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Rosenstolz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:Rosenstolz-Logo.jpg
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Pop, Rock, Schlager
Aktive Jahre
Gründung 1991
Auflösung
Website http://www.rosenstolz.de/
Aktuelle Besetzung
AnNa R.
Peter Plate

Rosenstolz ist eine deutsche Musikgruppe aus Berlin, die aus der aus Ost-Berlin stammenden Sängerin AnNa R und dem in Goslar aufgewachsenen Songschreiber und Sänger Peter Plate besteht. Die vorwiegend auf Deutsch gesungenen Lieder stellen eine Mischung aus Pop, Rock und Chanson dar, wobei die Texte mal derb, mal melodramatisch, mal erotisch, mal provozierend, mal gefühlvoll sind.

Geschichte

AnNa R.

AnNa R. (bürgerlich: Andrea Natalie Rosenbaum [1]) wurde am 25. Dezember 1969 in Berlin-Friedrichshain geboren und wuchs in Ost-Berlin auf. Sie lebt heute immer noch in Berlin-Friedrichshain. Bei der Aufnahmeprüfung an der Musikschule Friedrichshain fiel sie durch. Vor ihrem Durchbruch als Sängerin arbeitete sie als Chemielaborantin und als Musikhändlerin, um ihre Gesangsausbildung zu finanzieren. Seit November 2002 ist sie mit Nilo Neuenhofen verheiratet, der in vielen Videos der Gruppe die Regie führte (z. B. Ich will mich verlieben). Nilo Neuenhofen arbeitet seit Anfang 2008 ebenfalls in der Musikbranche.

Peter Plate

Peter Plate wurde am 1. Juli 1967 in Neu-Delhi geboren. Sein Großvater war dort als Diplomat tätig. Vor seinem Umzug nach Berlin 1990 lebte Peter Plate längere Zeit unter anderem in Goslar und Braunschweig. Heute lebt er in Berlin-Charlottenburg. Er versuchte sich bereits vor der Gründung des Duos Rosenstolz als Musiker. Er schrieb als Jugendlicher ein Musical mit Freunden und produzierte einige Musikkassetten, allerdings ohne breite Veröffentlichung. Seit 1990 lebt Plate mit Ulf Leo Sommer, der als Produzent, Komponist und Texter für Rosenstolz tätig ist zusammen. Am 1. Juni 2002 verpartnerten sie sich.

Rosenstolz spielte zu Beginn vor sehr kleinem Publikum. Ihr erstes Konzert gaben sie Oktober 1991 in der Galerie Bellevue in Berlin mit knapp 30 Besuchern. Bei einem ihrer Konzerte im Berliner Schwulenzentrum SchwuZ wurden sie 1992 ausgebuht. Die Popularität von Rosenstolz wuchs jedoch von Jahr zu Jahr. Lange Zeit wurden Rosenstolz von Radio und Fernsehen ignoriert. Im Laufe der Zeit stieg die Anzahl der Konzertbesucher, die Größe der Hallen sowie Tourneen und die Plattenverkäufe.

Im Mai 1997 spielten Rosenstolz ein Konzert vor etwa 10.000 Zuschauern in Nowosibirsk (auf Einladung des Goethe-Instituts). In diesem Jahr konnten sie auch mit ihrem Album „Die Schlampen sind müde“ die erste Chartplazierung verzeichnen. Einen Sprung in ihrer Karriere stellte ein Auftritt 1998 beim nationalen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest mit „Herzensschöner“ dar, wo sie den zweiten Platz erreichten. 2000 eroberten Rosenstolz dann mit „Kassengift“ die Spitze der Charts und mit dem Clip zur Single „Amo Vitam“ langsam die Musikfernsehsender. Der große Durchbruch gelang 2004 mit der Single „Liebe ist alles“ und dem Album „Herz“. Mit der Coverversion „Je deviens moi“ wurde die erste Singleauskopplung auch in Frankreich bekannt – gesungen von Grégory Lemarchal.

