Tuffi

Tuffi (* 1946; † 1989) war ein Elefantenweibchen des Zirkus Althoff, das am 21. Juli 1950 im Alter von vier Jahren in Wuppertal aus der fahrenden Schwebebahn in die Wupper sprang.
Mit der außergewöhnlichen Fahrt in der Schwebebahn wollte Althoff für seinen Zirkus werben. Tuffi rannte jedoch auf Grund von Nervosität kurz nach Abfahrt wild trompetend durch den Wagen. Wie der Sohn Althoff (damals zwölf Jahre alt) in der Fernsehsendung „Unsere Besten - Lieblingsorte der Deutschen“ (ZDF) im September 2006 erzählte, durchbrach Tuffi im zweiten Versuch die Außenwand und sprang aus dem Waggon circa zehn Meter hinunter in die Wupper, die an dieser Stelle keine 50 Zentimeter tief ist. Tuffi erlitt nur ein paar Schrammen am Hinterteil, blieb ansonsten unverletzt. Sie hatte einfach Glück bei der Art der Landung, meinte der Sohn Althoff. Vater Althoff wollte tatsächlich hinterher springen, wurde aber vom 12-jährigen Sohn Althoff zurück gehalten, der bereits bemerkt hatte, dass Tuffi offenbar eine glimpfliche Landung „vollbracht hatte“. Vater Althoff half dann wenig später dem Elefanten aus dem Wasser.


Im Waggon war Panik ausgebrochen und es gab einige Verletzte. Althoff und der verantwortliche Leiter der Verkehrsabteilung der Wuppertaler Stadtwerke, der die Fahrt genehmigt hatte, erhielten in einem Gerichtsverfahren Geldstrafen wegen Transportgefährdung; die Schwebebahn sei als Transportmittel für Elefanten ungeeignet, so die Feststellung des Gerichts. Die Unglücksstelle zwischen den Stationen Alter Markt und Adlerbrücke in Wuppertal ist bis heute durch einen gemalten Elefanten auf der Hauswand markiert.
Folgen
Tuffi wechselte 1968 zum Zirkus Gruß, wo sie bis zu ihrem Tod 1989 blieb. Die ehemaligen Milchwerke Köln-Wuppertal verkauften ihre Milchprodukte Tuffi unter dem Namen des Elefanten aus der Schwebebahn.
Tuffi spielt auch für die touristische Vermarktung Wuppertals eine Rolle. So ist beispielsweise in der Wuppertaler Tourist-Information ein Sortiment an Souvenirs mit Tuffi-Motiv erhältlich.
1986 drehte der Wuppertaler Künstler und Filmemacher Volker Anding den im Auftrag des WDR produzierten Dokumentarfilm „Der Fall des Elefanten“. Dafür erhielt Anding seinen ersten Adolf-Grimme-Preis, dem noch mehrere Auszeichnungen folgten.
Literatur
- Marguerita Eckel, Ernst-Andreas Ziegler: Tuffi und die Schwebebahn. Born, Wuppertal 1983, ISBN 3-87093-004-7
- Stephan Oettermann: Die Schaulust am Elefanten. Eine Elephantographia curiosa. Syndikat:Frankfurt am Main 1982. Vgl. darin Kapitel: Elefantenkatastrophen und „Wunder der Tierdressur“, S. 69-82; S. 73 ISBN 3-8108-0203-4