23 – Nichts ist so wie es scheint
Film | |
Titel | 23 – Nichts ist so wie es scheint |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | deutsch |
Erscheinungsjahre | 1998 |
Länge | 99 Minuten |
Stab | |
Regie | Hans-Christian Schmid |
Drehbuch | Michael Gutmann Hans-Christian Schmid |
Produktion | Jakob Claussen Thomas Wöbke |
Musik | Norbert Jürgen Schneider |
Kamera | Klaus Eichhammer |
Schnitt | Hansjörg Weißbrich |
Besetzung | |
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23 – Nichts ist so wie es scheint ist ein Film von Hans-Christian Schmid aus dem Jahr 1998. Er wurde von der Firma Claussen und Wöbke produziert.
Handlung
In der Bundesrepublik der 1980er Jahre – zur Zeit der Friedensbewegung, der Anti-Atomkraft-Demonstrationen und der Endphase des Kalten Krieges – empfindet der 19-jährige Karl Koch die Welt um sich herum als falsch und bedrohlich. Inspiriert von der Figur Hagbard Celine aus den Illuminatus-Romanen macht er sich von Hannover aus auf die Suche nach den Hintergründen politischer und wirtschaftlicher Macht und entdeckt Zeichen (wie die Zahl Dreiundzwanzig), die ihn an eine weltweite Verschwörung glauben lassen.
Bei einem Treffen mit Hackern lernt Karl den Schüler David kennen. David und Karl gelingt es, das damals erst entstehende globale Datennetz auszutricksen. Im Glauben an die Gerechtigkeit werden sie zu Spionen für den KGB. Der zunehmende Druck, gute Hacks in fremde Systeme zu leisten, treibt Karl immer weiter in die Kokainabhängigkeit und entfremdet ihn zunehmend von David. Karl, der oft tagelang ohne Schlaf und im Kokainrausch vor dem Rechner sitzt, leidet unter immer stärkeren Wahnvorstellungen; die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwimmen. Als das Vertrauen zu David zerbricht, ist Karl auf sich allein gestellt. Schon bald folgt der Zusammenbruch, er wird in ein Krankenhaus eingeliefert und nach dem Entzug in einem Heim untergebracht. Karl sagt beim Verfassungsschutz über seine und Davids Aktivitäten aus und er wird in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Im Abspann wird sein bis heute ungeklärter Tod erwähnt.
Wissenswertes
Nach dem spektakulären KGB-Hack, bei dem in den achtziger Jahren eine Gruppe junger westdeutscher Hacker aufgrund von Spionage-Tätigkeiten für den KGB verhaftet wurde, beschäftigte man sich in der deutschsprachigen Literatur viel mit diesem Fall; mit dem Film 23 – Nichts ist so wie es scheint stand jedoch erstmals die Figur des dem Chaos Computer Club (CCC) nahen 19-jährigen Hackers Karl Koch aus Hannover im Vordergrund.
Kritiken
„Hans-Christian Schmid hat mit "23" einen der besten deutschen Filme entworfen, die in den letzten Jahren entstanden sind. Von den Eckdaten des Sujets eher weniger einladend, entwickelt der Stoff eine verblüffende inhaltliche und formale Komplexität.“
„Ein thematisch wie formal außergewöhnlich komplexer, im Godardschen Sinne auch politischer Film, der zugleich von der Verarmung im zwischenmenschlichen Bereich handelt. Ausgehend von einer tatsächlichen Begebenheit, entstand ein Werk, in dem sich unerwartete Potenzen jenseits einer sich ansonsten in Belanglosigkeiten auflösenden, nationalen Kinematografie formulieren.“
Auszeichnungen
- Deutscher Filmpreis in Gold 1999: August Diehl als bester Darsteller
Siehe auch
Literatur
- Hans-Christian Schmid, Michael Gutmann: Dreiundzwanzig - 23 - Die Geschichte des Hackers Karl Koch. ISBN 3-423-08477-4
- Clifford Stoll: Kuckucksei. Die Jagd auf die deutschen Hacker, die das Pentagon knackten. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2001, ISBN 3-596-13984-8