Hin und wieder beziehen Rosenstolz in ihren Liedern auch politisch Stellung, wie zum Irak-Krieg im Jahre 2003 mit dem Titel „Laut“ oder 1999 mit einem Kommentar zur damals gerade diskutierten Homo-Ehe in „Ja, ich will“ zusammen mit Hella von Sinnen. Im dazugehörigen Video, bei dem Marcus Sternberg Regie führte, treten die Duettpartner von Sinnen und Plate zusammen mit ihren Partnern Cornelia Scheel beziehungsweise Ulf Leo Sommer auf. Auch auf der „Das große Leben“-Tour kritisierte Plate die ablehnende Haltung gegenüber Homosexuellen.

Rosenstolz während ihrer „Herz“-Tour 2004

Zu dem Coming-out-Film Sommersturm (2004) steuerten sie das Lied „Willkommen“ vom Album Herz bei.

Den ECHO bekamen sie 2003 für die „beste Künstler-Web-Page“ verliehen. 2005 wurden sie als „Beste Band“, für ihr Video zum Titel Ich komm an dir nicht weiter, als „Das beste Video – National“, sowie als „Beste Produzenten“ (Peter und Ulf) nominiert. Weitere Preise sind u. a. der Comet für „Bestes Video National“ (Es tut immer noch weh), sowie für „Beste Band National“ und mehrere goldene Stimmgabeln.

Bei ihren Live-Konzerten werden Rosenstolz von einer siebenköpfigen Band begleitet, deren Musiker zum Teil schon seit vielen Jahren mit dem Duo touren. Zur aktuellen Besetzung gehören Zoran „Zorro“ Grujovski (Keyboards und akustische Gitarre), Peter Koobs (Gitarre), Thomy Jordi (E-Bass) und Jens Carstens (Drums und Percussion), die auch „Herz“ und „Das große Leben“ mit eingespielt haben. Der langjährige Gitarrist Ralf Lübke, hat die Band nach der „Willkommen“-Tournee verlassen, um mehr Zeit für seine eigene Gruppe Monkeeman zu haben. Für ihn ist Ulrich „Ulle“ Rode neu hinzu gekommen. Der 32-jährige Diplom-Gitarrist ist neben verschiedenen Musicalengagements sowohl im Studio als auch live tätig, u. a. für Right Said Fred und Konstantin Wecker. Außerdem vervollständigen Lorenzo Allacher (Saxophon und akustische Gitarre, ehem. Sax bei Blechreiz) und Anne de Wolff (Geige, Akkordeon) die Band.

Am 1. Februar 2007 wurde dem Duo in Berlin die „Goldene Kamera“ der Fernsehzeitschrift „HÖRZU“ in der Kategorie „Pop national“ verliehen.

Am 23. März 2007 erschien ihre Benefizsingle „Aus Liebe wollt ich alles wissen“, bei der Rosenstolz ihre gesamten Einnahmen der Deutschen AIDS- Hilfe spenden. Bei einem Benefiz-Konzert am 18. Juni 2007 in der Berliner Columbiahalle spendeten Rosenstolz sämtliche Einnahmen und übergaben am Ende des Konzerts in Anwesenheit von Klaus Wowereit einen Scheck über 100.000 Euro an die Deutsche AIDS-Hilfe.

Am 25. März 2007 bekamen Rosenstolz den ECHO in der Kategorie „Gruppe Rock/Pop National“ verliehen. Wie schon bei der Verleihung der „Goldenen Kamera“ war Klaus Wowereit der Laudator. Außerdem wurde ihnen im selben Jahr der Fred-Jay-Preis verliehen. Die Stadt Goslar würdigte weiterhin am 30. Mai 2007 Peter Plates musikalisches Schaffen mit dem Paul-Lincke-Ring.

