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Schwarzer September

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Der Schwarze September bezeichnet einen blutig niedergeschlagenen Aufstand von Palästinensern unter Führung der PLO gegen den König von Jordanien 1970.

Das nach diesem Ereignis benannte palästinensische Terror-Kommando Schwarzer September verübte am 5. September 1972 den Anschlag auf die Olympischen Sommerspiele in München. Dabei wurden 11 israelische Sportler getötet (siehe hierzu: Olympische Tragödie).

Aufstand in Jordanien

Die PLO bildet nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 und spätestens seit der Schlacht von Karame 1968 in Jordanien einen Staat im Staate und verschärft die Konfrontation mit König Hussein von Jordanien. Die PLO-Fraktion PFLP verübt am 2. September 1970 ein Attentat auf den König, das aber fehlschlägt. In der Folge kommt es zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen den PLO-Milizen und der jordanischen Armee.

Am 6. September fordert der Irak Jordanien zu einer Feuereinstellung auf. Gleichzeitig entführt die PFLP drei westliche Flugzeuge nach Kairo und Zarqa bei Amman. Die Entführung eines vierten Flugzeugs, das von Leila Khaled gekapert wird, scheitert in der Luft. Vier Tage später werden die drei entführten Maschinen von der PFLP am Boden gesprengt, nachdem sie evakuiert wurden.

Am 16. September eskaliert die Situation, als Hussein den Befehl zur endgültigen Niederschlagung des Aufstandes gibt und palästinensische Flüchtlingslager in Amman bombardieren lässt. Syrien lässt zur Unterstützung der PLO Panzer nach Jordanien einmarschieren. Diese werden am 22. September zurück geschlagen.

Unter Vermittlung von Gamal Abdel Nasser kommt es am selben Tag zu einem Abkommen zwischen Hussein und Ghaddafi. Die PLO hatte die Bereitschaft von Libyen, Ägypten, Syrien und Irak überschätzt, einen Krieg gegen Jordanien zu riskieren.

Als Konsequenz muss die PLO ihre Stützpunkte in den Libanon verlegen und Yassir Arafat flieht nach Kairo.

Siehe auch: Israelisch-palästinensischer Konflikt