Kraken
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Dieser Artikel befasst sich ausschließlich mit der Tiergruppe der Kraken oder Achtarmigen Tintenfischen. Sollten sie eine andere Bezeichnung suchen, finden sie diese unter Kraken (Begriffserklärung)
Als Kraken werden umgangssprachlich manchmal alle Kopffüßer benannt, korrekterweise handelt es sich allerdings nur um eine Teilgruppe von diesen, die man als Achtarmige Kopffüßer (Octopodiformes) bezeichnet. Die Kraken bilden gemeinsam mit den Vampirtintenfischen eine Gruppe, der die Zehnarmigen Kopffüßer mit den Kalmaren und den Tintenfischartigen gegenübergestellt wird.
Die meisten Kraken sind Grundbewohner und nutzen ihre Arme, um sich auf dem Meeresboden (Benthos) zu bewegen. Eine Reihe von Arten, besonders in der Tiefsee lebt allerdings auch im freien Wasser. Gerade die benthischen Flachmeerarten können auch einige Zeit außerhalb des Wassers überleben und sich dort fortbewegen. Oft suchen sie Gezeitentümpel auf, um dort nach Krebsen, Schnecken und anderen Tieren zu jagen. Gerade in diesen Tümpeln an den Küsten Australiens finden auch die häufigen Begegnungen zwischen Menschen und dem Blaugeringelten Kraken (Hapalochlaena spec. ) statt. Diese Tiere mit der intensiven Färbung besitzen ein tödliches Nervengift, dass sie beim Biss freisetzen und dem jährlich einige Menschen zum Opfer fallen.
Aufbau der Kraken
Das Hauptmerkmal der Kraken wird bereits durch ihren wissenschaftlichen Namen deutlich. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen besitzen sie nur vier Armpaare, also 8 Arme (selbst die Vampirtintenfische besitzen zwei weitere, sehr kleine Arme). Der Körper der Kraken ist in der Regel sackartig. Die Arme tragen ungestielte Saugnäpfe, die keine Verstärkungsringe aufweisen.
Kraken haben die ursprüngliche Schale der Kopffüßer komplett reduziert, sie besitzen entsprechend kein Innenskelett und sind dadurch extrem beweglich und können selbst durch engste Spalten und Löcher schlüpfen. Eine Ausnahme bilden dabei allerdings die Weibchen der Papierboote (Argonauta spec. ) die aus einem Sekret ihrer Armdrüsen eine neue Schale als Eibehältnis bauen. Die Beweglichkeit machte vor allem den Mimic Octopus weltbekannt.
Besonders bekannt sind die Kraken aufgrund ihres hochentwickelten Nervensystems. Sie besitzen sehr gute Linsenaugen, die im Gegensatz zu denen der Wirbeltiere evers aufgebaut sind und so mit der Netzhaut direkt zum Licht weisen. Besonders die Arme und mit ihnen die Saugnäpfe sind stark mit Nerven und Ganglien durchzogen und können sich unabhängig vom Gehirn bewegen. Der Farbwechsel der Kraken ist ebenfalls bekannt und beruht auf eine dreischichtige Verteilung von Farbzellen (Chromatophoren) in der Haut, die ebenfalls stark enerviert sind. Sehr leistungsfähig ist auch das Gehirn und so bewältigen Kraken viele Probleme wie etwa einen Irrgarten effektiver als die meisten Säugetiere.
Fortpflanzung und Entwicklung
Wie bei den anderen Kopffüßern findet bei den getrenntgeschlechtlichen Arten eine innere Befruchtung statt, die Kopulation erfolgt durch den bei den Männchen speziell umgewandelten 3. linken Arm, der auch als Hectocotylus bezeichnet wird. Dieser wird in die Mantelhöhle des Weibchen eingeführt und überträgt eine mit Spermien gefüllte Kapsel, die Spermatophore. Durch ein explosionsartiges Aufplatzen der Spermatophore werden die Spermien dann freigesetzt und befruchten die Eier. Beim Papierboot löst sich der Hectocotylus der Zwergmännchen mit der Spermatophore komplett ab und ist in der Lage, auch über weite Entfernungen ein Weibchen zu finden und zu befruchten. Entsprechend wurde der abgetrennte Arm wissenschaftlich viel früher bekannt als das Männchen, er wurde jedoch fälschlicherweise als parasitärer Fadenwurm in der Mantelhöhle der Weibchen beschrieben. Kraken bilden keine Larven, ihre Embryonen wachsen als Dotterscheibe auf den großen Eiern heran (discoidale Furchung). Dabei werden die Eier bei vielen Arten von den Muttertieren intensiv bewacht.
Systematik der Kraken
Unter den Kraken werden aufgrund des Besitzes von Flossen zwei Grundtypen unterschieden, die Cirrata mit Flossen und die Incirrata ohne Flossen. Erstere bewohnen vor allem die Tiefsee und sind gute Schwimmer. Letztere findet man demgegenüber vor allem in relativ flachem Wasser am Meeresgrund, zu diesen gehören die bekanntesten Arten. Beide Gruppen sind als Monophyla begründet.