Am 29. August 2008 erscheint die neue Single „Gib mir Sonne“, die Vorbote für das am 26. September erscheinende neue Album der Band ist. Radio-Premiere der neuen Single ist am 18. Juli 2008. „Gib mir Sonne“ wird außerdem der Titelsong zur neuen Sat.1-TelenovelaAnna und die Liebe“ mit Jeanette Biedermann, die am 25. August 2008 startet. Ab November 2008 gehen Rosenstolz auf Tour, die am 30. Januar 2009 in Köln enden wird. Im Sommer 2009 ist eine weitere Open-Air Tour geplant, bisher sind nur zwei Termine bekannt und zwar der 12. und 13. September 2009 in der Berliner Wuhlheide.

Diskografie

Alben

Jahr Album Chart-Platzierungen Label Anmerkung
DE AT CH
1992 Soubrette werd' ich nie 93 Pool Neuauflagen 1993, 1996 und 2002, es existiert außerdem eine weitere auf 100 Exemplare limitierte Auflage aus dem Jahr 1992 mit anderem Cover, des Weiteren eine Neuauflage von 2007, die in die Charts einstieg, auch als [Deluxe Edition] mit diversen Demo-Songs auf einer Bonus-CD und erste Fernsehauftritte auf Bonus-DVD
1994 Nur einmal noch Traumton/Indigo Neuauflage 2006 (Musik für Erwachsene / DA Music)
1995 Mittwoch is’ er fällig Traumton/Indigo Neuauflage 2007
1996 Objekt der Begierde Polydor Neuauflage 2002
1997 Die Schlampen sind müde 31 Polydor Neuauflage 2002
1999 Zucker 2 Polydor Neuauflagen 2000 und 2002
2000 Kassengift 1 Polydor (bzw. Mercury in Frankreich) Neuauflage 2002
2002 Macht Liebe 3 51 Polydor Verschiedene Editionen
2004 Herz 1 22 55 Polydor Island Verschiedene Editionen
2006 Das große Leben 1 1 10 Polydor Island Einfach-CD, Deluxe-Edition mit Bonus-DVD, Doppel-LP, Einfach-CD mit erweitertem Tracklisting,

Limited Edition mit erweitertem Tracklisting und Bonus-DVD

2008 Die Suche geht weiter n.v. n.v. n.v. Polydor Island Veröffentlichung: 26. September 2008

weitere Veröffentlichungen:

  • 1995 Sanfte Verführer (Benefiz-Box mit einer Auflage von 100 Stück mit 3 bis heute andersweit unveröffentlichten Songs)
  • 1997 Raritäten (Kompilation)
  • 1998 Alles Gute - Das Beste von 92 bis 98 (Best Of, erhältlich als Einzeldisk [2 Editionen mit unterschiedlichem Cover] und zeitweise auch als Doppeldisk) #10
  • 1999 Raritäten II (Kompilation, nur über die offizielle Website erhältlich)
  • 1999 Zuckerschlampen live (erhältlich als Einzel- und Doppeldisk, entstanden bei der Zucker-Tour 1999) #5
  • 2000 Stolz der Rose - das Beste und mehr (Best Of, 3 CD BOX)
  • 2003 Ohne Worte – Die Karaoke-CD (nur über die offizielle Website erhältlich gewesen)
  • 2003 Kuss der Diebe — Producers Master Cut, CD mit DTS-5.1-Tracks, Musik für Erwachsene / DA Music (# 80)
  • 2003 Live aus Berlin (Erhältlich als Einzel- und Doppeldisk, entstanden bei der Macht Liebe-Tour 2002) #11
  • 2004 Erwarten se nix — Producers Master Cut, CD mit DTS-5.1-Tracks, Musik für Erwachsene / DA Music (# 47)
  • 2005 Wenn du aufwachst — Producers Master Cut, CD mit DTS-5.1-Track, Musik für Erwachsene / DA Music (# 68)
  • 2006 Mondkuss — Producers Master Cut, Doppel-CD und -LP (in farbigem Vinyl, limitiert auf 1.000 Stück), Musik für Erwachsene / DA Music (# 16)
  • 2006 Das Große Leben live (Doppeldisk, entstanden bei der großen Tour 2006) #1
  • 2007 Soubrette werd' ich nie - The 15th Deluxe Edition.

