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Hallstatt

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Wappen Karte
fehlt noch Lage in Österreich
Basisdaten
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Gmunden (GM)
Fläche: 60 km²
Einwohner: 947 (Stand: 31.12.2002)
Höhe: 511 m ü. NN
Postleitzahl: 4830
Vorwahl: 06134
Geografische Lage: 47° 33' 49" nördliche Breite
13° 39' 00" östliche Länge
Gemeindekennziffer: 40709
Verwaltung: Marktgemeinde Hallstatt
Seestraße 158
4830 Hallstatt
Offizielle Website: hallstatt.at
E-Mail-Adresse: gemeinde@hallstatt.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Peter Scheutz (SPÖ)


Hallstatt ist eine Gemeinde mit 950 Einwohnern im Salzkammergut in Österreich und liegt am Hallstätter See.




Geografie

Hallstatt liegt im Traunviertel im Salzkammergut und befindet sich am gleichnamigen See in 508 Metern Seehöhe. Namensgebend war der Salzbergbau (keltisch 'hal'='Salz'), der hier schon seit frühgeschichtlicher Zeit betrieben wird. Auf dem schmalen Uferstreifen zwischen den steil aufragenden Bergen drängen sich die Häuser dicht aneinander, sind teilweise sogar mit Pfählen in den See gebaut. Im Wesentlichen besteht der Ort aus einer Straße und dem kleinen Marktplatz. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,1 km, von West nach Ost 13,2 km. Die Gesamtfläche beträgt 59,8 km². 34,8 % der Fläche sind bewaldet. Ortsteile der Gemeinde sind: Gosauzwang, Hallstatt, Lahn, Salzberg.

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Gespalten von Rot und Blau; rechts ein silberner Balken, links ein goldenes, aufrecht gestelltes Steuerruder.

Geschichte

Noch bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts konnte man Hallstatt nur mit dem Schiff oder auf schmalen Saumpfaden erreichen. Im Ort selbst hatte man den geringen Raum zwischen Berg und See bis aufs letzte genutzt. Verbindungen zwischen den am See stehenden Häusern gab es nur per Boot oder über den oberen Weg, einen schmalen Gang über Dachböden. Erst 1890 errichtete man eine Straße nach Hallstatt entlang der Westufers, die streckenweise in den Fels gesprengt wurde.

Die siedlungsfeindliche unwirtliche Berggegend zählt dennoch zu den ältesten Wohngebieten der Menschheit. Grund sind die reichen natürlichen Salzvorkommen, die bereits seit Jahrtausenden abgebaut werden. Älteste Funde (z. B. der so genannte Schuhleistenkeil) datieren auf etwa 2.500 v. Chr. 1846 entdeckte Johann Georg Ramsauer ein Gräberfeld, allerdings nicht im heutigen Ortsgebiet, sondern hoch oben am Salzberg. Auch eine der ersten Eisenschmiede wurde hier ausgegraben. Reger Handel und der damit einhergehende Wohlstand ermöglichten die Entwicklung einer hohen Kultur, die nach den Funden im Salzberghochtal Hallstattkultur benannt wurde und von etwa 800 bis 400 v. Chr. währte und den Namen des Ortes auf der ganzen Welt bekannt machte.

Aus Römerzeit und frühem Mittelalter gibt es keine urkundlichen Nachrichten. 1311 erlangte Hallstatt das Marktrecht, ein Zeichen dafür, dass der Ort seine wirtschaftliche Bedeutung nicht verloren hatte. Neben der Salzgewinnung, eine Soleleitung bringt das Salz seit dem 19. Jahrhundert nach Ebensee am Traunsee, erlangte der Tourismus seit dem 20. Jahrhundert eine zentrale Bedeutung

Tourismus

Die Region und der romantische Ort wurden 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt: Anziehungspunkte für den Tourismus sind die prächtige Landschaft, der Hallstätter See, die Bergwelt mit dem Dachstein, gewaltige Höhlen (die Rieseneis- und die Mammuthöhle) und nicht zuletzt der malerische Ort mit seinen Kunstdenkmälern, dem Museum und dem Bergwerk.

Sehenswürdigkeiten

Auf einem Felsen über den Dächern des Ortes thront die 1505 fertig gestellte spätgotische Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Der mächtige Turm ist der einzige erhaltene Teil einer Vorgängerkirche aus 1320. Die zweischiffige Hallenkirche beherbergt als kulturhistorisch bedeutendste Sehenswürdigkeit den Marienaltar, eine spätgotische Bildschnitzerei aus Oberösterreich. Der doppelte Flügelaltar entstand um 1515 vom Gmundener Bildschnitzer Leonhard Aist.

An der Nordseite der Kirche steht im Friedhof der Karner mit dem kleinen Beinhaus, das ins 16. Jahrhundert datiert. Mehrere hundert Totenschädel sind auf den Knochen der Verstorbenen übereinander gestapelt. Nach etwa 20 bis 30 Jahren werden die Gebeine exhumiert, gebleicht und anschließend verziert: Auf der Stirn stehen über Geburts- und Sterbedatum meist der Name der Person, bemalt mit dunklen Kränzen von Eichen, Efeu oder Blumen.

Das Prähistorische Museum besitzt neben dem Naturhistorischen Museum in Wien die zweite umfangreiche Sammlung von Fundstücken aus der Hallstattzeit in Österreich, die in einer modernen Präsentation gezeigt werden.

Im Sportgeschäft Janu im Ortszentrum werden auf eine Privatinitiative hin die hier getätigten Ausgrabungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Funde stammen aus dem ausgehenden Mittelalter bis zurück in die Jungsteinzeit.

Zum hallstattzeitlichen Gräberfeld und dem Salzstollen, dem ältesten der Welt, führen ein Fußweg und die Salzbergbahn hinauf. 1282 bis 1284 ließ hier Herzog Albrecht I. von Österreich den Rudolfsturm errichten, der nach seinem Vater, Rudolf I., benannt wurde. Er diente im Salzkrieg gegen den salzburgischen Erzbischof Konrad IV. als Verteidigungsanlage und war seit 1313 bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die Wohnung des jeweiligen Bergmeisters. Heute beherbergt der Turm eine seiner herrlichen Aussicht wegen beliebte Gaststätte.

Am Fronleichnamstag findet seit dem Jahr 1623 alljährlich eine weithin bekannte Seeprozesion am Hallstätter See statt.

Am ersten Wochenende im Mai finded seit 1987 der Hallstättersee Rundlauf, ein Halbmarathon statt,

Blick vom Rudolfsturm auf Hallstatt und den Hallstätter See
Hallstatt um 1900
Blick vom Rudolfsturm auf den Ortskern von Hallstatt