstuhl für Biochemie als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Von 1991 bis 1997 wirkte sie am Institut für Biochemie der Russischen Akademie der Wissenschaften. Sie veröffentliche während ihrer Forschungstätigkeit mehr als 60 wissenschaftliche Publikationen.

Jelena Petuschkowa war die geschiedene Ehefrau des Olympiasiegers von 1964 im Hochsprung Waleri Brumel.