Cirrata – Oktopoden mit Flossen
- Ophisthoteuthidae
- Cirroctopus antarctica
- Cirroctopus glacialis
- Cirroctopus hochbergi
- Cirroctopus mawsoni
- Grimpoteuthis abyssicola
- Grimpoteuthis bathynectes
- Grimpoteuthis sp. B
- Grimpoteuthis sp. C
- Grimpoteuthis sp. D
- Grimpoteuthis hippocrepium
- Grimpoteuthis innominata
- Grimpoteuthis meangensis
- Grimpoteuthis megaptera
- Grimpoteuthis pacifica
- Grimpoteuthis plena
- Grimpoteuthis tuftsi
- Grimpoteuthis umbellata
- Grimpoteuthis wuelkeri
- Luteuthis dentatus
- Luteuthis shuishi
- Opisthoteuthis agassizii
- Opisthoteuthis albatrossi
- Opisthoteuthis bruuni
- Opisthoteuthis sp. C
- Opisthoteuthis californiana
- Opisthoteuthis chathamensis
- Opisthoteuthis depressa
- Opisthoteuthis extensa
- Opisthoteuthis grimaldii
- Opisthoteuthis sp. H
- Opisthoteuthis massyae
- Opisthoteuthis medusoides
- Opisthoteuthis mero
- Opisthoteuthis persephone
- Opisthoteuthis philipii
- Opisthoteuthis pluto
- Opisthoteuthis robsoni
- Cirroteuthidae
- Cirrotheutis muelleri
- Cirrothauma magna
- Cirrothauma murrayi
- Stauroteuthidae
- Stauroteuthis gilchristi
- Stauroteuthis syrtensis
Incirrata – Oktopoden ohne Flossen
- Amphitretidae
- Amphitretus pelagicus
- Amphitretus thielei
- Argonautoid families:
- Alloposidae
- Haliphron atlanticus – Siebenarmiger Krake
- Tremoctopodidae
- Tremoctopus violaceus
- Tremoctopus gelatus
- Tremoctopus gracilis
- Tremoctopus robsoni
- Argonautidae - Papierboote
- Argonauta argo
- Argonauta hians
- Argonauta boettgeri
- Argonauta nodosa
- Ocythoidae
- Ocythoe tuberculata
- Alloposidae
- Bolitaenidae
- Bolitaena pygmaea
- Japetella diaphana
- Octopodidae – Echte Kraken
- Ameloctopus litoralis
- Aphrodoctopus schultzei
- Bathypolypus arcticus
- Bathypolypus faeroensis
- Bathypolypus salebrosus
- Bathypolypus sponsalis
- Bathypolypus valdiviae
- Bentheledone albida
- Bentheledone rotunda
- Benthoctopus abruptus
- Benthoctopus berryi
- Benthoctopus canthylus
- Benthoctopus clyderoperi
- Benthoctopus ergasticus
- Benthoctopus eureka
- Benthoctopus fuscus
- Benthoctopus hokkaidensis
- Benthoctopus januarii
- Benthoctopus karubar
- Benthoctopus leioderma
- Benthoctopus levis
- Benthoctopus lothei
- Benthoctopus macrophallus
- Benthoctopus magellanicus
- Benthoctopus oregonae
- Benthoctopus oregonensis
- Benthoctopus piscatorum
- Benthoctopus profundorum
- Benthoctopus pseudonymus
- Benthoctopus robustus
- Benthoctopus sibiricus
- Benthoctopus tangaroa
- Benthoctopus tegginmatthae
- Benthoctopus thielei
- Benthoctopus yaquinae
- Cistopus indicus
- Eledone caparti
- Eledone cirrhosa - Zirrenkrake
- Eledone goucha
- Eledone massaye
- Eledone moschata - Moschuskrake
- Eledone nigra – Schwarzer Krake
- Eledone palari
- Eledone thysanophora
- Enteroctopus dofleini – Pazifischer Riesenkrake
- Enteroctopus juttingi
- Enteroctopus magnificus
- Enteroctopus megalocyathus
- Enteroctopus membranaceus
- Enteroctopus zealandicus
- Euaxoctopus panamensis
- Euaxoctopus pillsburyae
- Euaxoctopus scalenus
- Graneledone antarctica
- Graneledone boreopacifica
- Graneledone challengeri
- Graneledone gonzalezi
- Graneledone macrotyla
- Graneledone taniwha
- Graneledone verrucosa
- Graneledone yamana
- Grimpella thaumastcheir
- Hapalochlaena fasciata – Blaugestreifter Krake
- Hapalochlaena lunulata – Großer Blaugeringelter Krake
- Hapalochlaena maculosa – Blaugeringelter Krake
- Hapalochlaena nierstraszi
- Megaleledone senoi – Atlantischer Riesnkrake
- Octopus (Abdopus) abaculus
- Octopus (Abdopus) aculeatus
