Balga

Balga (russisch Бальга, polnisch Bałga) ist der Name einer prußischen Burg (pr. balgnan: Sattel), die 1239 in die Hände des Deutschen Ordens fiel und vom Orden ausgebaut und befestigt wurde. Sie war die älteste Ordensburg auf dem Gebiet der heutigen Oblast Kaliningrad (Rajon Bagrationowsk), Sitz eines Komturs und Ritterkonvents, und spielte wegen ihrer Lage direkt am Frischen Haff eine wichtige Rolle zur Kontrolle des Schiffsverkehres auf dem Haff. Als Bischof Georg Polenz dem Herzog von Preußen das Samland übergab, erhielt jener Balga als Wohnstätte, in der er von 1526 bis 1550 lebte. Gustav Adolf nutzte die Burg im ersten Schwedenkrieg als Magazin. Um Baumaterial für die Feste Pillau zu beschaffen, wurden Teile der Burg abgebrochen. Die Burg Balga ist heute eine Ruine und liegt auf einer sattelartigen Anhöhe ca. 30 km südwestlich der Stadt Kaliningrad (ehem. Königsberg) in Russland bei der Ortschaft Wesjoloje. Bei Niedrigwasser waren noch lange 1945 im Haff versunkene Panzer, Autos und Fuhrwerke zu sehen. Hier spielt das Märchen von den zwei Königskindern, die nicht zusammen kommen konnten.
Weblinks
Literatur
- Emil Johannes Guttzeit: Die Ordensburg Balga. Heiligenbeil 1925
- Emil Johannes Guttzeit: 700 Jahre Balga. Heiligenbeil 1939