Singles

Jahr Titel Chart-Platzierungen Anmerkung Album
DE AT CH EU
1992 Ich geh auf Glas Maxi-CD Soubrette werd' ich nie
1993 Schlampenfieber Maxi-CD Soubrette werd' ich nie
1994 Kuss der Diebe Maxi-CD Nur einmal noch
1994 Nur einmal noch Maxi-CD Nur einmal noch
1995 Lachen Maxi-CD Mittwoch is’ er fällig
1995 Mittwoch is’ er fällig Maxi-CD Mittwoch is’ er fällig
1996 Sex im Hotel Maxi-CD und 12"-Vinyl-Maxi Objekt der Begierde
1997 Ich stell mich an die nächste Wand (Monotonie) / Die Schlampen sind müde Maxi-CD Die Schlampen sind müde
1998 Königin / Herzensschöner 34 Maxi-CD Die Schlampen sind müde
1998 Nur einmal noch´98 75 Maxi-CD Alles Gute
1999 Perlentaucher 40 2 Editionen [2 verschiedene Maxi-CDs] Zucker
1999 Fütter deine Angst / Ja, ich will (Hochzeitssong mit Hella von Sinnen) 52 Maxi-CD Zucker
2000 Amo Vitam 19 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD] Kassengift
2000 Kinder der Nacht 63 Maxi-CD Kassengift
2001 Total Eclipse (mit Marc Almond) / Die schwarze Witwe (mit Nina Hagen) 22 2 Editionen [2 verschiedene Maxi-CDs] Kassengift
2001 Es könnt' ein Anfang sein 8 2 Editionen [2 verschiedene Maxi-CDs] Alles Gute (Gold-Edition)
2002 Sternraketen / Macht Liebe 11 47 3 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD, 2-Track-CD], DVD-Single, 12"-Vinyl-Maxi (Promo) Macht Liebe
2002 Es tut immer noch weh 21 88 2 Editionen [Laut-Edition, Französische Edition] Macht Liebe
2003 Was kann ich für eure Welt 12 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], 12"-Vinyl-Maxi Live aus Berlin
2004 Liebe ist alles 6 47 27 2 Editionen [2 verschiedene Maxi-CDs] Herz
2004 Ich will mich verlieben 8 64 33 2 Editionen [Maxi-CD, Live-CD] Herz
2004 Willkommen / Der größte Trick 8 44 40 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], 12"-Vinyl-Maxi Herz
2004 Ich komm an dir nicht weiter 14 69 68 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], 12"-Vinyl-Maxi Herz
2006 Ich bin ich [Wir sind wir] 2 5 16 8 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], 12"-Vinyl-Maxi Das große Leben
2006 Nichts von alledem [tut mir leid] 11 47 59 40 3 Editionen [Maxi-CD, Live-CD, Remix-CD], 12"-Vinyl-Maxi, 7"-Vinyl-Single (Promo) Das große Leben
2006 Ich geh in Flammen auf / Das Glück liegt auf der Straße 7 12 87 32 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], 12"-Vinyl-Maxi Das große Leben
2006 Auch im Regen / Mein Sex 8 35 42 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], 12"-Vinyl-Maxi [Auch im Regen], 10"-Vinyl-Maxi [Mein Sex] Das große Leben
2007 Aus Liebe wollt ich alles wissen 15 45 66 55 Benefiz-Single zugunsten der AIDS-Stiftung Das große Leben
2008 Gib mir Sonne n.v. n.v. n.v. n.v. Veröffentlichung: 29. August 2008 Die Suche geht weiter

Filmografie

Literatur

  • Rosenstolz: Lieb mich, wenn du kannst, nimm mich, nimm mich ganz. Dtv, München 1998, ISBN 3-42-320058-8
Commons: Rosenstolz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.rosenstolz-fan.de/rs.htm

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