- Octopus (Abdopus) caprecornius
- Octopus (Abdopus) horridus
- Octopus (Abdopus) tonganus
- Octopus adamsi
- Octopus aegina
- Octopus alatus
- Octopus alecto
- Octopus alpheus
- Octopus araneoides
- Octopus arborescens
- Octopus areolatus
- Octopus aspilosomatis
- Octopus australis
- Octopus balboai
- Octopus berrima
- Octopus bimaculatus – Kalifornischer Zweipunktkrake
- Octopus bimaculoides – Kalifornischer Zweipunktkrake
- Octopus bocky
- Octopus briareus – Karibischer Riffkrake
- Octopus brocki
- Octopus bunurong – Südlicher Weißfleckenkrake
- Octopus burryi
- Octopus californicus – Kalifornischer Großaugenkrake
- Octopus campbelli
- Octopus carolinensis - Karolinenkrake
- Octopus chierchiae
- Octopus conispadiceus
- Octopus cyanae – Großer Blauer Krake
- Octopus defilippi
- Octopus dierythraeus
- Octopus digueti
- Octopus exannulatus
- Octopus fangsiao – Goldfleckenkrake
- Octopus favonius
- Octopus filamentosus
- Octopus filosus – Karibischer Zweifleckenoktopus
- Octopus fitchi
- Octopus gardineri
- Octopus gibbsi
- Octopus globosus
- Octopus guangdongensis
- Octopus hardwickei
- Octopus hattai
- Octopus hongkongensis
- Octopus hubbsorum
- Octopus joubini – Atlantischer Zwergkrake
- Octopus kagoshimensis
- Octopus kaharoa
- Octopus kaurna – Südlicher Sandkrake
- Octopus lobensis – Lappenkrake
- Octopus longispadiceus
- Octopus luteus
- Octopus macropus – Weißgefleckter Oktopus
- Octopus maorum - Maorikrake
- Octopus marginatus
- Octopus maya – Mexikanischer Vieraugenkrake
- Octopus membranaceus
- Octopus mercatoris
- Octopus mernoo
- Octopus microphthalamus
- Octopus micropyrsus
- Octopus mimus
- Octopus minor
- Octopus mototi
- Octopus mutilans
- Octopus nanhaiensis
- Octopus nanus
- Octopus neglectus
- Octopus niveus
- Octopus nocturnes - Nachtkrake
- Octopus occidentalis
- Octopus oculifer – Galapagos Riffkrake
- Octopus oliveri
- Octopus ornatus - Weißstreifenkrake
- Octopus oshimai
- Octopus ovulum
- Octopus pallidus - Bleichkrake
- Octopus parvus – Japanischer Zwergkrake
- Octopus pennicillifer
- Octopus pentherinus
- Octopus polyzenia
- Octopus prashadi
- Octopus pricei
- Octopus pumilus
- Octopus pyrum
- Octopus rapanui
- Octopus rex
- Octopus robsoni
- Octopus roosevelti
- Octopus rubescens – Pazifischer Roter Krake
- Octopus salutti
- Octopus sanctaehelena – St.-Helena-Krake
- Octopus sasakii
- Octopus selene
- Octopus siamensis
- Octopus spinosus
- Octopus striolatus
- Octopus superciliosus
- Octopus taprobanensis
- Octopus tehuelchus
- Octopus tenebricus
- Octopus tetricus – Gemeiner Sydneykrake
- Octopus tsugarensis
- Octopus validus
- Octopus varunae
- Octopus veligero
- Octopus verrucosus
- Octopus vitiensis - Großkopfkrake
- Octopus vulgaris – Gewöhnlicher Krake
- Octopus warringa
- Octopus winckworthi
- Octopus wolfi
- Octopus yendoi
- Octopus zonatus – Atlantischer Streifenkrake
- Pareledone turqueti
- Pareledone harrissoni
- Pareledone charcoti
- Pareledone framensis
- Pareledone prydzensis
- Pteroctopus eurycephalus
- Pteroctopus hoylei – Pazifischer Vierhornkrake
- Pteroctopus keralensis
- Pteroctopus schmidti
- Pteroctopus tetracirrhus – Atlantischer Vierhornkrake
- Pteroctopus witjazi
- Scaeurgus patagiatus
- Sceaurgus unicirrhus - Einhornkrake
- Teretoctopus indicus
- Tetracheledone spinicirrus
- Thaumeledone brevis
- Thaumeledone gunteri
- Thaumeledone marshalli
- Thaumeledone zeiss
- Velodona togata - Engelskrake
- Vosseledone charrua
- Vulcanoctopus hydrothermalis - Tiefseegrabenkrake
- Vitreledonellidae
- Vitreledonella richardi