Mandrakelinux
Mandrakelinux (nach dem gleichnamigen am. Zauberer) entstand 1998 als Mandrake Linux.
Vermarktung
Es ist eine einfach zu installierende Linux-Distribution der französischen Firma MandrakeSoft und basierte ursprünglich auf Red Hat Linux. Es beinhaltet etwa 2.500 Programmpakete wie z. B. OpenOffice.org, Gimp, Mozilla und KDE. Mandrake Linux eignet sich insbesondere für Linux-Neulinge und bietet in der Version 10 eine exzellente Hardwareunterstützung.
Die Distribution ist in mehreren Versionen erhältlich: Als kostenlose Download-Version mit vermindertem Softwareumfang, oder als Box inklusive Handbuch und einer großen Menge an Zusatzsoftware. Für den Business-Bereich hat Mandrakelinux den Corporate-Server in der aktuellen Version 3.0 und eine Version für Cluster vorliegen.
Firmengeschichte
Am 23. Juli 1998 veröffentlichte Gaël Duval seine erste Mandrake Linux Distribution . Kurz darauf gründete er zusammen mit Jacques Le Marois und Frédéric Bastok die Firma MandrakeSoft. Am 30. Juli 2001 erfolgte der Börsengang des Unternehmens. Knapp einundeinhalb Jahre später mußte MandrakeSoft am 13. Januar 2003 einen Antrag auf Gläubigerschutz stellen, da das Unternehmen in die Krise geraten war. Die sogenannte "declaration de cessation des paiements" schützte das Unternehmen für sechs Monate vor seinen Gläubigern. Durch Reorganisation der Firma und mit massiver Unterstützung durch die Linux-Community konnte MandrakeSoft am 30. März 2004 den Gläubigerschutz wieder verlassen. Es konnte nun wieder seinen Verpflichtungen nachkommen und den laufenden Betrieb wiederherstellen. Der Abbau der Schulden soll maximal 9 Jahre dauern. Das kann - Dank der vorläufigen Geschäftszahlen - ziemlich sicher unterschritten werden. Am 17. September 2004 übernahm MandrakeSoft Edge It. Am 24. Februar 2005 übernahm Mandrakesoft dann den brasilianischen Linux-Distributor Conectiva für etwa 1,79 Millionen Euro. Als Ziel der Übernahme wurde vor allen Dingen eine Erweiterung des Bereiches Forschung und Entwicklung genannt.
Besonderheiten der Distribution
Mandrake Linux setzt als Desktop-Umgebung standardmäßig auf das K Desktop Environment. Die Systemkonfiguration wird bei Mandrakelinux mit eigenen Werkzeugen im Rahmen der Drak-Tools konfiguriert - dafür steht eine graphische Oberfläche auf der Basis von Python und GTK+ zur Verfügung.
Paketmanager
Mandrakelinux nutzt den Paketmanager urpmi, der zur Verwaltung von RPM-Paketen dient. Dieser erlaubt die einfache Installation von neuer Software, da er die nötigen Abhängigkeiten und möglichen Konflikte überwacht und nötigenfalls automatisch auflöst. Urpmi hat ebenfalls ein Frontend, dass sich RPMdrake nennt.
Versionen
Neue Versionen erscheinen nur noch einmal jährlich. Außerdem wird die bisherige Durchnummerierung der Versionen aufgegeben. Die nächste Version erscheint Ende 2005 und trägt die Bezeichnung "2006". Dazwischen - im Frühjahr - wird es noch eine Übergangslösung geben, die nicht mehr 10.2 heißt, sondern 2005 Limited Edition. Die wird nicht mehr im Handel vertrieben, sondern nur als Download angeboten werden. Der Grund für die Änderung des Vertriebs ist zum einen die Übernahme von Conectiva und die damit verbundene Integration in Mandrakelinux, zum anderen will man durch diesem Wechsel den Erwartungen der Vertriebspartner Mandrakesofts mehr entsprechen und sich gleichzeitig so mehr Zeit zur Entwicklung neuer Technologien geben.
Version | Name | Datum |
---|---|---|
5.1 | Venice | 23. Juli 1998 |
5.2 | Leeloo | 1. Dezember 1998 |
5.3 | Festen | 11. Februar 1999 |
6.0 | Venus | 27. Mai 1999 |
6.1 | Helios | 14. September 1999 |
7.0 | Air | 14. Januar 2000 |
7.1 | Helium | 13. Juni 2000 |
7.2 | Odyssey | 30. Oktober 2001 |
8.0 | Traktopel | 20. April 2001 |
8.1 | Vitamin | 27. September 2001 |
8.2 | Bluebird | 18. März 2002 |
9.0 | Dolphin | 25. September 2002 |
9.1 | Bamboo | 25. März 2003 |
9.2 | FiveStar | 14. Oktober 2003 |
10.0 | - | 4. März 2004 |
10.1 | - | 16. September 2004 |
10.2 | - | vmtl. März 2005 |
2006 | - | Ende 2005 |