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Große Tulln

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Die Große Tulln ist ein Fluss in Niederösterreich.

Geographie

Sie entspringt in ca. 600 m Seehöhe als "Laabenbach" am Pass Klammhöhe im Südosten des Bezirks St.Pölten Land und fließt nach Norden über Neulengbach (ab wo sie eigentlich Große Tulln heißt), bis sie nach insgesamt ca. 39 km bei Tulln im Bezirk Tulln in die Donau mündet (Seehöhe ca. 177 m). Die Ortschaften von der Laabenbach-Quelle bis zur Mündung heißen:

Hydrologie

Die wichtigsten Zubringer der Großen Tulln lauten von der Quelle (Laabenbach) zur Mündung (rechts / links im orographischen Sinne, also flussab schauend):

  • Gernbach (links)
  • Brandbach (verballhornt Brambach) (links)
  • Lengbach (rechts)
  • Buchenbach (links)
  • Dambach (links)
  • Seebach (links)
  • Anzbach (rechts)
  • Raipoltenbach (links)
  • Moosbach (links)
  • Kleine Tulln (rechts, Überleitungskanal, anlässlich der Errichtung des Donaukraftwerks Greifenstein (1981-85) errichtet)

Das Einzugsgebiet beträgt ca. 288 km².

Das Mittelwasser am Pegel Siegersdorf (Asperhofen) beträgt nach Angaben des Amts der Niederösterreichischen Landesregierung ca. 1,2 m³/s, das hundertjährliche Hochwasser ca. 220 m³/s. Ein Grund für den großen Unterschied zwischen Hochwasser und Mittelwasser liegt in den im Einzugsgebiet vorherrschenden Geologischen Verhältnissen.

Gewässerökologie

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Geologie

Von der Quelle bis Neulengbach / Haag fließt die Große Tulln durch die Flyschzone (Sandstein, Mergel und Tonstein, vereinzelt Kalkstein aus der Kreidezeit bis zum Paläogen / Alttertiär). Die Gesteine sind überwiegend wasserundurchlässig, sodass Regenwässer oder Schmelzwasser nach kurzer Zeit in den Fluss gelangen.

In Neulengbach durchquert die Große Tulln die schmale Zone der Subalpinen Molasse. Es handelt sich dabei um Konglomerate (Buchberg, Schlossberg) und feinkörnigere Sedimente, die sich aber aufgrund der geringen Breite dieser Zone auf den Abfluss in der Großen Tulln nicht auswirken.

Ab dem Neulengbacher Ortsteil Inprugg fließt die Große Tulln durch die Molasse. Es handelt sich dabei überwiegend um Sande, Schluffe und Tone aus dem Neogen, die stellenweise von Lössen überlagert werden. Auch diese Lockergesteine sind gering wasserdurchlässig, jedoch ist das Gelände aufgrund ihrer geringen Standfestigkeit überwiegend so flach, dass aus diesem Bereich keine großen Wassermengen mehr anfallen.

Flussab von Judenau verläuft die Große Tulln bis zu ihrer Mündung im Tullnerfeld, einer breiten quartären Schotterfläche, in der keinerlei Oberflächenabfluss stattfindet, da das Gelände praktisch horizontal ist und Niederschläge in den gut durchlässigen Schottern und Sanden versickern können.

Flussbau an der Großen Tulln

Wasserstand und Durchfluss an der Großen Tulln

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